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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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der mich festhielt, damit ich nicht umkippen konnte. Das Kontrollsystem meines Gehirns meldete sich.
    Bitte, lass es mich überstehen! Sei stark, Isma! Du kannst es.
    Ich befürchtete schon, vor unmenschlichen Qualen zusammenbrechen zu müssen. Wo war mein Verstand? Wann kamen endlich die heimischen Truppen, die uns beim Kampf gegen die Feinde unterstützen sollten? Ich musste etwas zu tun haben, einfach nur kämpfen, um abgelenkt zu sein, auf andere Gedanken zu kommen, gefühlsneutral werden.
    Mit einem Mal ging alles ganz schnell. Mit einem lauten Knarren und unangenehmen Quietschen wurde weiter oben die berüchtigte Eingangstür zum Kerkerbereich aufgerissen. Klackende Stiefelabsätze auf Steinboden kamen erst leise, dann lauter werdend die Treppen herunter. Der herannähernde Lärm türmte sich zur Bedrohung auf. Tödliche Gefahr war im Anzug.
    „Schließt die Tür!", rief jemand. Einige von uns erstarrten vor Schock. Wir hatten nicht einmal Zeit, um Caspers Tod ein wenig zu betrauern oder Schweigeminuten einzulegen, statt-dessen packte uns im nächsten Moment die Panik.
    Nur Jeremia reagierte geistesgegenwärtig, sprang mit einem Satz zur Tür und schlug sie zu. „Gerrit, wir müssen die Tür blockieren. Dort drüben liegt ein Holzbalken. Bring ihn mir!"
    Gerrit hob den schweren Balken hoch, schleifte ihn zur Tür, und schob ihn zwischen zwei Verankerungen, damit die Klinke nicht mehr heruntergedrückt werden konnte. Eine Sekunden später drückte jemand schon gegen die Tür, ein dumpfes Poltern und Rascheln war zu hören.
    Syria nahm Julien und Elena und lief mit ihnen in ein hinteres Gewölbe.
    Aaron und Brasne schubsten Calena zu mir. „Bleibt hier stehen! Falls sie durchbrechen, müsst ihr Frauen den gleichen Weg nehmen, wie wir hereingekommen sind. Syria wird euch zielsicher durchs Kellerlabyrinth leiten."
    Das Adrenalin schoss mir durch den Körper und ich schüttelte energisch den Kopf.
    „Was ist, Isma?"
    „Ich werde kämpfen. Calena geht zu Syria und bleibt bei ihr und den beiden Mädchen", entgegnete ich.
    Brasne hielt kurz inne. „Bitte, Isma, es ist gefährlich."
    „Das weiß ich auch. Erzähl mir bitte nichts von Gefahr! Warum, sag mir Brasne, warum zweifelst du noch an mir? Ich will kämpfen. Ich bleibe hier. Warum willst du mich wegschicken? Ich habe genauso das Recht wie du, hier zu stehen und zu kämpfen. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Akzeptiere es jetzt endlich, du Dickkopf!" Ich erhob meine Stimme und erschrak, wie aufgebracht ich klang.
    Brasne schaute mich mit großen Augen an.
    „Es tut mir leid", murmelte ich reumütig. Die Worte sollten ihn nicht verletzen, aber das hatten sie längst, das erkannte ich an seinem Gesichtsausdruck.
    „Ich zweifle nicht an deinem Glauben, Isma. Aber du hast nie gelernt, ein Schwert zu schwingen und bist nicht kräftig genug." Er kannte mich besser, als mir lieb war.
    „Ich habe mehr Kraft in mir, als du dir vorstellen kannst", log ich.
    „Mach das, was du für richtig hältst." Danach wandte er sich von mir ab und der knarrenden, knirschenden Tür zu, die zu zersplittern drohte.
    Plötzlich gab es einen knackenden Knall, als die Angeln brachen und Holz splitterte. Auf der anderen Seite der Pforte wurde mit roher brachialer Gewalt auf die Tür gehämmert. Übelste Beschimpfungen und gebieterische Aufforderungen, die Tür sofort zu öffnen, drangen an unsere Ohren, doch unsere Männer lehnten sich mit all ihrer Kraft gegen die Bemühungen ihrer Kontrahenten, die schlimmste Drohungen ausstießen.
    Nur Jason stand etwas entfernt. Er schien reglos.
    „Jason? Was hast du vor?" Während ich es aussprach, ahnte ich bereits, was er vorhatte. Ob dafür wirklich Zeit blieb?
    „Ich überlege, auf Wanderschaft zu gehen. Das Problem ist, dass mein Körper hier nicht wirklich sicher ist."
    Ich verstand, was er meinte. „Wo willst du denn hin?"
    „Ich will wissen, wie weit die Nachschubtruppen entfernt sind. Es wäre sinnvoll, zu erfahren, wann sie zu uns stoßen."
    Ja, wir waren dem Untergang geweiht, falls sie nicht bald eintrafen. Die Mörder klopften schon an.
    „Ich passe auf, Jason. Ich werde deinen Körper in eine Zelle schleifen, wenn die Capitaner durch die Tür brechen sollten. Aber du musst dich beeilen."
    Er schaute mich skeptisch an. „Bist du dir sicher?"
    „Vertraue mir! Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert. Du bist wie ein Bruder für mich. Beeil dich!"
    „Danke, für das, was du gerade gesagt hast." Jason schloss mich kurz in

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