GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
sich reißen. Wir erkannten die Gefahr und entschieden uns, den Menschen zu helfen. Einige von uns verließen zum ersten Mal den Wald und gingen in die verschiedenen Territorien, um die Menschen ausfindig zu machen, die reinen Herzens sind. Wir säten im Inneren dieser Menschen eine Gabe, im Schlaf oder im Trancezustand ihren Körper zu verlassen. Sie wurden Seelenwanderer.
Fazur bekam nicht die Möglichkeit, die Territorien anzugreifen, denn die Wanderer wussten immer vorher, wo er zuschlagen würde, da alle anderen Herrscher Seelenwanderer an ihrer Seite hatten und so geschah es, dass er bei einer Schlacht getötet wurde. Zuvor hatte er all denjenigen Rache geschworen, die sich gegen ihn gestellt hatten. Das Böse schien besiegt zu sein, und es herrschte bis heute Frieden. Charisma, einer dieser guten Menschen war dein Vorfahre.“
Nun war ich geschockt. Von den Falanern hatte ich meine Gabe. Das Wesen fuhr fort und ich lauschte gebannt. „Damals, nachdem Fazur getötet wurde und das Gute gesiegt hatte, hielten wir unsere Entscheidung für richtig, euch diese Gabe zu lassen, aber wir vergaßen dabei, die Schwächen der Menschen. Die meisten Menschen sind gut, aber einige tragen auch das Böse in sich, in Form von Neid, Eifersucht, Wut und Zorn.
Seelenwanderer wurden auch ausgenutzt, aber nicht nur von Menschen, die Hilfe suchten. Sie wurden gejagt, weil manche Menschen diese Gabe als etwas Schlechtes ansahen und sie nicht verstanden. Die Seelenwanderer waren gezwungen, sich zu verstecken, bis sie mit den Jahren in Vergessenheit gerieten.
Aber das Böse ist jetzt wieder da und das Leben aller liegt in euren Händen, somit liebe Charisma, auch in deinen. Wir haben großen Kummer, daher haben wir dich hierher gebracht und uns dir gezeigt. Wir werden dir helfen, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen.“
Das war zu viel! Ich hatte so viel erfahren, dass ich mich erst sammeln musste. „Moment!“, bat ich.
Also, Schleierwesen hatten mich hierher gebracht, um mir zu sagen, dass ich mit ihrer Hilfe, Netan und den Krieg aufhalten könnte. „Warum ich?“, wollte ich wissen.
„Nein Charisma, nicht nur du. Du hast Jason und Jeremia an deiner Seite. Es ist dein Schicksal. Du bist diejenige, die alle vor dem Bösen retten kann.“
„Jeremia? Ihr habt mir Jeremia geschickt?“, fragte ich verblüfft. „Jeremia Nahal ist eine wichtige Person in dem Ganzen. Er wird dir im Kampf gegen das Böse beistehen. Er ist einer der tapfersten und reinsten unter den Cavalanern. Wir erkannten auch schnell, dass euch beide mehr verbindet. Er ist dein Lanimer. Man nennt das in eurer Sprache Seelengefährte. Das Schicksal hat euch beide gebunden. Man hat nicht immer das Glück, im Leben seinen Lanimer zu finden. Jeder Mensch hat einen, aber weil die Menschen so weit voneinander verstreut sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie den jeweiligen Gefährten treffen. Aber du hattest das Glück. Ohne ihn bist du nicht vollkommen. Deine Seele wird immer nach seiner Seele suchen, damit ihr eins seid und verbunden.“
Ich musste mich setzen, das war definitiv zu viel für mich.
Mit den Händen durch meine Haare fahrend hatte ich das Gefühl, mein Kopf würde zerplatzen. „Was ist mit Jason?“, wollte ich wissen.
„Jason ist ein Seelenhüter. Ihr beide müsst Hand in Hand das Böse bekämpfen. Als Seelenwanderer hat er unsere Gabe geschenkt bekommen. Seine Liebe und Aufopferung für seine Familie und Freunde sitzt tief in seinem Herzen. Er würde für sie in den Tod gehen.“
„Ich habe euch noch nie gesehen, warum wisst ihr das alles?“
„Wir wissen viel, das macht unser Wesen aus, aber wir helfen auch anderen Menschen, ohne dass sie uns bemerken. Dies ist der Grund, warum wir existieren.“
Ich glaubte ihnen, denn nichts Böses ging von ihnen aus, aber wie sollte ich den Krieg aufhalten können?
„Ich möchte wirklich Netan bekämpfen und den Krieg beenden, aber ich glaube nicht, dass ich das kann. Ich bin doch nur eine junge Frau. Ich wollte etwas tun und zwar meine Familie und Jeremia retten, und mit Hilfe von Jason, seine Schwestern und noch einige andere Menschen. Aber den Krieg? Nein, ich glaube nicht, dass ich ihn aufhalten kann.“
Ich glaubte an ihre Macht, mir zu helfen, jedoch zweifelte ich an mir. Sollte wirklich das Schicksal von Galan in meinen Händen liegen? Ich schüttelte den Kopf. Nein, das konnte ich nicht. Warum hatten sie mich dafür auserwählt?
Als hätten sie meine Gedanken
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