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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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durch die Luft, die im Mast direkt neben Jacks Kopf stecken blieb.
    Unter den Männern erhob sich beifälliges Gemurmel, zweifel- los bewunderten sie Edens Zielsicherheit.
    Voller Stolz sah Jack sie einen Augenblick lang an. Dann be- trachtete er die lange Klinge, die noch immer zitterte. Sie steck- te fünf Zentimeter tief im Holz.
    Das wilde Geschöpf, seine zukünftige Ehefrau, verschränkte die Arme vor der Brust und hob den Kopf. Noch immer war sie wütend, aber offensichtlich auch sehr zufrieden mit sich.
    „Miss Farraday“, sagte er und näherte sich ihr mit einem missbilligenden Schnalzen. „Sie haben soeben mein Schiff er- stochen.“
    6. KAPITEL
    Obwohl sie noch immer selbstbewusst den Kopf erhoben hielt, wusste Eden, dass sie wehrlos war, nachdem er sie nun völlig entwaffnet hatte. Als Jack mit diesem mörderischen Lächeln auf dem Gesicht auf sie zukam, erbleichte sie, fuhr herum und such- te nach einem Fluchtweg.
    Aber es gab keinen. Ihr Herz schlug wie rasend. Voller Panik ließ sie den Blick über das sonnige Deck gleiten und dann hinauf in die Takelage.
    „Oh nein, das werden Sie nicht tun“, erklärte er und packte sie um die Taille, als sie gerade an der nächsten Wante hochklet- tern wollte.
    Er zog sie weg, legte sie sich über die Schulter und klopfte ihr aufs Hinterteil.
    Empört stieß sie einen Schrei aus und wehrte sich mit aller Kraft, aber Jack blieb unbeeindruckt und umfasste mühelos ihre Arme und Beine. Er besaß sogar die Frechheit, über sie zu lachen.
    „Lassen Sie mich runter, Sie Schurke ... Pirat ... Untier!!“, schrie sie, sogar, als es offensichtlich wurde, wer von ihnen Herr der Lage war. Aber das hinderte sie nicht daran, sich zu wehren,

ohne daran zu denken, dass alles, was zwischen ihr und einem sehr großen, sehr starken, sehr verärgerten ehemaligen Piraten stand, der Rest von Höflichkeit war, der vielleicht noch in ihm wohnte.
    Eine zweifelhafte Hoffnung.
    „Tun Sie nichts, was ich nicht auch tun würde, Captain“, sagte ein rundlicher Matrose mit einem Augenzwinkern, als sie an ihm vorüberkamen.
    Jack warf ihm einen finsteren Blick zu. „Bringen Sie ein Fass mit frischem Wasser in meine Kabine. Das Mädchen riecht scheußlich.“
    „Das tue ich überhaupt nicht!“, widersprach sie.
    „Jawohl, Sir“, erwiderte der Seemann gehorsam.
    „Doch, das tun Sie“, beharrte Jack. „Etwas zum Essen und zum Trinken, und zwar schnell“, befahl er einem anderen Mat- rosen. „Hören Sie auf, mich zu treten, Eden.“
    „Sie verdienen es!“
    „Ich bin nicht als blinder Passagier gereist“, erinnerte er sie, als er sie an dem großen Steuerrad des Schiffes und an einer Gruppe von jungen Matrosen vorbeitrug, die sie mit offenen Mündern anstarrten. Dann verschwand er mit ihr durch eine Tür am Achterdeck.
    „Verdammt, lassen Sie mich runter!“
    „Welche Ausdrucksweise!“, bemerkte er freundlich. „Wenn Sie weiter so reden, werden Sie in London nicht viele Leute aus den besseren Schichten kennenlernen.“
    „Sie“, erklärte sie und hing dabei gefährlich schief auf seiner breiten Schulter, „sind ein Ungeheuer!“
    Er stellte sie mit einem hörbaren Geräusch auf dem Boden ab, lächelte sie auf die denkbar provozierendste Art an und ging dann zurück zur Tür, um das angelieferte Fass mit frischem Was- ser in Empfang zu nehmen.
    Verlegen, weil sie plötzlich mit ihm allein war, zog sie die von ihrem Vater geborgte Jacke zurecht und sah sich dann ange- spannt in dem Raum um, in den er mit ihr hinuntergestiegen war.
    Nachdem sie so viele Tage in dem dunklen, schlichten Fracht- raum verbracht hatte, musste sie zugeben, dass der gepflegte, maskuline Stil des weitläufigen Raums sie beeindruckte. Sie war der Zivilisation wieder ein paar Schritte näher gekommen.
    Der Tagesraum des Kapitäns war ein schön eingerichtetes Ar-

beitszimmer mit dunkler Holzvertäfelung, Wandleuchten aus Messing und ein paar Ölgemälden in vergoldeten Rahmen. Der Boden war bedeckt von Segeltuch, das mit schwarzen und wei- ßen Quadraten bemalt war, damit es wie Marmor aussah. An der niedrigen Balkendecke war ein Zinnleuchter befestigt, der direkt über dem runden Arbeitstisch in der Mitte des Raums hing.
    Der schwere Tisch mit den Löwenfüßen war bedeckt mit Kar- ten und Plänen und gehörte zu einem Satz Mahagonimöbel mit rot gepolsterten Stühlen. Das größte Stück allerdings, das den Raum beherrschte, war der mächtige und prunkvolle Schreib- tisch. Doch auch wenn die

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