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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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er einen Ort finden, wo er sich verstecken konnte, bis Isma eintraf. Er fand schließlich einen Hohlraum in der Wand, der nicht besonders hoch war, aber dafür tief und breit genug, um sich darin zu verkriechen. Er musste sich strecken, und ein Stück an der Wand emporklettern, bis er in das Loch krabbeln konnte. Als er schnell drin war, rollte er sich zusammen, um Platz zu finden. Was war das eigentlich für ein Loch in der Wand? So etwas hatte er noch nie gesehen. Egal welche Funktion es haben mochte, es war ein gutes Versteck, wobei er sich gar nicht vorstellen wollte, wie viel Ungeziefer dieses bewohnte. Er musste das jetzt in Kauf nehmen und sich konzentrieren. Jetzt hieß es nur noch, abwarten und nicht entdeckt werden.
    „Es ist nicht mehr weit", informierte uns Syria. „Hinter der nächsten Abzweigung gibt es einen Gang, der uns in den Ker-ker bringt, wo Jeremia gefangen gehalten wird. Da wir nicht den Vordereingang benutzt haben, kommen wir erst zu den hinteren Verliesen. Danach werden wir uns zu den anderen Gefangenen durchkämpfen müssen."
    „Ich bin bereit, den Kampf aufzunehmen. Das Schwert fühlt sich gut in meinen Händen an", verkündete Master Dranal und seine Augen spiegelten seinen Kampfgeist wider.
    Wir alle hatten unsere Waffen gezückt. Sogar Calena und ich hielten Schwerter in unseren Händen. Es fühlte sich seltsam an, eine Waffe zu halten, da ich zuvor noch nie gekämpft hatte. Doch ich würde das Schwert benutzen, um meine Liebsten zu schützen und es gegen das Böse einzusetzen. Ich hoffte trotzdem im Stillen, dass kein Kampf nötig sein würde.
    Syria trug eine Laterne vor sich her, um uns den Weg zu leuchten. Meine Aufregung stieg bei jedem Schritt, den wir näher kamen. Gleich waren wir da, und ich könnte Jeremia in die Arme schließen. Ich freute mich, Casper wiederzusehen. Da ich wusste, dass es ihm nicht so schlecht ging wie Jeremia, hatte ich mir nicht so viele Sorgen um ihn gemacht, aber Jeremia zerbrach innerlich, und das machte mich fertig. Casper war immer sehr labil gewesen, und wir mussten immer auf ihn achtgegeben, aber als er sich entschieden hatte, in den Krieg zu ziehen, hatte er sich verändert. Er war männlicher und entschlossener geworden. Mein Herz füllte sich mit Stolz, auch ihn bald in die Arme schließen zu können. Bald wären meine Familie und meine Freunde vereint, und dazu zählte ich auch Jason und seine Schwestern, sowie Syria und Gerrit, aber vor allem Jere-mia.
    Syrias Schritte verlangsamten sich. „Wir sind fast da. Ich lösche die Laterne, damit uns niemand bemerkt. Bitte, seid ganz leise, sonst werden sie uns entdecken", erklärte sie flüsternd.
    Das Licht erlosch, und wir standen im Dunkeln in einem langen und kahlen Gang. Von der Decke tropfte es, doch das war das Einzige, was man hörte. Ich hatte das Gefühl, dass jeder die Luft anhielt. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, und ich hielt mein Schwert so fest, dass mir die Hand wehtat. Cale-na, die neben mir stand, ergriff meine andere Hand und drückte sie. Auch sie hatte Angst, das wusste ich. Gerrit schob sich nach vorne, nachdem Syria ihm die Tür gezeigt hatte, die zu den ersten Gefangenenwärtern führten. Brasne, Aaron, Theran, Talon, Jazem und die anderen Krieger drängten sich an uns vorbei. Obwohl es stockduster war, wusste ich, wer an uns vorbeirauschte. Brasne drückte Calena und mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sie die Tür öffneten und hinausstürmten.
    Wir blieben mit Syria zurück und hörten den Kampflärm, der sich unmittelbar vor uns ereignete. Innerhalb von wenigen Minuten war es wieder still. Wir öffneten die Tür und blickten in den Raum. Drei Wärter lagen in ihrer Blutlache. Einem war die Kehle durchschnitten worden. Der Zweite lag auf dem Boden, als Jazem gerade sein Schwert aus seinem Brustkorb zog. Der Letzte musste versucht haben wegzurennen, denn in seinem Hinterkopf steckte ein Schwert, das ihn an der Wand festgenagelt hatte. Bei diesem grauenvollen Anblick brach neben mir Calena in sich zusammen.
    Ich stützte sie, nahm sie in den Arm und sagte beruhigend zu ihr: „Es ist keiner von uns verletzt, das ist die Hauptsache. Der Anblick ist abscheulich, ich weiß. Es ging nicht anders."
    Sie richtete sich langsam auf und hob ihren Kopf, um mir zu zeigen, dass sie verstanden hatte.
    Ich blickte noch einmal in den Raum, in dem die Toten lagen, und war dankbar, dass wirklich keiner von uns verletzt war. Natürlich lag es auch daran, dass wir momentan in der

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