Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
Vom Netzwerk:
auch Unheil und den Krieg vorhergesehen. Alles passt zusammen, warum willst du das nicht erkennen?" In meiner Stimme und in meinem Inneren machte sich eine fürchterliche Verzweiflung breit.
    Aaron spürte meinen Frust. Er kannte mich gut. Warum wollte er mich nicht verstehen? „Isma, diese Personen existieren wirklich, aber hast du jemals in Betracht gezogen, dass du solche Sachen träumst, weil du dir ständig Geschichten von ihnen und ihren Territorien anhörst und du dir irgendwelche Wünsche zusammenträumst. Und was die Seherin, die Alte Frau aus Salin, angeht, sie hat wirklich Visionen, und wir ahnen beide, dass es vielleicht morgen schon einen Krieg geben könnte oder vielleicht erst in zehn oder zwanzig Jahren", kommentierte er gelangweilt.
    Ich stutzte. Könnte er möglicherweise Recht haben? Ich war zu müde, um einen klaren Gedanken zu fassen.
    Das sah auch mein großer Bruder und Beschützer Aaron. „Isma, geh zurück ins Bett! In deinem Zimmer hast du Ruhe.
    Ich übernehme deine Arbeit. Denke noch mal über alles gründlich nach." Mit diesen Worten stand er auf und stellte sich hinter mich, um mir sanft über die Schultern zu streicheln. Kurz drauf war er weg.
    Mühsam rappelte ich mich auf und schleppte mich zurück in mein Zimmer. Mir tat alles weh. Mein Kopf fühlte sich irgendwie leer an. Ich zog die Vorhänge vors Fenster. Im Halbdunkeln streckte ich mich lang aufs Bett aus, und begann erneut, zu grübeln, über Jeremia und seine Verlobung mit Narissa. Wieder musste ich heulen. Nein, das durfte einfach nicht sein. In meinem Hals entstand ein riesiger Kloß. Übelkeit überkam mich. Ich musste aufhören, darüber nachzudenken. Fest entschlossen, nicht zu träumen, wälzte ich mich von einer Seite auf die andere. In meinem Kopf hörte ich immer wieder den inneren Wunsch, nicht zu träumen. Mit diesem Gedanken schlief ich endlich erschöpft ein.
    Irgendwann wachte ich auf. Es musste schon spät sein, denn in meinem Zimmer war es diesmal stockdunkel. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    Was war passiert?
    Nach mehreren Wochen hatte ich erstmals nicht geträumt. Der Schlaf war so erholsam. Hatte ich Jeremia verloren? Schnell verdrängte ich diesen Gedanken.
    Warum hatte ich nicht geträumt?
    Dann kam mir ein Gedanke. In dem Buch über Seelenwanderer stand, dass die Frau, wenn sie nicht wollte, dass ihre Seele ihren Körper verließ, sich dies einfach nur wünschte. Dann konnte sie auch durchschlafen.
    Ich erinnerte mich, dass dies auch mein Wunsch gewesen war, bevor ich einschlief.
    Ich war also eine Seelenwanderin . oder doch nicht?
    Ich war so verwirrt und fühlte mich so einsam.
    Sobald ich etwas im Dunkeln sehen konnte, schwang ich mich aus dem Bett, trat ans Fenster und öffnete die Vorhänge. Draußen herrschte Nacht, es regnete. Morgen Abend würden wir Neumond bekommen. Dunkelgraue, dicke Regenwolken verdeckten den Himmel, sodass weder Mond noch Sterne zu sehen waren. Der Wind pfiff um das Haus. Die Fichten vor meinem Fenster wogen hin und her, als würden sie einem Wiegenlied lauschen. Doch plötzlich überfiel mich ein seltsames Gefühl, als würde ich beobachtet werden. Zu meinem Erstaunen beunruhigte es mich nicht. Der Wald der Schleier lag dunkel und geheimnisvoll vor mir. Ich drehte mich zu meinem Bett um und zündete die Kerze auf dem Nachttisch an. Der Raum wurde in ein warmes Licht getaucht. Ein Klopfen an der Tür unterbrach die leere Stille.
    „Isma, Liebes, bist du endlich wach?", fragte meine Mutter leise von der anderen Seite der Tür.
    „Ja, komm rein, Mama!"
    Mutter öffnete die Tür und betrat das Zimmer. „Wie geht es dir?", wollte sie wissen.
    „Mir geht es besser. Es tut mir leid, dass ich euch solche Sorgen gemacht habe."
    „Aaron hat mir alles erzählt, deswegen wollte ich mit dir alleine sprechen."
    Überrascht schaute ich sie an.
    „Komm, wir setzen uns."
    Wir nahmen auf der Bettkante Platz. Sie strich mir mit ihrer linken Hand liebevoll über das Haar und schaute mich traurig an. „Ich hatte gehofft, dass es dir erspart bleiben würde, aber jetzt, da Aaron mir von deiner Vermutung erzählt hat, weiß ich, dass es nicht sein wird. Dein Vater und ich hüten ein Geheimnis, mit dem wir euch nicht belasten wollten."
    Verwundert und mit einem Fragezeichen auf der Stirn blickte ich sie an. Was meinte sie damit?
    Aber sie sprach schon weiter. „Ich habe die Gabe von meiner Mutter und sie hat es von ihrer Mutter. Da es manchmal

Weitere Kostenlose Bücher