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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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mir, je näher dieser Nebel kam.
    Der Nebel teilte sich auf und umringte mich. Ich konnte darin drei Umrisse von Wesen erkennen. Das Summen in mir wurde immer lauter. Ich blickte in ein Gesicht mit lang gezogenen Augen, die im hellblauen Licht strahlten, wie der Himmel an einem wunderschönen Frühlingstag. Unter dem Antlitz befand sich ein strahlender, glitzernder Kern, der mich an Sonnenstrahlen erinnerte, die sich auf Wasser spiegelten oder wie Millionen von Kristallen. Mein erster Gedanke war, dass dies das Herz sein musste. Ich glaubte, dass ich auch Beine und Arme erkennen konnte. Wie gebannt starrte ich sie an, denn so etwas Schönes hatte ich noch nie zuvor gesehen, geschweige denn von solchen Wesen gehört.
    Eines der Nebel-Wesen, die mich umringten, flog auf mich zu, bis es vor mir anhielt. Es schwebte einen ganzen Meter über dem Boden. Ich blieb ganz still und ruhig stehen, weil ich ahnte, dass sie mir nichts tun würden.
    „Charisma, wir freuen uns, dich endlich zu sehen“, begrüßte das Wesen mit einer sanften Stimme.
    Sie freuten sich, mich zu sehen? Das verstand ich nicht. Ich war verwirrt und meine Neugier war geweckt. „Wer oder was seit ihr?“, fragte ich vorsichtig, als ich endlich meine Stimme wiederfand.
    Das Wesen näherte sich mir und ich musste meinen Kopf heben. Das Gesicht war bezaubernd schön und es lächelte mich an. Dem Gesicht und der melodischen Stimme nach zu schließen, war dieses Wesen weiblicher Natur. Ich lächelte sachte zurück.
    „Charisma, wir beobachten dich seit deiner Geburt“, sprach sie weiter.
    Die Aussage hätte mich erschrecken müssen, aber auch dies tat es nicht. „Wer seid ihr?“, wollte ich jetzt wissen. Meine Neugier stieg ins Unermessliche.
    Das Wesen schwebte unruhig hin und her und das innere Licht pochte wie das Schlagen eines Herzens. Ich wartete auf eine Antwort. Ich hörte wieder das Flüstern der verschiedenen Stimmen, konnte sie aber nicht verstehen. Es war zu schnell und ein Wirrwarr von Wörtern. Sie sprachen miteinander, aber warum konnte ich das hören?
    Nachdem das Flüstern in meinem Kopf nachließ, sprach das Wesen zu mir. „Die Menschen dürfen nichts von unserer Existenz erfahren. Du darfst niemanden, auch nicht deiner Familie, von uns erzählen. Das musst du uns versprechen.“
    „Ich verspreche es euch, aber sagt mir bitte, wer ihr seid?“
    „Dass wir uns dir zeigen, hat einen Grund. Galan ist in Gefahr und wir könnten die Territorien an das Böse verlieren.“ Einen Moment schwieg sie, dann sagte sie etwas, das mich verblüffte. „Wir sind Falaner. Mein Name lautet Luzia.“
    Diese Wesen sollten Falaner sein?
    „Das verstehe ich nicht. Falaner sehen wie Menschen aus. Sie ähneln eher mir als euch.“
    „Ja, heute sind sie euch sehr ähnlich, aber das war nicht immer so. Ich weiß, dass du die Geschichte über mein Volk kennst. Dein Großvater hat sie dir immer wieder erzählt, als du noch ein Kind warst.“ Woher wusste sie das? Aber bevor ich fragen konnte, sprach sie weiter. „Mit der Zeit haben sie sich eurem Erscheinungsbild angepasst, aber vor Tausenden von Jahren waren sie wie wir. Damals hatten wir das Territorium für uns gewinnen können. Wir lebten glücklich miteinander, aber dann gab es einen großen Disput, der von den Ältesten ausging. Sie wollten nicht, dass wir mit den anderen Menschen zu tun bekamen. Unsere Reinheit stand auf dem Spiel.
    Aber die Ältesten wurden überstimmt. Sie waren nicht mit dieser Entscheidung einverstanden und verließen Falan. Viele der Menschen glauben heute, dass wir in den Himmel aufgestiegen sind, um dort zu leben. Wir blieben jedoch in Galan, in der Nähe unseres Volkes und der Menschen. Wir siedelten uns in diesem Wald an und leben bis heute hier. Die Menschen glaubten mit der Zeit, dass dieser Wald verzaubert ist, und seither kamen immer weniger Menschen hierher und mieden ihn. Irgendwann bekam er dann seinen Namen.“
    „Der Wald der Schleier“, beendete ich ihren Satz.
    „Ja, heutzutage wird er so genannt. Nun weißt du auch, wo du dich momentan befindest.“
    Jetzt begriff ich langsam. Die ganze Zeit machte mir der Wald, der hinter unserem Haus lag, Angst. Ich träumte von ihm und verstand nicht warum. Lag es an ihnen?
    „Wir beobachteten die Menschen und wollten sie beschützen. Vor ein paar Hundert Jahren versuchte das Böse namens Fazur, schon einmal die Herrschaft über Galan zu bekommen. Damals wollte Fazur die Herrschaft über die Territorien mit aller Gewalt an

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