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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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zusammen gewesen war und wir noch nicht viel voneinander wussten, konnte ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Genau wie die Schleierwesen es mir erklärt hatten, hatte ich in Jeremia meine zweite Hälfte gefunden. Es fühlte sich so real an. Diese Gefühle, die ich für ihn hegte, waren stark und unwiderruflich.
    Ich musste an die Wörter von Jazem denken: ,Was weißt du schon von der Liebe, du bist doch erst 19. Es stimmte, denn ich wusste nicht viel von der Liebe. Ich hatte nie in irgendeiner Form viel Kontakt zu Jungen oder Männern gehabt, geschweige denn sie geliebt. Trotzdem war ich mir sicher - meine Gefühle konnten mich nicht trügen.
    Er war es - meine echte, große Liebe.
    Jeremia hatte mir auch seine Liebe gestanden, mir versichert, dass ich für ihn die Einzige sei. Ich wollte daran glauben, ihm vertrauen. Es war für mich offensichtlich.
    Er und ich - ich und er.
    Ich beobachtete Syria, wie sie uns durch die Gänge führte. Auch sie hatte ihr Herz verloren. Ob Jason ihr Seelengefährte, ihr Lanimer war?
    Jason, er war auch noch im Haus, und wir mussten ihn und seine Schwestern retten. Ohne ihn wäre diese Rettungsaktion nicht möglich gewesen. Ich hatte Jason so lieb gewonnen, obwohl ich ihn kaum kannte. Ich konnte jetzt nicht meinen Körper verlassen, um zu nachzusehen, wo er sich gerade befand. Die Gefahr lauerte jetzt an jeder Ecke und in jedem Gang. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Netans Krieger bemerkten, dass sich im Verlies eine Befreiungsaktion stattfand.
    Meinen Seelenkristall in die Hand nehmend, wünschte ich mir von ganzem Herzen, dass wir alle heil hier wieder herauskommen würden. Diesmal pulsierte er nicht. Er lag kalt in meiner Hand, leblos, kraftlos. Ich erinnerte mich an die Worte der Schleierwesen, dass ich den Kristall nicht für das Böse einsetzen durfte, aber was blieb uns anderes übrig?
    Wir mussten Netan stürzen. Wir mussten ihn töten bevor er uns tötete. Nur so hätte Galan und all seine Territorien eine Chance, endlich wieder in Frieden miteinander zu leben.
    Jetzt, wo wir Netan so nah waren, mussten wir es schaffen, ihn zu besiegen, auch wenn wir in der Unterzahl wenig Chancen hatten. Ich stellte mir vor, wie Netan im Kerker sitzt und vor Angst und Verzweiflung seinen eigenen Tod herbeiwünschen würde. Nein, er musste sterben. Nur so würden wir frei sein.
    Ich erschrak vor mir selber. Ich hatte noch nie so schreckliche Gedanken gehabt. Aber ich hasste ihn und er hatte nicht das Recht zu leben. Er hatte so viele Menschen auf dem Gewissen und dafür musste er mit dem seinem bezahlen.
    Jeremia erkannte meine geistige Abwesenheit und drückte mich noch einmal fester an sich. Ich hob meinen Kopf und schaute ihm tief in seine wunderschönen Augen. Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich zärtlich. Wie weggeflogen waren die trüben Gedanken. Erst jetzt bemerkte ich die dunklen Ränder unter seinen Augen. Er sah erschöpft und müde aus, und seine ungewaschenen Haare wie sein Gesicht waren von Schmutz überzogen. Aber das störte mich nicht. Selbst jetzt war er für mich der schönste Mann, den ich jemals gesehen hatte.
    Ich streichelte über seine Wange und verlor mich in seinen eisblauen Augen.
    Es war so still um uns herum, dass ich fast vergessen hatte, dass unsere kleine Truppe hinter uns herlief. Wir gingen alle so lautlos über den Steinboden, als würden wir schweben. Vor einer alten Holztür blieben wir stehen.
    „Hier entlang geht es zum Kerker, in dem die anderen Gefangen sind. Ich denke, es werden diesmal mehr Wärter da sein", flüsterte Syria.
    Wieder einmal traten die Männer vor und baten die Frauen zurückzubleiben.
    „Jeremia, bist du dir sicher, dass du kämpfen kannst?", fragte ich.
    „Isma, ich war noch nie so bereit." Sein Kampfwille blitzte in seinen Augen auf.
    Dann stürmten die Männer in den großen Raum. Diesmal stellte ich mich an die Tür, weil ich sehen wollte, was geschah. Ich erkannte etwa zwanzig Wärter, die erschrocken zusammenzuckten, bevor sie begriffen, was gerade passierte. Für zwei war es schon zu spät, weil sie mit dem Rücken zur Tür standen und sie Theran und Talon nicht kommen sahen, die ihre Schwerter von hinten in die Herzen der Capitaner stießen. Die Feinde sackten zu Boden und waren auf der Stelle tot. Die übrigen Ca-pitaner reagierten und zückten ihre Schwerter. Der Kampf hatte begonnen.
    Ich sah Jeremia, der direkt von zwei Wärtern angegriffen wurde. Sein Körper war angespannt und

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