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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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dass Capan Kalander frühmorgens den Krieg erklärt hat und mit Truppen einmarschiert sei. Ein schockierendes Raunen ging durch die Menge. Netan, der Herrscher aus dem Territorium Capan, hatte in alle sechs Territorien Gesandte geschickt, die Kriegserklärungen übergaben." Jazem holte tief Luft.
    Uns stockte der Atem.
    Nun war es so weit. Ich dachte, dass Jeremia Recht behalten hatte, wobei er mit Sicherheit nicht ahnte, dass Netan so schnell handeln würde. Ich wusste durch Jeremia, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Chance haben würden, gegen die starke, blutrünstige Armee von Netan vorzugehen. Mir ging es von Minute zu Minute immer schlechter.
    Nach einem kurzen Räuspern fuhr mein Bruder fort. „Wir erfuhren, dass aus allen sechs Territorien, Master unterwegs sind. Die Master werden in den nächsten Tagen in den Haupt-städten erwartet, um alle Freiwilligen, die bei der Verteidigung helfen sollen, in die Kampfkunst zu unterweisen. Der Master von Kalander bat alle Männer, sich registrieren zu lassen. Im ganzen Territorium werden Krieger gesucht. Da wir nur eine kleine, relativ schwache Armee haben, genauso wie die übrigen Territorien, haben die Herrscher einen Sechserpakt geschlossen, um ihre Armeen gemeinsam gegen Netans Truppen in den Kampf zu entsenden. Trotz allem wird es schwierig werden, das Heer zu koordinieren, um dem übermächtigen Aggressor standzuhalten. In der kurzen Zeit wird es zudem schwierig, die neuen Krieger auszubilden." Er schluckte schwer und fuhr sich mit der Hand durch sein volles, helles Haar. Ganz sachlich und nüchtern erzählte er: „Am nächsten Morgen ging ich zu den ausgewiesenen Kasernen und habe mich registrieren lassen. Ich bin nur noch mal zurückgekommen, um euch meine Entscheidung persönlich mitzuteilen."
    Danach starrte Jazem meinen Vater an, und sein Blick machte mir Angst. Nichts konnte ihn mehr aufhalten, das wusste ich jetzt. Meine Mutter schlug sich die Hände vor dem Mund und mein Vater fuhr sich nachdenklich mit einer Hand über den Bart. Wir anderen glotzten Jazem mit offenen Mündern an. Niemand sprach, nur das Schluchzen meiner Mutter war zu hören, die ihren Gefühlen plötzlich freien Lauf ließ.
    „Warum?", schnaubte Aaron verächtlich und brach die Stille im Raum.
    „Was warum?", fragte Jazem erstaunt.
    Aaron räusperte sich: „Warum dieser Krieg? Was will Netan?"
    Jazem versuchte, eine Antwort zu finden. „Kannst du in die Köpfe dieser Bestien reinschauen, um sie zu verstehen? Keiner kann das. Sie sind rachsüchtig und böse. Sie wollen die Menschen vernichten."
    „Ich komme auch mit!", entfuhr es Casper.
    Entsetzt drehte ich mich zu meinem jüngsten Bruder Casper um. Seine Miene zeigte Entschlossenheit. Ich konnte es einfach nicht glauben. Er war viel zu schwächlich, um in den Krieg zu ziehen. Bei Theran und Talon hätte ich weniger Sorgen gehabt, aber doch nicht Casper - unser kleiner Bruder.
    Das Schluchzen meiner Mutter endete abrupt. Sie fixierte ihn entsetzt. Sie konnte es kaum fassen.
    „Nein, du kannst nicht gehen. Mama und Papa brauchen dich hier. Das überlebst du nicht", sagte ich brüsk zu ihm.
    „Ich werde gehen und ihr werdet mich nicht aufhalten!", entgegnete er entschieden. „Ich will euch und auch mir beweisen, dass ich es kann. Ihr habt mich immer von allem ferngehalten. Der arme kleine Junge, der es noch nicht einmal schafft, bei der Feldarbeit zu helfen. Nie habt ihr mich gefragt, ob mir das überhaupt recht war. Ich habe nur nichts gesagt, weil ihr mich eh nicht verstanden hättet. Nun werde ich euch allen beweisen, dass auch in mir ein ganzer Kerl steckt, und deswegen werde ich Jazem begleiten."
    Brasne erhob sich und schaute Casper direkt in die Augen; seine Stimme klang sanftmütig. „Du brauchst niemanden etwas zu beweisen, Casper. Du hast doch absolut keine Ahnung, was dich im Krieg erwartet. Überlege doch bitte, bevor du eine Entscheidung triffst. Du bestrafst nicht nur deine Familie damit, sondern könntest auch mit deinem Leben bezahlen."
    „Ich brauche euren Schutz nicht. Ich gehe und stelle mich der Gefahr. Spare dir dein Mitleid, Brasne", raunzte Casper trotzig. Er stand jetzt direkt vor Brasne und seine Augen funkelten vor Zorn.
    Ich suchte Caspers Nähe, berührte vorsichtig seinen Arm und flehte ihn an. „Bitte Casper, tu mir das nicht an. Ich brauche dich hier bei mir. Bitte bleib." Mehr als ein Flüstern kam nicht über meine Lippen. Ich hätte alles gegeben, damit er bliebe. Er musste niemanden etwas

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