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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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Verwendung.
    Das Schiff war rundherum übel, und Victor war schon beinahe bereit, sich einzugestehen, dass es besser gewesen wäre, mit Jack Knight zu reisen.
    Edens Abschiedsbrief hatten sie einige Stunden nach ihrer Flucht entdeckt. Bis dahin war es zu dunkel gewesen, um ihr zu folgen. Sich mit den flachen Kanus aufs Wasser zu begeben, wäre Selbstmord gewesen bei all den Krokodilen in der Nähe. Daher waren sie gezwungen, bis zum Morgen zu warten, ehe sie ihr folgen konnten. Die ganze Nacht hatten sie damit verbracht, das Lager zusammenzupacken. Eigentlich wäre das Edens Auf- gabe gewesen.
    Connor war natürlich außer sich geraten, doch Victor hatte keine Panik verspürt. Am liebsten hätte er ihr den Hals umge- dreht, doch aus einem Grund, den er selbst nicht verstand, konn- te er das Gefühl nicht loswerden, dass er es hätte kommen sehen müssen.
    Außerdem setzte er großes Vertrauen in den Überlebenswillen seiner Tochter und in ihren Abenteuergeist. Er hoffte, dass sie vielleicht ihre Meinung geändert hatte, dass sie sich ausgeweint und ein paar Stunden geschmollt hatte und sie sie jetzt viel- leicht an der Küste finden könnten, wo sie am Strand hockte und nur zu gern bereit war, mit ihnen an den Amazonas zu reisen. Doch dieses Glück war ihnen nicht vergönnt gewesen.

Sie hatten Edens verlassenen Einbaum versteckt unter Mang- roven gefunden, aber weder von ihr noch von The Winds of For- tune gab es irgendeine Spur. Während sie auf der Suche nach ihr durch den Sand stapften und ihren Namen riefen, waren sie beinahe sofort mit den Spaniern aneinandergeraten, die an der Küste patrouillierten.
    Man hatte sie aufgehalten, und gleich darauf sahen sie sich den Offizieren der spanischen Marine gegenüber. Sie wurden ge- fangengenommen und drei Tage lang in getrennten Zellen un- tergebracht, wo sie ausführlich von verschiedenen Offizieren mittleren Ranges befragt wurden, die in Diensten König Ferdi- nands standen.
    Schließlich waren ihre Identität und der Zweck ihrer Reise ins Delta bestätigt worden, nachdem man ihre Papiere gefun- den hatte, die ihr Recht dokumentierten, sich dort aufzuhalten. Verbunden mit der ausdrücklichen Erlaubnis des designierten spanischen Vizekönigs in Caracas.
    Viele seiner vorsichtig verpackten wissenschaftlichen Beleg- exemplare waren inzwischen verdorben, weil die Soldaten die Reisekisten durchwühlt hatten, um nach irgendwelchen Bewei- sen für kriminelle Machenschaften zu suchen. Aber wenigstens waren sie wieder frei und hatten dazu den höflichen Ratschlag erhalten, nicht zurückzukehren.
    Genau das hatte Victor befürchtet. Doch dass er aus seinem Paradies vertrieben wurde, zählte nichts mehr angesichts der Tatsache, dass sein geliebtes Kind ohne ihn irgendwo da drau- ßen war. Die Tage allein mit seinen Gedanken in der Zelle hatten all seine väterlichen Instinkte in ihm geweckt. Er hatte schon seine Frau verloren, er würde ganz bestimmt nicht auch noch sein Kind verlieren. Er machte sich Vorwürfe, weil sie davonge- laufen war.
    Mehr als alles andere aber war er froh, dass er in diesen an- gespannten, furchteinflößenden Momenten kurz vor ihrer Fest- nahme, als die spanischen Soldaten sie am Strand mit Geweh- ren und Bajonetten einkreisten, Connor dazu gebracht hatte, ihm zuzuhören. Er hatte rasch und leise mit dem aufgebrachten Australier gesprochen, und es war ihm gelungen, Connor davon zu überzeugen, jede Kenntnis von Jack Knights Besuch im Re- genwald, jede Rebellenaktivität in Angostura oder irgendetwas sonst außer dem Wissen über Insekten, Reptilien und Pflanzen zu leugnen. „Wir wissen gar nichts, hast du gehört?“

Wütend, wie er war, hatte Connor nur irgendetwas geknurrt und Victor in seiner Zelle darüber nachdenken lassen, ob sein Assistent etwas verraten hatte oder nicht. Am Strand war es nicht gut für Connor gelaufen, und wenn er ehrlich war, dann erstaunte es Victor, dass sie ihn nicht auf der Stelle erschossen hatten.
    Connor war beinahe durchgedreht, als sie ihm Handschellen anlegten. Wie ein wildes Tier, das in die Ecke getrieben wurde, dachte Victor voller Unbehagen. Der Australier hatte sogar einen Boxhieb ausgeteilt, doch die Spanier hatten nicht geschossen.
    Stattdessen hatten sich ein halbes Dutzend Männer auf ihn gestürzt und ihn in den Sand geworfen.
    Jetzt, vier Tage später, hatte Connor noch immer geprellte Rippen, ein blaues Auge, und sein Kiefer gab ein klickendes Ge- räusch von sich, wenn er ihn bewegte, aber er

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