Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
Vom Netzwerk:
auf den Rücken, dass Jeremia gezwungen war, eine gebückte Haltung einzunehmen. Drei weitere Bestien begleiteten ihn. Schnellen Schrittes gingen sie den Flur entlang und stiegen eine steinerne Treppe hinunter, die sich über mehrere Stockwerke tief in die Erde zog. Es wurde immer kälter und die feuchten Steinstufen wurden rutschig. Unten war es fast stockdunkel und die Luft war erstickend und moderig. Die Treppe führte zu einem niedrig gewölbten Tunnel. Fackeln an den
    Wänden spendeten ein wenig Licht. Sie kamen an einigen Wärtern vorbei und an vergitterten Kerkerzellen.
    Jeremia versuchte durch die rostigen Eisenstäbe Gesichter zu erkennen, aber die Capitaner gingen so schnell an den Gefangenen vorbei, dass es unmöglich war, jemanden zu erkennen.
    Plötzlich tönte eine vertraute Stimme wie ein fernes Echo an Jeremias Ohr. Jemand rief seinen Namen. Er versuchte einen Blick zu erhaschen und erkannte Casper.
    „Casper, wie geht es dir?" Doch kaum ausgesprochen, spürte Jeremia, wie ein Krieger ihm eine Faust in den Rücken rammte und er dadurch zu Boden ging. Er senkte gequält den Blick und wurde auch schon wieder auf die Füße gezogen. Sie passierten eine Stahltür, die in einen abgeschotteten Raum mündete. Die Decke schien dort noch tiefer zu sein und der Geruch nach Verwesung und Tod ließ in ihm Übelkeit aufkommen.
    Eine weitere schwere Stahltür wurde von einem der Krieger geöffnet und Jeremia wurde grob in das Verlies hineingeworfen. Die schwere Tür fiel zu und ein Riegel wurde vorgeschoben. Hier gab es kein Fenster und es war finster.
    Jeremia wollte sich aufrichten und stieß sich dabei den Kopf an der niedrigen Decke. Erschöpft lehnte er sich gegen die Wand und ließ sich langsam hinabgleiten.
    Was war passiert? Soviel hatte er in den letzten Minuten erfahren und sein Leben kam ihm vor wie eine einzige Lüge.
    Er hoffte, dass sein Vater die richtige Entscheidung treffen würde, auch wenn es seinen Tod bedeuten musste.
    Jason hatte alles gesehen. Seine Seele wanderte zurück in seinen Körper. Er riss die Augen auf und sprang aus seinem Stuhl.
    Seine Schwestern erschraken wegen seiner schnellen Bewegungen.
    Er musste handeln.
    Er wies die Mädchen darauf hin, dass er den Raum kurz verlassen musste, um Syria zu suchen und ihr zu erzählen, was er Neues wusste.
    Als er leise die Tür schloss, schlich er mit geradezu mitleiderregender Vorsicht die Wendeltreppe hinunter und hielt plötzlich inne. Er nahm die Stimme von Syria wahr, die mit einer anderen Bediensteten sprach.
    „Was möchte Netan von mir? Ich war gerade auf dem Weg, das Essen in den Kerker zu bringen."
    „Stell keine Fragen, sondern tu, was dir befohlen wird."
    Jason hörte Schritte, die sich langsam von ihm entfernten. Panik überkam ihn, denn auch wie Syria, fragte er sich, was Netan von ihr wollte.
    War er ihnen auf die Schliche gekommen?
    Sollte er ihr folgen?
    Er entschied, ihr nicht zu folgen und tippelte auf Zehenspitzen zurück zu seinen Schwestern.
    Vielleicht hatte Netan nur eine bestimmte Aufgabe für sie. Es könnte sein, dass sie sich um Jeremia kümmern musste. Er kehrte zurück in sein Zimmer und schloss leise die Tür.
    22. Kapitel
    Endlich kam die Zeit aufzubrechen. Die Dunkelheit war über Kalander hereingebrochen. Im Laufe des Tages hatten wir uns für die Reise vorbereitet. Mein Vater schlich in unser Haus und besorgte uns Pferde, damit wir schneller vorankommen würden. Ich legte mich am Nachmittag hin, um mit meiner Seele auf Wanderschaft zu gehen. Gerrit, Theran, Talon und Jazem wollten morgen früh von Caska losmarschieren. Uns blieb nicht viel Zeit, da wir sie einholen mussten, bevor sie die Brücke nach Capan erreichten. Zu Pferd brauchten sie bis zur Brücke nur einen halben Tag, wir dagegen mussten erst zwei weitere Territorien durchqueren, bis wir die Brücke zu Capan erreichten. Wir studierten die Karte und fanden eine Strecke, die es uns möglich machte, sie rechtzeitig zu erreichen. Die Zeit wurde knapp, und deswegen mussten wir schon bei Nacht los.
    Gerrit und meine Brüder wollten schon früher aufbrechen, aber Geschehnisse in Nalada hatten dieses Vorhaben nicht ermöglicht. Sie waren die letzten Tage damit beschäftigt, den Bürgern Hilfe zu leisten, um die Angehörigen zu bestatten. Die Trauer saß tief in Nalada. Sie betrauerten nicht nur ihre nahen Verwandten, sondern auch den Tod ihres Herrschers Verson. Die Verzweiflung hing wie eine dunkle Wolke tief über dem Territorium, das nun ohne

Weitere Kostenlose Bücher