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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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wußten, die ihnen drohte. Offensichtlich bereiteten sie sich darauf vor, den Planeten zu  verlassen.
     

     
    Das war unangenehm. Der Angriff war erst für die tiefe Nacht geplant, denn er konnte natürlich unmöglich bei hellichtem Tage losschlagen. Aber Elastizität ist das erste Prinzip aller Absorption, mahnte er sich selbst, und deshalb beschloß er, seine Pläne zu ändern. Ein anderes Pseudoglied streckte sich aus, um mehrere Knöpfe auf einem Kasten zu drücken, der vor ihm stand, und die Angriffsstunde wurde auf die Dämmerung vorverlegt. Ein Blick auf den Chronometer zeigte ihm, daß auf Planet Drei die Nacht schon längst angebrochen war, und die Attacke dort vermutlich schon begonnen hatte.
    Der Fremde spürte, wie das erste erwartungsvolle Pulsieren seinen Körper überrieselte. Er lag da und beobachtete die kleinen erleuchteten Fensterquadrate der Häuser drüben in der Siedlung und dankte dem Unerklärlichen, daß er nicht in diese scheußliche Kälte hinaus mußte.
    Plötzlich kam. ihm ein bestürzender Gedanke. Für intelligente Wesen bewegten, sich diese Menschen mit überraschender Behendigkeit. Wie, wenn sie vor Einbruch der Nacht schon weg sein würden? Das wäre ein Risiko, das er nicht eingehen durfte. Er drehte an einigen Skalen und drückte einen einzelnen Knopf nieder. Dann legte er sich wieder bequem zurück, um zuzusehen, wie das Schiff der Kolonisten unbrauchbar gemacht würde.
    ALS Drei nicht sofort antwortete, starrte Rössel einen Moment lang geistesabwesend hinaus auf den Schnee, dann versuchte er es wieder. Nach ein paar Minuten begann er unruhig zu werden. Wenn sie sein Signal hörten, brauchten sie nur in ihre Station zu gehen und »Hallo« zu sagen. Das war alles, was sie zu tun hatten. Aber warum taten sie es nicht? Er rief wieder und wieder, aber es kam keine Antwort. Der Apparat war tot. Nicht einmal Statik war zu hören. Mit fliegenden Händen überprüfte er die eigene Anlage und versuchte es von neuem. Nur Schweigen antwortete ihm. Er rannte los, um es Dylan zu sagen.
    Dylan nahm die Nachricht mit Gleichmut entgegen. Er hatte keinen der Leute auf Drei gekannt, und ihr Schicksal berührte ihn nur insoweit, als es ihm die Notwendigkeit zeigte, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Er sprach Rössel Mut zu und ging dann wieder zu den anderen Männern zurück, die dabei waren, das Schiff von allem Überflüssigen zu erleichtern. Hier konnte er von Nutzen sein, denn von Schiffen verstand er etwas. Er konnte ihnen sagen, was für Wände und Träger abmontiert werden konnten, und welche drinnen bleiben mußten, wenn das Schiff noch flugtüchtig bleiben sollte. Aber als sie dann alles bis auf das Notwendigste herausgerissen hatten, konnte es immer noch nicht alle aufnehmen. Und er machte sich klar, daß auch er einer von denen sein würde, die zurückbleiben mußten. Dann plötzlich dachte er an Bossio.
    Drei war tot, und Bossio war dort gelandet. Und wenn Drei tot war und Bossio nichts mehr von sich hören ließ, dann bestand kein Zweifel, daß auch Bossio tot war. Ein paar lange Minuten stand Dylan wie erschlagen in dem tiefen Schnee. Mehr als die Tatsache, daß er hierbleiben mußte, erschütterte ihn die Erkenntnis, daß Bossio tot war. Bossio war sein einziger Freund gewesen, den er jemals gehabt hatte. In diesem ganzen besch… Universum war Bossio sein einziger Freund und Verteidiger gewesen.
    Mit leerem Blick verließ er das Schiff und stolperte zurück zur Siedlung. Die wenigen Leute, die ihm begegneten, waren still und furchtsam. Zwei Frauen weinten leise vor sich hin. Er bemerkte, daß alle ihn plötzlich voller Hoffnung ansahen, und er fluchte vor sich hin. Wer fragte nach seinem Schmerz?
    Bossio – ein lustiger Bursche, ohne Eltern, ohne Feinde und ohne Sorgen – Bossio war jetzt tot, nur weil sie hergekommen waren, um diesen Leuten zu helfen, Leuten, die ihn sein ganzes Leben lang gedemütigt oder zumindest übersehen hatten. Und in wenigen Stunden würde er, Dylan, ebenfalls dem Tod ins Auge sehen müssen, nur damit ein anderer seinen Platz auf dem Schiff einnehmen könnte, jemand, der vor vierundzwanzig Stunden sich noch geschämt hätte, in Dylans Gesellschaft angetroffen zu werden. Jetzt, wo es zu spät war, viel zu spät, jetzt kamen sie zu ihm um Hilfe.
    ABER, zum Teufel, er konnte diese Leute trotzdem nicht hassen. Alles, was sie je gewollt hatten, war Frieden, und sie hatten nie verstanden, daß das Universum unbekannt und drohend war, und daß

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