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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Blitz, Captain!
    SATAN muß ein Interzeptorgeschoß abgefeuert haben! Und das hat die Angreiferrakete gerade noch außerhalb erwischt.«
    Art blickte auf seine Uhr. »Die haben es natürlich nicht erwarten können. Das kann unseren ganzen Plan über den Haufen werfen.«
    Latour grinste spöttisch. »Ein feines Beispiel preußischer Zusammenarbeit, nicht wahr?«
    »Bekanntlich wurden die Pläne der Expedition durch die französische Untergrundbewegung weitergegeben«, korrigierte ihn Stausmann, »vergiß das nicht.«
    Art packte aufs neue seine Last und rutschte mühsam weiter, wobei er sich nach besten Kräften beeilte. Er zog den Franzosen hinter sich her. »Schnell, wir müssen hier heraus sein, bevor SATAN seine Gegensalven abfeuert.«
    Ohne weitere Vorsicht rutschten sie den abschüssigen Weg hinab.
    »Mon dieu«, keuchte der Franzose. »Dieses Geschütz, gehört es nicht zum Deutschlandsektor?«
    »Genau in der Mitte davon«, antwortete Stausmann. »Hauptbatterie für die Vergeltungsgeschosse gegen Europa. Wahrscheinlich wird der hier einer der ersten sein, der feuern wird. Habe ich recht, Captain?«
    Art antwortete nicht. Er starrte nach vorn, wo er ein schwaches Leuchten sah, das sich in den Zügen des Rohres tausendfach brach.
    »Ein Licht!« rief Karneiev. »Aber warum? Er braucht kein Licht. Er braucht kein Licht für äußere Verteidigung. Laden und Feuern – alles ist automatisch, nicht?«
    »Natürlich«, gab ihm Stausmann recht. »Selbst der Zusammenbau der Geschosse ist automatisch.«
    Endlich hatten sie das Ende des Rohres erreicht und kletterten durch einen etwa meterbreiten Schlitz ins Freie, wobei sie sich an einem metallenen Förderband vorbeizwängen mußten, das eine unübersehbare Reihe schlanker Projektile trug.
    Art und Latour sprangen auf den Betonfußboden und ließen sich die beiden Kisten herunterreichen.
    Dann halfen sie ihren Kameraden herunter.
    Kaum hatten sie das Gebiet des Förderbandes verlassen, fing es an, sich langsam vorwärts zu bewegen, und schon lag das erste Projektil im Rohr.
    »In ein paar Sekunden geht es los!« warnte Art aufgeregt. 
    »Wir müssen uns vor den Rückstoßgasen in acht nehmen.«
    Sie beschleunigten ihre Schritte und zerrten keuchend die schweren Kisten hinter sich her. Sie befanden sich jetzt in einem weiten Korridor, der offensichtlich parallel zur Außenmauer lief.
    Plötzlich erbebte der Beton um sie, und die Schockwelle der Explosion machte sie fast taub.
    »Jetzt schießt er zurück!« schrie Karneiev.
    SCHWADEN stinkenden Gases hüllten sie ein, und sie husteten quälend.
    Das Geschütz, durch das sie sich den Eingang in die Festung verschafft hatten, war jetzt durch eine Biegung des Korridors vor ihnen verborgen. Aber direkt vor ihnen verlief ein anderes Förderband mit Projektilen, und noch ein Stück weiter vorn ragte die Lafette eines weiteren Geschützes durch die Wand. Sie waren nur noch wenige Schritte davon entfernt, als die automatische Anlage auch diese beschickte.
    Ein neuer Abschuß in ihrem Rücken erschütterte das Gebäude, und wieder wirbelten Schwaden heißer Gase durch den Korridor.
    Art stolperte und verlor den Griff der Kiste. Die Kiste schlug gegen sein Bein, zerfetzte die Hose und riß einen langen Hautfetzen von seiner Wade.
    Stausmann half ihm hoch.
    »Voilà!« rief Latour. »Da ist er. Der Gang, der nach innen führt.« Er zeigte auf ein dunkles Loch, das zu ihrer Linken aufgähnte. So schnell sie konnten, rannten sie darauf zu und erreichten es gerade noch rechtzeitig, als das Geschütz direkt hinter ihnen aufbrüllte.
    Nach ein paar Metern blieb Art stehen, um seine Wunde zu untersuchen.
    Karneiev sah sie sich ebenfalls an. »Hat nichts zu bedeuten«, meinte er.
    »Vielleicht. Aber ich glaube trotzdem, es ist besser, wenn ich sie wenigstens notdürftig verbinde. Ich kann dann besser gehen.«
    Art riß einen Stoffetzen aus seiner Hose und wickelte ihn um die blutende Wunde.
    »Diese Yankees, sie können kein bißchen Schmerz aushalten, was«, spöttelte Karneiev sarkastisch. »Sie haben es bewiesen in Asien. Und in Ukraine während des dritten Weltkriegs. Genosse Kapitän Starnoff, er sollte Anführer dieser Expedition sein«, murmelte er weiter. »Er hätte…«
    »Still!« warnte Stausmann. »SATAN kann uns vielleicht hören.«
    »Ganz recht, meine Herren.«
    Die Stimme schien direkt aus der Wand zu kommen.
    »Das ist – lassen Sie mich überlegen – Expedition Nummer dreiundneunzig. Die erste in mehr als zehn

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