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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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und seine wilden Horden sind unbarmherzig und brutal. Sie verwüsten und zerstören ganze Dörfer und töten jeden. Wir berichten dir und deinem Bruder später alles. Lass uns erst mal reingehen! Die Reise war sehr beschwerlich, und ich möchte mich ein wenig ausruhen", entrann es der kratzigen Kehle meines Vaters.
    Aaron öffnete die Tür und gemeinsam schlenderten wir ins Haus. Geborgenheit und Wärme legten sich um mein Herz. Ich war Daheim und spurtete zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe rauf auf mein Zimmer. Nachdem ich die Tür hinter mir schloss, ließ ich mich aufs Bett plumpsen. Wie sehr hatte ich mein Zimmer vermisst. Ich schloss die Augen und genoss für einen Augenblick mein kleines Reich. Nichts Böses durfte hier eindringen. Lange lag ich nur so da, bis ich mich endlich aufraffte, meine Reisetasche auszupacken. Ich nahm mein Tage-buch, legte es auf den Schreibtisch, setzte mich hin und öffnete es, um weiterzuschreiben.
    So vieles war zwischenzeitlich passiert. Während ich die Höhen und Tiefen meiner Erlebnisse niederschrieb, durchlief ich noch einmal die Achterbahnfahrt meiner Gefühle. Ich schrieb und schrieb, zündete die Kerzen in meinem Zimmer an, weil es draußen langsam dunkel wurde. Als ich geendet hatte, waren Dutzende von Seiten beschrieben, meine Seele erleichtert, und ich fühlte mich besser.
    Auch wenn nun Jeremia weg war, hatte ich viel gewonnen. Wir haben uns geküsst, und es war unvergleichbar schön gewesen. Er hatte mir seine Liebe gestanden und mir geschworen, dass er zurückkommen würde. Vielleicht würde es wirklich passieren, und das gab mir Hoffnung.
    Eigentlich musste ich jetzt stark sein und versuchen ihn zu schützen - ihn und meine Brüder. Ich würde auf Wanderschaft gehen. Ich würde in seiner Nähe sein. Ihn zu sehen und ihn zu fühlen, das konnte mir keiner nehmen. Zufrieden schloss ich mein Tagebuch und legte es in sein Versteck, unter meinem Kopfkissen. Gemütlich schlenderte ich hinunter, suchte nach Aaron und Brasne, traf aber nur Aaron an.
    „Wo sind denn die anderen?", fragte ich.
    „Brasne und Calena sind noch nicht zurück. Mama und Papa ruhen sich noch aus."
    Dann hörte ich die Haustür. Ich rannte in den Flur, wo mir Brasne und Calena gut gelaunt entgegen kamen.
    „Ihr seid wieder da", rief Calena mit einem überwältigend strahlenden Lächeln. Sie nahm meine Hände und wir hüpften, wie zwei kleine Mädchen auf und ab. Dabei kicherten wir zufrieden. Brasne sah uns dabei zu und lachte schallend.
    „Soll einer mal die Frauen verstehen."
    Ich löste mich aus Calenas Umarmung und knuddelte Bras-ne, der so tat, als ob er eingequetscht würde.
    „Seit wann seid ihr da? Und warum seid ihr schon so früh zurück?", entfuhren ihm die neugierigen Fragen.
    „Seit Stunden sind wir zurück. Wir mussten schnell Kanas verlassen, da mit einem baldigen Angriff zu rechnen war."
    Brasne wollte etwas sagen, aber ich kam ihm zuvor. „Aber es wird dich freuen, zu erfahren, dass wir Tante Lana mitgebracht haben. Nun kann sie Calena kennen lernen."
    Seine Mundwinkel zogen sich hoch. „Wo ist sie denn?"
    „Sie ruht sich aus", bemerkte ich.
    „Schön, dann lass uns das Abendessen vorbereiten", schlug Calena vor, während sie sich ihres Mantels entledigte.
    „Wie geht es denn Jazem, Theran, Talon und Casper? Ich denke oft an sie", erkundete sich Brasne.
    „Es geht ihnen gut. Ich habe sie beim Kampftraining beobachtet, und sie waren sehr gut. Jeremia Nahal und Gerrit Dranal, ihre Obermaster, waren sehr zufrieden. Sie werden es schaffen. Wir müssen fest daran glauben", meinte ich voller Zuversicht.
    „Die Jungs werden bestimmt bald zurück sein, du wirst sehen, Brasne. Und dann feiern wir unsere Hochzeit", meldete Calena. Sie ging zu Brasne und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Brasne lächelte und nahm seine Liebste in die Arme.
    Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Ich freute mich für sie, und ich dachte plötzlich an Jeremia und an unseren Kuss. Er war so zärtlich und sinnlich. Ein Kribbeln stieg in mir hoch. Gedankenlos berührte ich meine Lippen mit meinen Fingern und wünschte mir, Jeremia wäre hier bei mir.
    „Hallo Tante Lana, es ist schön dich wiederzusehen."
    Versunken in meinen Gedanken hatte ich nicht bemerkt, dass meine Eltern und Tante Lana in die Küche gekommen waren.
    Brasne hielt Tante Lana in den Armen. Er freute sich sichtlich, denn er wollte ihr Calena vorstellen. „Das ist meine Verlobte Calena", rief er voller Stolz.

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