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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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Schultern säuberte, seinen Nacken abtupfte und mit der anderen Hand sein dichtes, welliges Haar wegschob. Dann ließ sie das Tuch über seine muskulöse Brust gleiten, beinah, als liebkose sie ihn. Als sie sich seinen Flanken näherte, seufzte er.
    „So viele Narben“, stellte sie leise fest und fuhr mit dem Fin- ger eine der vielen Linien nach, die den ansonsten so schön ge- bauten Leib zeichneten wie kleine Sprünge in einem Herkules aus Marmor.
    „Ein paar“, räumte er ein, die Augen noch immer geschlossen.
    „Woher haben Sie diese hier?“ Mit der Fingerspitze folgte sie einer langen Narbe auf der rechten Seite seines Brustkorbs. Er öffnete die Augen, betrachtete die eine, nach der sie ge- fragt hatte, und lächelte dann ein wenig verlegen. „Gibraltar. Rauferei in einer Schenke mit ein paar Männern von der könig-

lichen Marine.“
    „Und diese?“ Eine grässlich aussehende Narbe, lange schon verheilt, auf der rechten Seite seiner Taille.
    „Oh, die. Seeschlacht gegen asiatische Piraten im Indischen Ozean.“
    „Wirklich?“
    „Sie haben uns eine Breitseite verpasst, und ich wurde von ei- nem herumfliegenden Stück Holz durchbohrt, das ungefähr ei- nen halben Meter lang war.“
    „Das ist ganz nahe an Ihrer Leber. Sie hätten tot sein können.“
    „Aye, das sagte man mir.“ Er zuckte die Achseln. „Ich hatte Glück.“
    „Was ist mit dieser hier?“, murmelte sie und berührte die ster- nenförmigen Umrisse eines Lochs an seiner rechten Schulter, bei dem zu erkennen war, dass es von einer Kugel stammte.
    „Diese, meine Liebe sanft umfasste er ihre Hand und zog sie weg, „... gehört zu einer langen Geschichte.“ Er küsste ihre Fingerknöchel und ließ sie dann los. „Jetzt mache ich allein weiter.“
    Sie widersprach nicht, denn an dem Glanz in seinen Augen erkannte sie, dass ihre Berührung für ihn eine Qual bedeute- te. Stattdessen stützte sie sich nun mit dem Ellenbogen auf den Rand des Waschtischs und musterte sein Gesicht.
    „Was ist?“
    „Es würde mir nicht gefallen, wenn Sie noch mehr Narben be- kämen.“
    Er lächelte sanft. „Danke, aber das ist wohl unvermeidlich.“
    „Sie setzen sich wirklich für die Rebellen ein, nicht wahr?“ Besorgt ließ sie den Blick über seinen vernarbten Körper glei- ten. „Warum dieses Risiko eingehen?“
    „Ich dachte, darüber hätten wir bereits gesprochen.“
    „Ja, aber ich verstehe es nicht. Es ist nicht einmal Ihr Land. Das Geld können Sie auch nicht brauchen. Sie sind schon reich. Geht es nur um den Reiz?“
    „Teufel, nein. Ich bin nicht tollkühn.“ Er ging an ihr vorbei. „Ich habe meine Gründe.“
    „Nichts, was Sie mir erzählen könnten?“ Sie drehte sich um, damit sie ihn ansehen konnte.
    Er ging wieder zur Tür, um ein letztes Mal die Schlösser zu überprüfen. Dort blieb er stehen, den Rücken zu ihr, und warf

ihr nur kurz über die Schulter einen Blick zu. „Es ist sehr befrie- digend, etwas tun zu können, was niemand sonst kann“, sagte er leise. „Nicht einmal Leute, die sich für etwas Besseres halten. Nicht einmal ein Duke“, fügte er leise hinzu.
    Beinahe zärtlich sah Eden ihn an, als er sich umdrehte und sich mit dem Rücken gegen die Tür lehnte. Er erwiderte ihren Blick, machte jedoch keine Anstalten, näher zu kommen.
    „Sprechen Sie von Hawkscliffe, Ihrem Bruder?“
    Er schüttelte den Kopf. „Von dem verstorbenen Duke, dem vor ihm.“
    „Ihrem Vater?“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Blick. „Ja. Mein Vater“, sagte er leise und höhnisch.
    „Sie haben sich nicht gut mit ihm verstanden?“, fragte sie leise.
    „Ich konnte ihm nichts recht machen.“ Er zuckte die Achseln. „Es spielt keine Rolle.“
    Sie sah ihn an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Offen- sichtlich spielte es eine große Rolle.
    „Ich helfe Bolivar, weil ich es kann. Kommen Sie.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Koje. „Gehen wir ins Bett.“
    Sie folgte seinem Blick zu der Schlafgelegenheit, die sie teilen sollten, und biss sich auf die Lippe. Plötzlich erschien ihr die zwei Meter breite Koje nicht mehr so groß.
    „Nach Ihnen“, befahl er.
    „Welche Seite möchten Sie?“
    Er betrachtete sein Bett. „Sie nehmen die Wand.“
    Sie nickte, holte tief Luft und kletterte über die Matratze, während Jack zum Waschtisch zurückging, um die Kerze auszu- blasen.
    Er löschte sie und sofort war der Raum in silbriges Mondlicht getaucht, und Eden schlüpfte unter die

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