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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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besitzen. Diese Gehirnzellen müssen ernährt werden, was wiederum Organe für die Aufnahme und Verdauung von Nahrung verlangt. Diese Organe müssen irgendwie durch Gewebe geschützt sein. Außerdem muß sich dieses Lebewesen irgendwie fortbewegen können, damit es erstens Nahrung finden und zweitens seinen Feinden entgehen kann, zumindest solange, bis es gelernt hat, wie man Atome spaltet.
    Es wurde immer wieder gesagt, und es ist auch statistisch nachgewiesen worden, daß in einer modernen Armee 98 Mann nötig sind, damit dann tatsächlich zwei Mann schießen können.
    Diese Verhältniszahl gilt auch ungefähr für die menschlichen Körperzellen, die nötig sind, um die Gehirnzellen entsprechend zu versorgen. Und da eine Zelle, um überhaupt als Zelle funktionieren zu können, aus einer beträchtlichen Anzahl von Molekülen bestehen muß, die Größe eines Moleküls aber gegeben ist, muß es also auch eine Mindestgröße für eine Zelle geben.
    Wenn man also auf diese Weise weiterrechnet, kommt man zu dem Schluß, daß ein Mindestgewicht von ungefähr 40 Pfund vorhanden sein muß, wenn man eine Intelligenz der menschlichen Größenordnung erwarten will. Natürlich ist es nicht unmöglich, daß dieses Gewicht noch um ein weniges verringert werden könnte, aber unsere Rechnung ist nach wie vor gültig. Außerdem ist es unwichtig, ob der interstellare Held einem fremden Lebewesen gegenübertritt, das 45 oder nur 30 Pfund wiegt.
    ABER noch wollen wir unser Sonnensystem nicht verlassen.
    Wenn wir uns jetzt dem Mars zuwenden, hilft es uns glücklicherweise sehr viel weiter, daß wir über diesen Planeten viel mehr wissen als über die Venus. Der Mars ist ein kleiner Planet mit nur sehr wenig Wasser und einer dünnen Atmosphäre, die hauptsächlich aus Stickstoff besteht. Gewöhnlich ist die Temperatur sehr niedrig, wenn sie auch imSommer in Äquatornähe bis zu 15 oder 20 Grad Celsius steigen kann. Außerdem sind sich alle Astronomen so gut wie sicher, auf dem Mars Pflanzenleben festgestellt zu haben.
    Die dunklen grünlichen Flecken, die alle ihre hübschen Namen dem Signor Schiaparelli verdanken, können einfach nicht nur mineralische Verfärbungen der Oberfläche sein. Wenn sie auch ab und zu für einige Zeit von dem gelben Sand der Marswüsten bedeckt werden, brechen sie doch immer wieder durch, und es wurden auch fortlaufend Veränderungen ihrer Größe festgestellt.
    Gerade in letzter Zeit haben die Wissenschaftler immer wieder darüber diskutiert, ob eventuell auch irdische Pflanzen auf dem Mars wachsen könnten, und wenn ja, dann welche. Es überrascht wohl nicht, daß jeder Vorschlag der einen Seite auf heftige Gegenargumente der anderen Seite traf. 
    Aber Tatsache jedenfalls bleibt, daß wir auf dem Mars etwas sehen, das nur pflanzliches Leben sein kann, und wenn wir uns bis jetzt noch nicht erklären können, welcher biochemische Prozeß unter den beobachteten Bedingungen der Marsumwelt dieses Leben ermöglicht, so gibt es hierfür möglicherweise zwei Gründe.
    Entweder haben wir noch nicht alle dort herrschenden Bedingungen erforschen können und haben etwas Wichtiges übersehen – und werden es mit unseren heutigen Instrumenten auch weiterhin übersehen – eine zufriedenstellende Erklärung; oder wir wissen noch nicht genug. Über die biochemischen Vorgänge des Lebens, und es gibt einen Weg des Wachsensund Überlebens unter den harten Bedingungen der Marswelt.
    Die Überlegungen, die uns zwangen, als Voraussetzung einer Tierwelt auf der Venus dort auch Pflanzenleben anzunehmen, führen uns jetzt auch fast dazu, zu sagen: da es auf dem Mars Pflanzen gibt, muß es dort auch Lebewesen geben, die wir als Tiere bezeichnen können.
    Einige Biologen, mit denen ich diese Frage diskutierte, sagten mir, daß eine derartige Annahme nicht unbedingt zutreffen müßte, trotzdem möchte ich ihnen nicht unbedingt Glauben schenken. Alle Tiere unserer Erde, angefangen vom Holzwurm bis zum Elefanten, leben als Parasiten auf Kosten der Pflanzen. Und alles Leben, zumindest hier auf unserer Erde, zeigt sich von einer Seite, daß wir mit ruhigem Gewissen sagen können, falls überhaupt etwas da ist, das als Wirt für einen Parasiten dienen kann, wird sich bestimmt auch jemand finden, der glücklich ist, die Rolle des Parasiten zu übernehmen.
    FALLS es also ein Lebewesen gibt, das sich von den Marspflanzen ernährt, muß es sich fortbewegen können, denn es braucht sicher für seinen Lebensunterhalt soviel pflanzliche

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