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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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nur langsam vorwärts, aber er bewegte sich.
    Sie blickten ihm nach.
    »Angenommen«, sagte Viktor, »er hat eine Waffe. Angenommen, er geht jetzt auf uns los?«
    »Angenommen, du hältst dein Maul«, sagte Barnett.
    Der Fremde ging schnurstracks zu seinem Schiff. Er stieg ein, und gleich darauf schloß sich die Schleuse.
    »Gut«, sagte Barnett. »Beeilen wir uns. Agee, du gehst sofort an die Instrumente. Viktor und ich, wir kümmern uns um die Motoren.«
    Sie rannten auf das Schiff zu und standen in wenigen Sekunden vor der offenen Schleuse der ›Hoffnung I‹.
    SELBST wenn er in Eile gewesen wäre, hätte Kalen doch nicht die nötige Kraft gehabt, das Schiff sofort zu starten. Aber er wußte, daß er – einmal in seinem Schiff – in Sicherheit war. Kein Fremder würde durch die verschlossenen Türen eindringen können.
    Er fand einen Reserveluftbehälter und öffnete ihn. Sein Schiff füllte sich mit reicher, lebenspendender Luft. Lange Minuten stand Kalen nur da und atmete tief und kräftig.
    Dann holte er sich drei der dicksten Kerlanüsse, die er finden konnte, und ließ sie knacken. Nachdem er gegessen hatte, fühlte er sich schon bedeutend wohler.
    Das Trennmesser löste die äußerste Schicht seiner Haut. Die zweite Schicht war ebenfalls tot, und auch diese ließ er sich zerschneiden.
    Als er die Steuerkanzel betrat, fühlte er sich wie neugeboren.
    Alles ließ darauf schließen, daß die Fremden vorübergehend den Verstand verloren haben mußten. Er fand keine andere Erklärung für ihr seltsames Verhalten, erst sein Schiff zu nehmen und es dann wieder zurückzubringen.
    Deshalb würde er ihre Behörden aufsuchen und die Lage des Planeten melden. Sie konnten abgeholt und geheilt werden – ein für allemal.
    Kalen war glücklich. Er hatte nicht gegen die Ethik seines Volkes verstoßen, und das war das Wichtigste. Er hätte so leicht die Thetnitbombe in ihrem Schiff zurücklassen können – mit einem Zeitzünder versehen. Er hätte ihre Maschinen ruinieren können. Und er hatte die Versuchung dazu verspürt.
    Aber er hatte ihr nicht nachgegeben. Er hatte nichts dergleichen getan. Er hatte nichts anderes getan, als ein paar Hilfen zu konstruieren, die sein Leben retten sollten.
    Kalen ließ die Motoren an und fand, daß alles in perfekter Ordnung war. Sein Ölbad lief ein, als er dem Autopiloten den Startbefehl gab.
    VIKTOR erreichte die Schleuse als erster und wollte sich hineinstürzen. Im selben Moment wurde er zurückgeschleudert.
    »Was ist los?« rief Barnett.
    »Etwas gab mir einen Schlag«, sagte Viktor.
    Vorsichtig sahen sie hinein.
    Es war eine sehr niedliche Falle. Von den Akkumulatoren aus war ein Gewirr von Drähten über die Schleusenöffnung gespannt. Hätte Viktor zufällig die Schiffswand berührt, hätte er einen tödlichen Schlag bekommen können.
    Sie schlossen die Anlage kurz und betraten das Schiff.
    Es sah furchtbar aus. Jedes bewegliche Teil war beschädigt und umhergestreut. In einer Ecke lag eine verbogene Eisenstange. Der hochkonzentrierte Inhalt der Säureflaschen war vergossen worden und hatte an mehreren Stellen Löcher in den Boden gefressen. Die Hülle der ›Hoffnung I‹ war hoffnungslos hin.
    »Hätte nie gedacht, daß er uns eins auswischen würde«, sagte Agee.
    Sie sahen sich weiter um. Am Heck fanden sie eine zweite Falle. Die Tür zum Frachtraum war raffiniert mit einem kleinen Motor verbunden. Wenn jemand den Motor einschaltete, würde die Tür gegen die Wand geschleudert werden. Ein Mann, der zufällig hinter der Tür stand, würde einfach zerquetscht werden. Den Zweck ein paar anderer Vorrichtungen konnten sie nicht erraten.
    »Können wir es ausbessern?«
    Agee zuckte entsagend die Schultern. »Fast unser ganzes Werkzeug ist noch auf der ›Hoffnung II‹. Ich nehme schon an, daß wir das Schiff in ein paar Monaten geflickt haben können. Aber garantieren kann ich nicht.«
    Sie gingen nach draußen. Das fremde Schiff erhob sich gerade vom Boden.
    »Was für ein Monster«, sagte Barnett und blickte auf den säurezerfressenen Rumpf seines Schiffes.
    »Man kann doch vorher nie wissen, was so ein Monster tut«, sagte Agee.
    Die ›Hoffnung I‹ war nun genauso gefährlich und wertlos wie die ›Hoffnung II‹.
    Und die ›Hoffnung II‹ war weg.
     

DAS EXPERIMENT
 
    FREDRIC BROWN
 
    »Die erste Zeitmaschine, meine Herren«, informierte Professor Johnson seine beiden Kollegen. »Zugegeben, es ist nur ein kleines Experimentalmodell. Sie wird auch nur Objekte

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