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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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verhindern."
    Jeremia war sichtlich schockiert. Sein Blick sprach Bände. Er schüttelte seinen Kopf und wirkte verwirrt. „Einen Moment mal, woher willst du das wissen? Du kommst doch aus einem kleinen Dorf, wo deine Eltern einen Bauernhof bewirtschaften."
    Die Worte verletzten mich. Er sah mich als Bauerntochter, was ich ja auch war, aber aus seinem Munde hörte es sich verletzend an. Es ging jetzt nicht um mich, aber ich war gekränkt, weil er mich so abwertend betrachtete. Mein Traum, dass er vielleicht auch etwas für mich empfinden könnte, zerplatzte in diesem Augenblick. „Ja, das stimmt. Aber davon mal abgesehen, bin ich eine Seelenwanderin", offenbarte ich abrupt mit erhobenem Kopf.
    Jeremia prustete los und schüttelte sich vor Lachen. Ich wartete, bis er sich beruhigt hatte.
    „Das kann nicht sein. Die sind vor langer Zeit alle ausgestorben", sagte er grinsend.
    Jetzt wurde ich langsam wütend. „Ach ja, und wie erklärst du dir dann, dass du die ganze Zeit das Gefühl hattest, dass du beobachtet wirst? Deine Freunde haben dir nicht geglaubt, bis du es aufgegeben hast, ihnen davon zu erzählen, aber das Gefühl blieb."
    Nun war er verblüfft und starrte mich mit offenem Mund an. „Woher weißt du das?", wollte er wissen, als er seine Stimme wiederfand.
    „Meine Anwesenheit gab dir dieses Gefühl. Ich war immer in deiner Nähe, konnte es jedoch nicht steuern. Immer wenn ich einschlief, wanderte meine Seele zu dir. Ich habe dich in den letzten Monaten beobachtet. Ich weiß so vieles über dich."
    Er blickte mich an und blieb stumm.
    „Und, findest du das immer noch witzig?", fragte ich ihn sanft. Er war verwirrt.
    „Ich glaube dir kein Wort! Was bist du? Und was hast du mit mir gemacht, als ich dich gestern in der Hütte gesehen habe? Hast du mich vielleicht verhext?" Vorwurfsvoll starrte er mich mit einem durchdringenden Blick an.
    „Ich bin keine Hexe!", schrie ich. Dieses Gespräch entwickelte sich nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Plötzlich traten mir Tränen in die Augen. „Ich bin gekommen, um dir zu helfen. Ich bin kein böser Mensch. Wenn ich böse wäre, dann sage mir bitte, wie fühlte es sich an, wenn ich mit meiner Seele bei dir war? Hattest du Angst? Fühlte es sich böse an? Was hast du gespürt? Sag es mir!"
    Er zögerte kurz und antwortete lapidar: „Nein, es fühlte sich nicht böse an, im Gegenteil, es war .... wunderschön. Es fühlte sich gut an, so warm und angenehm, als würde ich beschützt werden."
    Ich sah, wie er nach Worten suchte, um zu erklärten, was er empfunden hatte. Vielleicht begriff er, was ich für ihn empfand.
    „Warum ich? Warum träumst du von mir?“ wollte er wissen.
    Wie oft hatte ich mich das gefragt und wusste bis heute die Antwort nicht darauf. Was sollte ich ihm sagen? „Ich weiß es nicht. Ich habe keine Erklärung dafür. Ich bin eine Seelenwanderin, das ist alles, was ich weiß."
    „Ich verstehe es nicht. Warum sagst du mir so etwas? Weißt du nicht, wie gefährlich es ist, so etwas über sich preiszugeben? Seelenwanderer wurden früher verfolgt und ermordet", erklärte er mir.
    Ich trat näher heran: „Ich habe keine Angst vor dir, Jeremia. Ich bin nur gekommen, um dir und meinen Brüdern zu helfen. Ich vertraue dir, sonst hätte ich es dir nichts erzählt."
    Er schien nicht überzeugt. „Nenn mir ein Beispiel, wo hast du mich gesehen?"
    „Kannst du dich an das Gespräch mit deinem Vater erinnern, wo es um die Verlobung mit Narissa ging?" Er nickte. „Ich habe gesehen, wie verärgert du warst. Laut fluchend bist du in dein Zimmer gestürmt. Du willst sie nicht wirklich heiraten, aber du tust es, denn nur kurze Zeit später warst du bei ihrem Vater und hast um ihre Hand angehalten, zum Wohle von Galan."
    Diese Worte quälten mich, aber ich musste es ihm sagen. Er sollte wissen, was ich wusste.
    „Ja, ich war bei ihr", gestand er knapp.
    Eigentlich wollte ich mich nicht wieder daran erinnern, dass er Narissa versprochen hatte, sie zu heiraten. Mein Herz tat weh.
    Wir blickten uns an. Er stand stocksteif da und brachte kein Wort heraus. Und dann fiel mir noch ein Ereignis ein, über das ich ihm unbedingt berichten wollte. Mit sanfter Stimme fuhr ich fort: „Erinnerst du dich an die Nacht, bevor du über die Brücke nach Kalander gekommen bist? Du saßest am Lagerfeuer. Da war ich auch bei dir. Ich habe neben dir gesessen und deine Sorgen und deine Angst gespürt."
    Unbewusst hob er seine Hand und strich sich über seine Lippen.

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