GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
geantwortet habe, ich war in Gedanken", gab Jason kleinlaut zu verstehen.
„Ich verstehe immer noch nicht, was Netan an dir gefressen hat. Du läufst hier frei herum, als ob du zu Hause wärst und deine Drecksschwestern machen das auch. Wenn ich Netan wäre, dann ... "
„Bist du aber nicht", widersprach Jason dem widerlich, stinkenden Capitaner. Jason kam Übelkeit auf und er fragte sich, ob er heil aus dieser Situation herauskäme. Der Krieger griff erneut nach seinen Haaren. Jason versuchte, den Schmerz zu verbergen. Er wollte keine Schwäche zeigen.
„Wir behalten dich im Auge. Glaub nicht, dass wir nicht wissen, wo du überall hingehst. Du verstehst dich wohl ganz gut mit der schnuckeligen Syria. Das haben wir auch schon bemerkt. Die Süße hat hier auch zu viel Freiheit, wenn ihr mich fragt. Ich würde sie ganz gern mal an die Kandare nehmen." Einer der Krieger fletschte die Zähne und lachte dreckig. „Viel-leicht werde ich ihr heute Nacht mal einen Besuch abstatten. Wir müssen uns doch um unsere Dienerinnen kümmern."
Dreckiges Gelächter schallte durch das Haus.
Jason fühlte sich, als ob ihm jemand in den Magen getreten hätte und ihn überkam Panik. Syria durfte nichts passieren. Er hasste diese Unmenschen, diese kaltblütigen Bestien.
Der Krieger ließ seine Haare los.
Jason lag noch am Boden. Er fühlte, wie seine Kopfhaut blutete, als er sich vorsichtig durch die Haare fuhr.
Die drei Krieger gingen hämisch grinsend weiter und beachteten ihn nicht mehr.
Rache war das Einzige, was Jason in diesem Moment spürte. Und wenn es das letzte war, was er in seinem Leben wollte -sich rächen. Er erhob sich und ging Richtung Küche, wo er verstohlen um die Ecke schielte. In der Küche herrschte reges Treiben. Mehrere Köche arbeiteten auf Hochtouren, rührten in den Töpfen, schoben mit Fleisch gefüllte Bräter in den Backofen und vieles mehr. Noch nie hatte er so viele Leute gleichzeitig in einem Raum gesehen. Es sah aus, als ob etwas größeres, wie ein Fest bevorstand. Aber was hatte Netan zu feiern?
Endlich erblickte er Syria. Sie stand vor einem großen Waschbecken und spülte das schmutzige Geschirr, das die Bediensteten aufstapelten. Ihr Gesicht war vor lauter Anstrengung gerötet. Er musste irgendwie auf sich aufmerksam machen, wusste aber nicht, wie er das anstellen sollte. Dann nahm er zu spät Schritte hinter sich wahr.
„Was machst du hier? Du hast hier nichts verloren", zischte der kleine, hässliche Diener, der Jason immer zu Netan brachte.
„Ich war spazieren und habe mich verlaufen. Warum herrscht hier Hochbetrieb?", fragte er unschuldig.
„Das geht dich nichts an. Hattest du nicht eine Aufgabe erhalten, von meinem Herrn? Kümmere dich um deine Angelegenheiten und geh in dein Zimmer!", raunzte ihn der hässliche Capitaner an.
In der Küche trat plötzlich Stille ein. Alle hatten auf gehört zu arbeiten und beobachteten das Gespräch zwischen Jason und dem Diener. Syria hatte sich auch zu ihnen umgewandt und stand still da.
„Ich gehe in mein Zimmer zurück", erklärte Jason ruhig, und bevor er ging, blickte er Syria noch einmal an und versuchte ihr irgendwie klar zu machen, dass sie sich unbedingt treffen mussten.
Ohne ihre Miene zu verziehen schaute sie ihn nur starr an. Jason hoffte, dass sie seine Geste verstanden hatte.
In seinem Zimmer angekommen, setzte er sich zu seinen Schwestern. Er wollte sich auf heute Nacht vorbereiten, das war für ihn das Wichtigste. Jetzt war die richtige Zeit gekommen, um seinen Schwestern zu berichten, was ihnen heute Nacht bevorstand.
„Jason, was sollen wir denn tun?", fragte Julien ihn unsicher, nachdem er alles erzählt hatte.
„Ich möchte, dass ihr euch versteckt. Ich kenne einen kleinen Raum, da werdet ihr bleiben, bis ich euch hole", erklärte er ihnen. Jason dachte an die Abstellkammer, wo er Syria das erste Mal geküsst hatte. Dort würden sie sicher sein, und niemand würde dort nach ihnen suchen, denn er vermutete, wenn Netan begriff, dass er, Jason, mit involviert war, würde er seine Schwestern holen. Und das durfte auf gar keinen Fall geschehen.
„Wie kommen wir dorthin?"
„Ich werde euch sicher dort hinbringen und egal, was ihr dann hört, ihr bleibt dort."
„Das machen wir." Julien nickte.
Elena kam auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. „Was ist, wenn dir etwas passiert und du kannst uns nicht holen kommen?", fragte sie ängstlich.
Er verstand ihre Angst, es ging ihm nicht anders. Erst vor wenigen Tagen hatten
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