GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
wirbelte sie herum. Seine Schwestern schauten verblüfft. Als er sie losließ, gab er ihr einen zärtlichen Kuss. Sie schauten beide zu seinen Schwestern, die nun mit offenen Mündern dasaßen.
Syria und Jason gingen zu ihnen hinüber und sofort sprangen Julien und Elena auf, um sie stürmisch zu umarmen.
„Ich muss gehen. Ich habe mich kurz davongeschlichen, aber sie werden nach mir suchen, wenn ich nicht bald zurück bin", deutete sie immer noch lächelnd.
Bevor sie aber ging, hielt Jason sie noch einmal fest. „Syria, ich möchte, dass du dich versteckst, nachdem du den anderen den Weg gezeigt hast. Julien und Elena werden in der kleinen Abstellkammer sein, die du mir gezeigt hast. Gehe bitte zu ihnen, und wenn wir es nicht schaffen sollten, rennst du mit ihnen davon", bat er sie.
Das Lächeln war aus ihrem Gesicht gewichen. „Ich gehe zu ihnen, wenn du das von mir möchtest, aber sage bitte nicht, dass wir uns verlieren könnten. Ich möchte an die Zukunft glauben, und das solltest du auch." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer.
Natürlich wollte Jason an die Befreiung glauben, aber ein einziger Blick nach draußen ließ ihn zweifeln.
Ich war in meinen Körper zurückgekehrt. Sofort spürte ich die Kälte, die mich umgab.
Gerrit schaute zu mir, als ich meine Augen öffnete. „Alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig.
„Ja, mir ist nur sehr kalt." Sofort begann ich zu zittern. Meine Seele spürte keine Wärme oder Kälte, aber nachdem ich mich in meinem Körper wiederfand, spürte ich den eisigen Wind, der über uns fegte.
„Ja, es ist sehr kalt geworden. Ich habe versucht, dich zu wärmen, und ich kam mir dabei seltsam vor. Normalerweise reagieren Frauen auf mich, wenn ich sie berühre, aber du lagst, wie tot in meinen Armen. Das war verrückt, das kannst du mir glauben."
Ich musste lachen, als ich sein Gesicht dabei sah. „Also, Frauen reagieren immer auf dich, natürlich. Das freut mich für dich."
Jetzt lachte er auch. Er war ein gutaussehender, großer, staatlicher junger Mann. Mit seinen lockigen braunen Haaren, den mandelförmigen dunkelblauen Augen und mit seiner eindrucksvollen kraftstrotzenden Statur konnte er mit Sicherheit jede Frau auf sich aufmerksam machen, ohne dass er außerordentliche Leistungen vollbringen musste.
„Was hast du erfahren?", fragte Jazem, der nun auch bemerkt hatte, dass ich wieder voll da war. Meine Brüder saßen aneinander gerückt und unterhielten sich leise.
„Ich muss in ungefähr zwei Stunden noch einmal zu Jason. Dann erhalte ich alle wichtigen Angaben."
„Wie geht es Jeremia und Casper?", wollte Gerrit wissen. Er war sehr besorgt, besonders um seinen besten Freund.
„Ich war bei Casper. Er ist zusammen mit zwei anderen Kriegern in einem Kerker. Es geht ihnen im Moment noch ganz gut, aber Jeremia geht es weniger gut", erklärte ich traurig und fuhr fort: „Er sitzt alleine in einem dunklen Verlies und wird wie ein Tier dort festgehalten. Es gibt dort weder eine Lichtquelle noch ein Fenster. Er sitzt im Dunkeln und kämpft mit sich selber. Netan hat ihm erzählt, was er mit ihm vorhat. Der Fiesling erpresst seinen Vater damit, seinen Sohn zu töten, wenn er ihm nicht Cavalan überlässt."
„Darauf wird er nicht eingehen", unterbrach mich Gerrit.
„Das hofft Jeremia auch, aber der elende Mistkerl hat Jere-mia erzählt, dass er seine Mutter und seine Schwester getötet hat, und dass sein Vater ihn absichtlich in dem Glauben gelassen hat, dass es ein Unfall gewesen war."
Nun schaute Gerrit erstaunt. „Dieser Schweinehund. Jeremia muss völlig fertig sein. Er hat bis heute damit zu kämpfen gehabt, dass seine Mutter und seine Schwester tot sind, und nun das noch. Ich hoffe, er hält solange durch bis wir bei ihm sind", brachte Gerrit hoffnungsvoll hervor.
„Da ist noch etwas, was ich erfahren habe." Ich schaute Gerrit in die Augen und war neugierig zu sehen, wie er diese Nachricht aufnehmen würde.
„Ich höre."
„Netan hat damals Jeremias Mutter getötet, aber nicht seine kleine Schwester. Sie hat er nach Grasan in seine Festung mitgenommen. Sie lebt dort."
Gerrits Mund öffnete sich sperrangelweit und seine Augen weiteten sich. „Das glaub ich nicht. Bist du dir da wirklich sicher?"
„Ja, das bin ich. Es ist Syria. Du wirst es glauben, wenn du sie zu Gesicht bekommst. Kanntest du die Schwester von Jere-mia?"
„Ich kannte Solana, denn wie gesagt, Jeremia und ich kennen uns schon seit der Geburt. Solana war für mich wie eine
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