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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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Überzahl waren. Aber ich wusste, dass es bald anders sein würde.
    Syria trat an uns vorbei und zeigte dann mit ihrem Zeigefinger auf eine schwere, rostige Stahltür. „Dort muss er sein." Sie deutete auf die Tür.
    Meine Aufregung war kaum auszuhalten und mein Herz klopfte. Leider schwang in diesem Moment nicht nur Freude, sondern auch Sorge mit. „Bitte, bitte, lass ihn noch am Leben sein", murmelte ich vor mich hin. Irgendjemand legte mir den
    Arm um die Schultern. Ich blickte zur Seite und erkannte Aaron, der mich aufmunternd ansah.
    „Er lebt, da bin ich mir sicher. Du hättest es gefühlt, wenn es anders wäre."
    Hätte ich? Er ist mein Seelengefährte. Ich hätte es sicherlich bemerkt.
    Gerrit und drei weitere Krieger traten an die Tür und schoben den schweren Riegel zur Seite. Laut knarrend öffnete sich die rostige Stahltür.
    „Wer ist da?", kam es leise aus dem Verlies.
    Im ersten Moment konnte man nichts erkennen, denn die Zelle lag komplett im Dunkeln.
    „Lasst mich in Frieden, ihr Missgestalten", krächzte er aufgeregt mit brüchiger Stimme.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich ihn hörte.
    Er lebte noch.
    „Jeremia, ich bin es", rief Gerrit leise und tastete sich vorsichtig in das Verlies.
    „Gerrit? Bitte sag mir, dass ich nicht träume! Bist du es wirklich?", antwortete Jeremia erleichtert.
    Aaron reichte Gerrit eine Fackel, mit der er gebückt das zwergenhafte Räumchen betrat.
    „Ja, Bruder, ich bin es. Und ich komme nicht allein. Isma ist auch hier."
    Ich nahm eine Bewegung aus der Ecke wahr, woher auch die Stimme gekommen war.
    Ein gekrümmter Schatten kam hastig auf uns zu, bis er ins Licht trat. „Isma, wo bist du? Ich kann dich nicht sehen. Meine Augen waren zu lange im Dunkeln", schluckte er gerührt.
    Langsam bewegte ich mich an Gerrit und den anderen vorbei, Jeremia entgegen. Meine Beine bewegten sich mühsam. Im ersten Augenblick setzte beinahe mein Herz aus, als ich ihn sah. Die Verzweiflung und Verlassenheit, tagelang im Verlies gefangen zu sein, sah man ihm deutlich an. Er sah schlimm aus.
    „Ich bin hier, Jeremia. Ich bin hier", wiederholte ich mit sanfter Stimme.
    Endlich berührten sich unsere Hände und schließlich lagen wir uns in den Armen. Ich spürte, wie geschwächt und wankend er wirkte. Seine Kleidung war zerrissen und schmutzig. Er blinzelte, seine Augen zu schmalen Schlitzen verzogen.
    „Ich liebe dich", hauchte ich ihm zu. „Wir befreien dich. Es wird alles gut." Ich hatte einen Kloß im Hals und versuchte, nicht zu weinen. Doch ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Endlich war ich bei ihm, endlich war er frei. Ich heulte vor Freude. Er lebte.
    Langsam spürte ich, wie seine Kraft zurückkam. Seine Haltung änderte sich. Er drückte mich fester an sich. „Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dich jemals wiederzusehen. Ich dachte, ich würde hier unten sterben", gab er zu.
    Nun lag es an mir, ihn fester in die Arme zu schließen. Ich schaute zu ihm auf und seine kristallblauen Augen glänzten.
    „Entschuldigt, wir haben noch eine andere Verabredung auf unserem Terminplan stehen", räusperte sich Gerrit.
    Bevor wir uns lösten, küsste mich Jeremia zärtlich. Seine Lippen waren warm und rissig, doch sie fühlten sich so gut an. Kurz musste ich an unseren ersten Kuss im Wald denken. Wie lange war es jetzt schon her? Tage oder Wochen? Ich wusste es nicht mehr. Sein Blick hielt mich in seinen Bann, unfähig einen klaren Gedanken zu formen. Ich löste mich von seinen Augen und schaute mich etwas verlegen um. Ich war froh darüber, dass meine Brüder endlich sahen, wie sehr wir uns liebten, hatte aber total verdrängt, dass wir auch weitere Zuschauer hatten. Es war mir irgendwie peinlich. Ich wurde verlegen.
    Gerrit stand genau hinter mir. Ich wusste, dass er seinen Freund auch einmal umarmen wollte. Ich trat einen Schritt zur Seite, und sofort umarmten sich die beiden Freunde.
    „Bin ich froh, dich endlich wiederzusehen", eröffnete Gerrit.
    „Wem sagst du das?", erwiderte Jeremia lächelnd.
    Nachdem sie sich begrüßt hatten, blickte Jeremia in die Runde und langsam schien sein Kampfgeist zu erwachen. „Es wird Zeit, dass wir unseren Feinden eine Lektion erteilen. Ich will Netan persönlich heute Nacht noch zur Strecke bringen. Also, kümmert euch um diese Bestien, aber den Herrscher überlasst mir", befahl er mit fester Stimme.
    „So spricht nur ein Krieger. Nimm dein Schwert, und du wirst wieder neuen Lebensmut spüren", sagte Gerrit

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