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Gai-Jin

Gai-Jin

Titel: Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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britische Politik gewesen war, ausgewählte ausländische Studenten zu erziehen – umzuerziehen –, dann war es um so besser, je wichtiger oder hochrangiger diese waren. Viele waren in ihrem eigenen Land, vor allem in Indien, Radikale oder Revolutionäre. Hiraga war sehr intelligent, und falls er ein Feind von Yoshi war, war er wichtig. Beurteile einen Mann nach seinen Feinden, sagte sein Vater immer. Hiragas Idee war gut. Und würde funktionieren. Aber wie soll man ihn herausschaffen und Sir Williams Hilfe gewinnen? Wee Willie ist der Schlüssel.
    Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr sank seine Hoffnung, desto mehr mußte er einräumen, daß es dumm war, so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen. Er wurde immer sicherer, daß Sir William eine solche List nicht gutheißen würde und könnte – nicht mit diesem Mann, der selbst einräumte, ein Mörder zu sein, nicht mit Hiraga, der nur ein Pfand in dem viel größeren Pokerspiel mit Yoshi war. Es gab keinen Grund für Sir William, Hiraga zu helfen und Yoshis Feindschaft und die Zukunft zu riskieren, was immer Hiraga auch behauptete.
    »Ich werde es versuchen«, meinte er schließlich und gab sich zuversichtlich, denn er vergaß nicht, daß er noch immer Hiragas Gefangener war. »Ich kann nichts garantieren, aber ich werde es versuchen. Wo werden Sie sein?«
    Hiraga war zufrieden. Er hatte hoch gespielt, aber Handlungsspielraum bewahrt, hatte Taira überzeugt, der nun wieder auf seiner Seite war. Der Gai-Jin-Führer würde ein Verbündeter sein. »Sie halten geheim?«
    »Natürlich.«
    »Schicken Nachricht an Raiko. Ich kann treffen in Dorf oder hier. Sie sagen wo, Taira-sama. Denke, früher ist besser, für Schiff, neh?«
    »Ja. Ich werde Ihnen morgen eine Botschaft schicken oder selbst kommen.« Vorsichtig schickte Tyrer sich an aufzustehen.
    Hiraga strahlte. »Sie gehen Fujiko?«
    Sofort war Tyrer wieder verdrossen. »Es gibt keine Fujiko mehr.«
    »Was? Was Sie meinen, bitte?«
    Tyrer sagte es ihm und sah, wie Hiragas Gesicht errötete. »Aber Sie haben Versprechen, Taira-sama. Ich, ich reden, arrangieren mit Raiko, neh?«
    »Ja, aber der Kontrakt soll nicht mehr zustande kommen, Raiko sagt…« Tyrer hielt inne, erschrocken über den Ausdruck auf Hiragas Gesicht.
    »Warten, bitte!« Hiraga stürmte hinaus. Tyrer spähte aus einem Seitenfenster. Niemand zu sehen, nur schwankende Äste – lauf, solange du kannst, sagte er sich, aber dann, verzweifelt und plötzlich, mußte er urinieren. Er benutzte den Eimer in der Badestube und fühlte sich wohler. Nun war er hungrig. Und durstig. Er sah sich um. Keine Teekanne, kein Wasserkrug. Hunger und Durst nagten an ihm – ebenso wie Hiragas Idee. Das eine konnte er nicht stillen, das andere nicht verwirklichen. Ohne Sir Williams Wohlwollen wäre Hiraga ein Kind in der Wildnis. Selbst Jamie konnte nicht viel helfen, nun, da er nicht mehr bei Struan’s war. Warum sollte er oder irgend jemand helfen? Wieder spähte er aus dem kleinen Fenster.
    Mach dich davon, solange es geht, dachte er und trat an die Tür, doch da hörte er Schritte. Rasch eilte er zu seinem Kissen zurück. Die Shoji-Tür glitt rasch auf. Raiko wurde hineingestoßen und fiel vor ihm auf die Knie, Hiraga ragte drohend im Türrahmen auf.
    »Oh, bedaure so sehr, Taira-sama«, sagte Raiko und verhaspelte sich in ihrem Eifer, sich zu entschuldigen und ihn zu besänftigen, »bedaure so sehr, ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht…«
    Ihre Worte sprudelten nur so hervor. Tyrer verstand nur wenig, aber er begriff genau, worum es ging. »Genug«, sagte er entschieden. »Bringen Kontrakt jetzt. Ich unterschreiben.«
    Demütig zog sie die Rolle aus ihrem Ärmel und reichte sie ihm.
    »Warten Sie!« befahl Hiraga. »Geben Sie ihn mir!«
    Sie gehorchte auf der Stelle und senkte wieder den Kopf. Er prüfte das kurze Dokument und knurrte. »Sie später unterschreiben, Taira-sama«, sagte er, nun wieder auf englisch. »Diese Person…«, er zeigte wütend auf Raiko, »sagen, daß machen Fehler, sagen, daß Fujiko bittet, Sie jetzt sehen, bedauert Fehler so sehr. Ihr Fehler, Baka!« herrschte er Raiko an und fügte auf japanisch hinzu: »Behandeln Sie diesen Herrn angemessen, oder ich zerstöre Ihr Teehaus! Sorgen Sie dafür, daß Fujiko bereit ist, sehr bereit, jetzt sofort.«
    »Hai, Hiraga-sama!« Entschuldigungen murmelnd, eilte Raiko davon.
    In sicherer Entfernung begann sie zu kichern, entzückt über ihre Vorstellung, Hiragas List und den Abschluß

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