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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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einen Blick zurück verlassen.
    Aber genau das war es.
    Auf See und gebunden durch den Schwur, sie zu beschützen – als hätte er nicht schon genug andere Sorgen –, gab es kein Ent- rinnen vor Eden Farraday.
    Sie befanden sich mitten auf dem verdammten Ozean, er konnte nicht handeln wie gewöhnlich und einfach wie ein No- made weiterziehen, ehe jemand ihm zu nahe kam.
    Im Gegenteil. Für die nächsten Wochen würde er ein enges Quartier mit ihr teilen und zu sehr persönlichem Kontakt ge- zwungen sein.
    Das Schlimmste aber war, dass er sich nicht einmal angemes- sen darüber ärgern konnte, wie sie sich bei ihm eingeschlichen und in seinem Heiligtum häuslich niedergelassen hatte. Er war erstaunt, denn in seinem Innern drängte es ihn immer noch, sich ihr zu nähern. Das war verrückt.
    Eine solch lächerliche Reaktion auf ein weibliches Wesen hat- te er nicht mehr bei sich erlebt, seit er ein dummer Junge von siebzehn Jahren und bis über beide Ohren vernarrt gewesen war in die dumme Maura Prescott. Seither hatte keine Frau mehr sein Herz berührt.
    Damit verdrängte er den blinden Passagier zum wiederholten Mal aus seinen Gedanken und ging, um Ballantine zusammen- zustauchen.
    Er fand den Waffenmeister im Krankenlager, wo der Arzt ge- rade den tätowierten Unterarm, den Eden verletzt hatte, mit zehn Stichen genäht hatte. Nachdem er zufrieden feststellte, dass der Kanonier von seinen Drohungen, ihm die Hölle auf Er- den zu bereiten, angemessen eingeschüchtert war, ging Jack zu- rück zum Hauptdeck und begann, sich danach zu erkundigen,

ob es irgendwelche Kleidungsstücke an Bord gab, die eine Dame tragen könnte.
    Er hoffte, dass vielleicht einer der Offiziere ein Kleid für sei- ne Frau oder Liebste daheim gekauft hatte, doch leider war das nicht der Fall. Das einzige Kleid, das sich für sie auftreiben ließ, war ein glitzerndes blaugrünes Ding, das immer der neueste Kadett bei der Äquatorüberquerung tragen musste. Es ähnelte mehr einem Karnevalskostüm als einem anständigen Damen- kleid, aber es musste genügen.
    „Diese Reise wird immer seltsamer“, meinte Trahern und be- trachtete kopfschüttelnd das Kleid.
    „Ich werde Martin bitten, ihr in den nächsten Tagen ein paar ordentliche Sachen zu nähen“, dachte Jack laut nach. „Im Frachtraum lagern mehrere Ballen feinster Stoffe. Ich kann nicht zulassen, dass sie erfriert. Je weiter wir nach Norden kom- men, desto kälter wird es sein.“
    Trahern nickte. „Jack?“
    „Hm?“, fragte der, abgelenkt durch verschwommene Bilder, die in seinen Gedanken erschienen – Bilder, wie er selbst alles Mögliche mit seinen zukünftigen Söhnen unternahm, was nie- mand je mit ihm getan hatte.
    Er blinzelte, sodass die Bilder verschwanden, und ärgerte sich wieder über sich selbst. „Was?“
    „Du wirst ... ihr nicht wehtun, oder?“
    Jack hob eine Braue. „Christopher.“
    „Ich weiß, du begehrst sie. Nur, sie war so behütet, Jack ...“
    „Keine Sorge, Mann. Wie ich sagte, sie steht unter meinem Schutz. Die Besatzung mag denken, was sie will. Aber du kennst mich besser.“
    „Ich wollte nur sichergehen.“
    „Himmel, du solltest dir um mich Sorgen machen“, fügte er spöttisch hinzu. „Ich lege mein Leben in ihre Hände.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich habe sie da drinnen mit meinen Waffen zurückgelas- sen.“
    „Das hast du getan?“, rief Trahern aus. „Wie kannst ausge- rechnet du so etwas vergessen?“
    „Wer sagt, dass ich es vergessen habe?“ Jack lächelte kurz. „Wenn sie sich bedroht fühlte, wird sie sie benutzen. Du hast gesehen, was sie mit Ballantine gemacht hat.“
    Trahern schnaubte. „Er hatte es verdient.“

„Aye. Und deswegen werde ich der Dame keinen Grund ge- ben, mich zu erschießen, zu erstechen, auszuweiden, zu kastrie- ren oder mir in anderer Weise zu schaden.“
    „Na, du hast schon immer gern gefährlich gelebt. Neben- bei bemerkt, mir ist aufgefallen, dass du Ballantine für seine Schandtaten nicht ausgepeitscht hast“, fügte Trahern nach ei- ner kleinen Pause hinzu. „Ich habe mich gefragt, warum.“
    Jack war recht robust, aber jeder Mann, der nicht völlig ge- fühllos war, betrachtete die gelegentliche Notwendigkeit, auf See harte Strafen zu verhängen, mit Abscheu, wenn nicht sogar mit absolutem Widerwillen. Andererseits hatte Trahern recht. Auspeitschen war eine Standardprozedur. Die Männer wussten, welche Strafe auf Ungehorsam stand, und daher wusste jetzt die gesamte Mannschaft, dass

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