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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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Calena trat vor.
    „Es freut mich, dich kennenzulernen", begrüßte Lana sie.
    „Mich freut es auch", wisperte Calena. Sie reichte Lana die Hand, doch die nahm Calena herzlich in die Arme.
    Brasne, der daneben stand, freute sich über diese Geste.
    „Lasst uns essen! Ihr habt sicherlich Hunger", sagte Calena.
    „Freundlich und aufmerksam ist sie auch. Ich bin jetzt schon total hingerissen von deiner Verlobten", lobte Tante Lana aufrichtig zu Brasne.
    „Ich weiß. Ich liebe sie wegen ihrer vielen besonderen Eigenschaften. Sie ist ein ganz besonderer Mensch und ich will sie so schnell wie möglich heiraten, damit ich endlich mein Leben mit ihr teilen kann." Dabei schenkte er Calena einen sehnsuchtsvollen Blick und zwinkerte ihr verliebt zu.
    Während wir kalten Braten und Schnittchen in den Mund schoben, bat Aaron „Erzählt uns nun bitte, was alles geschehen ist!" Vater kam der Bitte nach. Er ließ fast nichts aus. Aaron, Brasne und Calena vergaßen ihr Essen und lauschten aufmerksam, derweilen nickten sie mit den Köpfen.
    Nach Vaters Bericht kam ich an die Reihe. Ich vertraute ihnen an, dass ich eine Seelenwanderin sei. Brasne und Calena wussten noch nichts davon und sie waren sehr überrascht. Aaron hörte mir auch aufmerksam zu und lächelte mich aufmunternd an. Ich informierte sie über den anderen Seelenwanderer und Netans Vorhaben, und warnte, dass wir auch hier in unserem Hause nicht mehr sicher seien, da Netan nun wusste, dass es mich gab und er mit Sicherheit verhindern wollte, dass ich seinen Feinden helfen konnte. Natürlich waren das vorerst nur Vermutungen, aber wir mussten auf alles vorbereitet sein. Zuletzt beichtete ich ihnen schweren Herzens, was zwischen mir und Jeremia am gestrigen Abend passiert war. Meine Eltern schauten mich traurig an. Aaron drückte leicht meinen Arm.
    „Das muss dir sehr schwer gefallen sein", räusperte sich Mutter mitfühlend.
    „Ja, das war es, aber ich bin kein Kind mehr. Ich verstehe, dass jeder seine Opfer bringen muss. Er ist ein Master und kämpft für uns alle. Es ist seine Aufgabe, und ich durfte ihm nicht im Weg stehen. Das wäre egoistisch von mir gewesen. Wenn er mich genauso liebt, wie er gesagt hat, dann werden wir wieder zueinander finden. Leider ist da noch die Verlobung mit Narissa. Wenn es sein soll, dass Jeremia sie heiratet, dann werde ich das akzeptieren müssen." Nun schwieg ich, denn nur der Gedanke daran, ließ mich verzweifeln.
    „Isma, sei jetzt stark. Egal, was das Schicksal für dich vorgesehen hat, du wirst deinen Weg gehen. Wir sind alle stolz auf dich und sind für dich da", besänftigte mich Vater. Die anderen nickten einvernehmlich.
    Was wird die Zeit mit sich bringen?
    Hoffentlich würde der Krieg schnell vorbei sein, Familien wieder vereint werden und die Bösen eine gerechte Strafe ereilen. Das war meine Hoffnung, Zuversicht und mein Glaube.
    Jason setzte sich ans Fenster. Sein Gesicht schmerzte bei jeder Bewegung. Die Wunden waren noch nicht verheilt. Krusten hatten sich auf den blutenden Stellen gebildet, doch die Schwellungen seiner Augen und der Nase waren zurückgegangen. Doch der schlimmste Schmerz ruhte in seinem Herzen. Der Verlust seiner Eltern und die Sorge um seine Schwestern brannten sich in seinen Verstand. Er sah keine Zukunft für seine Schwestern und für sich. Eigentlich hatte er schon akzeptiert, dass Netan sie nie gehen lassen würde. Nur der Glaube, Jere-mia und Charisma könnten dem Schicksal trotzen, gab ihm Hoffnung. Beide kämpften für Galan.
    Sechs Territorien hatten sich verbündet, und vielleicht konnten Galans Armeen Netan stürzen und beseitigen, dann wären sie frei. Es war kein leichtes Unterfangen, erst recht nicht, wenn er zu Netan gehen würde, um Charisma und Jeremia auszuliefern. Dafür schämte er sich. Er wusste, dass er keine andere Wahl hatte, aber seine Schuldgefühle konnte er nicht verleugnen. Er hoffte nur, dass er nicht zu großen Schaden anrichten würde, und dass nicht zu viele Menschen durch seinen Verrat sterben müssten. Dieser klitzekleine Hoffnungsschimmer war tief in seinem Herzen verankert, und er hielt sich daran fest.
    Ein Diener kam ihn holen. Netan verlangte nach ihm. Diesmal empfing ihn Netan an einem anderen Ort. Sie liefen durch den Hauptteil der Festungsanlage von Grasan. Irgendwann bogen sie ab und passierten schmale Gänge, die an einer steinernen Wendeltreppe endeten. Sie stiegen Hunderte von Treppenstufen hinauf. Netan befand sich im oberen Turmzimmer des

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