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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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musste sich mehr anstrengen, so zu tun, als wäre er nicht da.
    Wie schrecklich von ihm, sie so zu quälen.
    Als sie wieder auftauchte, legte sie den Kopf zurück an den Rand des Zubers, entschlossen, sich zu entspannen und ihr lan- ge entbehrtes Bad zu genießen. Das lauwarme seidige Wasser beruhigte ihre gereizte Haut und die schmerzenden Muskeln. Allmählich begann sie, sich mit der teuren Seife zu waschen und tat ihr Bestes, um nicht den riesigen, muskelbepackten Piraten zu beachten, der kaum einen Meter von ihr entfernt saß und sie betrachtete.
    „Ich muss mir das Haar waschen“, erklärte sie dann. „Haben Sie Shampoo?“
    Widerstrebend stand er noch einmal auf, ging zurück zu dem Schrank und kam wieder mit einer kleinen Flasche, die eine kostbare Sorte französischen Haarwaschmittels enthielt.
    Eden nahm es, und er stellte sich neben den Zuber, hob das Fass hoch und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, dass er ihr helfen würde, die Haare anzufeuchten. Sie lehnte den Kopf zurück und wartete darauf, dass er sie mit Wasser übergoss, ein Wasserfall von Menschenhand.
    Wenigstens erfüllten all diese Muskeln nun einen Zweck.
    „So“, sagte er langsam nach einer Weile, während er Wasser über ihr Haar goss. „Sie dachten also, Sie könnten sich verste- cken. All das missachten, was ich gesagt habe.“
    „Ich kann es erklären ...“
    „Sprechen Sie nicht mit mir. Ich will Ihre Entschuldigungen

nicht hören.“ Er schüttelte eine zusätzliche halbe Gallone über ihren Kopf.
    Sie spuckte und warf ihm einen zornigen Blick zu, sobald sie sich das Wasser aus den Augen gewischt hatte.
    Aber jetzt war ihr dickes Haar schön nass, daher nahm sie von dem Shampoo, verrieb es zu Schaum und murmelte dabei: „Sie müssen mich nicht gleich ertränken.“
    „Sie werden es überleben. Schließen Sie die Augen, bevor Sei- fe hineinkommt.“
    „Mylord, ich weiß, Sie sind wütend ...“
    „Sie wissen überhaupt nichts. Halten Sie den Mund“, erwi- derte er. „Ich versuche nachzudenken.“
    Gehorsam verschloss Eden die Lippen und wandte sich ab, während Jack wegging, um sich wieder hinzusetzen. Seine Mie- ne war unergründlich.
    „Ach, was soll ich nur mit Ihnen machen, Mädchen? Sie an die Fische verfüttern? Sie in ein Rettungsboot setzen und die tau- send Meilen zurück zu ihrem Vater rudern lassen?“
    Sie warf ihm einen besorgten Blick zu. Plötzlich schien es ihr keine gute Idee zu sein, ihn in irgendeiner Weise zu verärgern. Eden gab es auf, mit ihm zu streiten, zumindest für den Moment. Sie konnte nicht wissen, welche neuen Pläne in seinem Kopf Ge- stalt annahmen, aber ein Streit würde ihn nur provozieren und alles vermutlich noch schlimmer machen.
    Damit schüttelte sie seine Unzufriedenheit ab und wandte ihre Aufmerksamkeit der angenehmeren Aufgabe zu, sich die Haare zu waschen.
    Als von der Tür her ein Klopfen erklang, ging ihr Wächter hin, um nachzusehen. Er öffnete die Tür nur einen Spalt und kehrte mit einem Tablett voller Essen zurück, das er auf dem Tisch ab- stellte. Dann betrat er das Nebenzimmer, und als er wiederkam, hatte er eines seiner eigenen langen weißen Hemden dabei, das sorgfältig gefaltet war. Er legte es auf den nächsten Stuhl, damit sie es nach dem Bad anziehen konnte.
    Als er sah, dass sie mit dem Haarewaschen fertig war, kehrte er wortlos zurück und hob das Fass wieder, um ihr zu helfen, das Haar auszuspülen. Diesmal versuchte er nicht, sie zu ertränken, sondern ließ behutsam etwas Wasser nachlaufen, das gleichmä- ßig über ihren Kopf rann.
    „Sie reisen doch ohnehin nach England“, begann sie etwas später noch einmal, ruhiger diesmal. „Ihre Weigerung war un-

höflich und völlig willkürlich.“
    „Das ist nicht wahr. Ich habe angeboten, Sie und die ande- ren nach Trinidad mitzunehmen. Das entsprach nicht ganz Ih- ren Wünschen, aber es war besser als nichts.“ Er stellte das leere Fass ab. „Zumindest hätte es Sie von dort fortgebracht. Es war Ihr Vater, der sich geweigert hatte.“
    „Ich weiß.“ Als sie ihn ansah, fiel ihr plötzlich auf, wie das goldene Sonnenlicht durch das hintere Fenster hereinfiel und sein Kinn umspielte, wobei es all die harten Linien und Kan- ten seines gebräunten Gesichts abmilderte. Einen Moment lang hielt sie seinem Blick stand, dann stieß sie einen Seufzer aus, lehnte sich zurück und legte den Kopf an den Rand des Zubers. „Es tut mir leid.“
    „Nein, das tut es nicht“, erwiderte er und erschreckte sie mit

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