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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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wie neu!“
    Sie stieß einen Schrei des Entzückens aus und umarmte ihn ohne Vorwarnung. Er lachte und errötete ein wenig bei ihrer dankbaren Begeisterung, und Eden bemerkte, dass ihre sponta- ne Reaktion den kleinen Mann erschreckt hatte. Aber von die- sem Augenblick an waren sie und Martin enge Freunde.
    Sie nahmen Maß und hüllten sie in Stoffe, verglichen verschie- dene Farben zu ihrem Teint vor dem Spiegel und besprachen all die Feinheiten, die notwendig waren, um jene Eleganz zu errei- chen, die, wie er ihr versicherte, niemals gewollt wirken durfte.
    „Ehrlich gesagt, habe ich mich darauf gefreut, seit der Cap-

tain es erwähnte. Insgeheim“, räumte Martin ein, „habe ich mich immer darin versuchen wollen, für Damen zu arbeiten.“
    „Das habe ich nicht gehört“, murmelte Jack, der gerade zu- rückkam, glattrasiert, in einer einreihigen, dunkelblauen Weste, die er sorgfältig zugeknöpft über einem sauberen weißen Hemd mit weiten Ärmeln trug, dazu eine baumwollene Hose über glänzenden schwarzen Stiefeln. Er richtete noch den straffen Knoten seines ebenholzschwarzen Halstuchs, während er zum Tisch in der Mitte trat, um ein paar Seekarten zu holen.
    Mit großen Augen betrachtete Eden ihn, als er an ihr vorbei- ging.
    Himmel, wenn sie ihm schon in der letzten Nacht kaum hat- te widerstehen können, als er ein wilder, verschwitzter, halb nackter Barbar war, wie sollte sie sich beherrschen, wenn er so aussah wie jetzt, ganz fein, sauber und elegant?
    Als er sie ein wenig verlegen ansah, klappte sie den Mund wie- der zu, aber sie staunte immer noch.
    Die blaue Weste verlieh seinen Augen die Farbe von Saphiren, die gebräunte Haut wirkte wunderschön, und das vorhin noch so kratzige Kinn, glatt und frisch, verlockte zum Berühren.
    Durch die Rasur wurden seine gut geschnittenen Züge nur noch deutlicher sichtbar, und das saubere Aussehen hatte aus dem Piraten einen Prinzen gemacht. Himmel, er war nicht nur attraktiv, er war herrlich!
    Ehe er hinausging, um sein Schiff auf Kurs zu bringen, ver- neigte sich Jack kurz, aber höflich vor ihr. Er hinterließ einen zarten Duft von seinem Rasierwasser.
    Als Martin sich zu ihr umsah, blitzte es übermütig in seinen Augen. „Wie ich sehe, haben Sie einen gewissen Einfluss auf je- manden, meine Liebe.“
    Sie lächelte, biss sich auf die Lippe und errötete.
    Etwas später an Deck, erhielt Jack Meldung von Lieutenant Peabody, dass sich die Verfassung des Schreibers in der Nacht verschlechtert hatte.
    Selbst die Medizin konnte nichts mehr für den armen Peter Stockwell tun. Während Jack noch darüber nachdachte, fand er sich plötzlich in seiner Kabine wieder, wo Martin Eden in hell- grünen Musselin gehüllt hatte.
    „Bei diesem herrlichen roten Haar müssen Sie vorsichtig sein mit der Wahl der Farben für Ihre Garderobe ...“

„Jack!“ Edens hübsches Gesicht erstrahlte, allerdings war er sicher, dass es weniger an seiner Erscheinung lag als an ihrer Begeisterung über die Arbeit an ihren schönen neuen Kleidern. Doch sie bemerkte sofort seine nachdenkliche Stimmung und sah ihn besorgt an. „Was ist los?“
    „Bedaure, stören zu müssen. Miss Farraday – einer meiner Männer ist sehr krank. Es sieht aus wie das gelbe Fieber. Der Feldscher meint, er schafft es vielleicht nicht. Ich habe mich ge- fragt, ob es vielleicht in Ihrer Tasche irgendein Unkraut aus dem Regenwald gibt ...“
    „Ich bin schon unterwegs.“ Sie befreite sich bereits von dem Musselin, sodass ihr Meeresprinzessinnen-Kostüm wieder zu se- hen war.
    Sie nahm den Rucksack mit den botanischen Mustern ihres Vaters und ging zu Jack. Martin blieb verblüfft zurück, die Hand mit der Nadel noch erhoben.
    „Hier entlang“, murmelte Jack und führte Eden zum Nieder- gang, von der aus eine Treppe zu den unteren Decks führte.
    „Wie lange war er krank?“
    „Ein paar Tage.“
    Sie gingen hinunter zum Krankenrevier, das sich vorn am mittleren Waffendeck befand, und ganz kurz rümpfte Jack die Nase bei dem Geruch von Essig, der benutzt wurde, um diesen Ort zu reinigen. Er zeigte ihr den Weg zu dem Patienten, der zit- ternd in seiner Koje lag, fest im Griff eines Fieberdeliriums.
    Der Wundarzt Mr. Palliser stand neben Stockwells Bett. Als er Jack sah, schüttelte er bedauernd den Kopf.
    Jack und Eden traten zusammen an Stockwells Bett, und er verzog das Gesicht, als er den schmerzgepeinigten Ausdruck im Gesicht seinen treuen Schreibers sah. Der bleiche Mann war schweißüberströmt und

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