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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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Narissa.
    Ich war schockiert, nicht nur weil sie so rücksichtslos und egoistisch war. Nein, ich war schockiert, weil sie eine perfekte Schönheit, eine regelrechte Augenweide war. Sie entsprach dem Schönheitsideal.
    Ihr langes, lockiges blondes Haar umspielte ihr ovales, wohlgeformtes Gesicht. Sie hatte große graue Augen, eine zierliche Nase und volle rote Lippen, die ihren Mund sinnlich aussehen ließen. Ihr ebenmäßiges Gesicht sah aus wie in Stein gemeißelt. Ihre Körperhaltung hatte etwas Majestätisches. Ihr atemberaubend attraktives Kleid betonte ihre grazile Figur.
    Schmerzhaft wurde mir klar: Sie würde sehr gut zu Jeremia passen. Genauso sollte das perfekte Paar aussehen.
    Wieder traf mich die Erkenntnis, dass ich nie so formvollendet und erstklassig sein würde wie Narissa.
    „Hast du ihm denn zumindest die Einladung zukommen lassen?", wollte Narissa von ihrem Vater wissen.
    „Ja, das habe ich, und Jahred hat mir vergewissert, dass Jeremia kommen würde."
    „Wo bleibt er denn? Ich warte schon seit Stunden."
    Müde wandte sich der Herrscher ab. Das Gespräch hatte ihn deutlich angestrengt.
    Plötzlich wurde die große Saaltür geöffnet. Ein Diener klopfte mit einem goldenen Stab zweimal auf den Boden. „Meine Damen und Herren, Jeremia Nahal aus dem Territorium Cavalan!"
    Mir stockte der Atem und mein Herz raste. Entsetzt blickte ich zur Tür. Er war wirklich gekommen, er war hier.
    Jeremia schritt elegant und mit aufrechter Haltung durch die Menge. Die Musik hatte aufgehört zu spielen und die Leute im Saal schauten ihn an. Er trat vor den Herrscher und verbeugte sich. „Verson von Nalada, es ist mir eine Freude, Euch wiederzusehen." Er verbeugte sich auch vor der Gemahlin des Herrschers. Schließlich nahm er Narissas Hand und hauchte einen angedeuteten Kuss auf ihren Handrücken.
    „Es ist uns eine Freude, Euch willkommen zu heißen. Wir haben Euch schon erwartet." Verson deutete einem Diener, Jeremia ein Glas Wein zu reichen. „Setzt Euch bitte zu uns und erzählt von Eurer Anreise. Gab es Probleme an den Brücken oder in Eurem Territorium?"
    „Es gab Ausschreitungen an den Grenzen einiger Territorien. Wir mussten zuerst das Problem an der cavalanischen Grenze klären, bevor ich zu Euch kommen konnte", erklärte Jeremia.
    Ich hatte fast vergessen, wie gut er aussah und wie angenehm seine Stimme klang, trotz allem spürte ich auch die Anspannung in seiner Stimme. Ich blickte zu Narissa und sah, wie sie nach ihm schmachtete und ihn begierig anstarrte. In meinem Inneren wuchs die Eifersucht.
    Während seiner Unterhaltung mit Verson schaute Jeremia immer wieder zu Narissa hinüber, aber ich erkannte keine Gefühlsregung in seinem Gesicht. Ich konnte nicht feststellen, was er fühlte, wenn er sie anblickte, er hatte sein Gesicht unter Kontrolle. Eigentlich wusste ich ja, dass er sie nicht liebte, aber dass er überhaupt hier war, bereitete mir Sorge. Würde er die Verbindung mit Narissa eingehen, um Galan zu retten? Hoffentlich war er nicht deswegen gekommen.
    Er war vornehm, chic, extravagant gekleidet, schwarze Hose, schwarzes Hemd, silbergraue Krawatte und schwarzes Jackett. Ich spürte, wie Schmetterlinge in meinem Bauch kribbelten und die Sehnsucht mich erfasste. Ich rückte noch näher an ihn heran und setzte mich auf die Lehne seines Stuhls. Als hätte er mich gespürt, drehte er sich zu mir um. Wir waren uns so nah, dass sein warmer Atem meinen streifte. Mein Herz schlug schneller. Er wirkte verwirrt, wandte sich aber nach kurzer Zeit wieder dem Gespräch zu. Was passierte hier? Meine Hand näherte sich langsam seinem Gesicht. Ich musste ihn unbedingt berühren und strich ihm sanft über seine Wange. Es war seltsam, dass ich ihn fühlen konnte, seine weiche Haut. Ich konnte auch sein Herz spüren, das sich meinem Rhythmus anzupassen schien.
    Gleichzeitig hob auch er seine Hand und legte sie auf meine. Nicht wirklich, denn sie glitt durch meine hindurch. Jetzt wirkten beide Hände ineinander verschmolzen. Seine wunderschönen blauen Augen weiteten sich.
    In meinen Träumen hatte ich nie zuvor andere Menschen spüren können, sie waren einfach durch mich hindurch gelaufen und ich durch sie, ohne das etwas passierte.
    Mitten im Satz hörte er auf zu sprechen. Er fühlte mich, so wie ich ihn, dessen war ich mir sicher, nicht körperlich aber es war ein Gefühl von Erwartung und Vorfreude, das sich im Inneren langsam ausbreitete. Plötzlich strömten seine Gedanken wie eine Flut in mich ein.

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