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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Boten – tut mir leid, aber Symptome sind mir nicht bekannt. Scheint einer jener Fälle zu sein, die jeder Werksarzt so schnell wie möglich zur Erde abschieben würde. Das T7-43 hat hier bei Verbrennungen und Entzündungen wahre Wunder getan. Keine Nebenwirkungen. Bitte lassen Sie mich wissen, was für Resultate Sie damit haben.
    In Eile A. Benoway, M. D.
    Tony knurrte etwas Unverständliches und winkte Hank, ihm zu folgen. Er nahm seine Bestecktasche und trat hinaus in die bittere Morgenkälte.
    Die paar Schritte zu dem Haus der Radcliffs waren schnell zurückgelegt. »Sch!« sagte Tony, als sie angelangt waren. Vorsichtig schlüpften sie durch die Tür, und Tony zog eine Spritze mit der neuen Kelsey-Droge auf.
    »Bleib hinten stehen, wo sie dich nicht sehen kann«, sagte er zu Hank. »Wenn ich ihr die Spritze gegeben habe, winke ich dich heran.«
    Er weckte das Mädchen auf. »Ich bin heute etwas früher vorbeigekommen, Joan, aber ich habe etwas Gutes mitgebracht. Fertig?« Sie lächelte schwach und nickte. Er steckte ihr die Nadel in den Arm und drückte die Spritze leer. Dann sagte er: »So, und hier kommt deine Belohnung, weil du so schön stillgehalten hast.« Hank trat heran, und Tonys Herz wurde warm, als er sah, wie ihre Augen aufleuchteten.
    DAS Frühstück bestand aus gerösteten grünen Marsbohnen und Kaffee. Unter normalen Umständen hätte es vielleicht einigermaßen erträglich geschmeckt, aber in der gedrückten Atmosphäre um den großen Gemeinschaftstisch mußte sich Tony heute zwingen, wenigstens ein paar Bissen hinunterzubekommen. Er trank seinen Kaffee aus und schob den noch halbvollen Teller zurück. Er übersah dabei geflissentlich die anzüglichen Blicke der pflichtbewußteren Kolonisten, die unter allen Umständen ihren Teller leer aßen.
    Die Strahlungskontrolle im Labor zeigte heute keine besonderen Vorkommnisse. Nachdem er sich gründlich gereinigt hatte, stattete er Nick Cantrella einen Besuch ab, der sein Büro im hinteren Teil des Laborgebäudes hatte.
    »Na, hast du die Sache überschlafen?« wollte Nick von ihm wissen. »Willst du immer noch so einfach die Flinte ins Korn werfen? Oder siehst du jetzt ein, daß wir diesen verdammten Planeten klein kriegen können, wenn wir nur richtig wollen?«
    »Ich muß dich leider enttäuschen«, sagte Tony. »Ich habe noch einmal alles gründlich überdacht. Es geht nicht, Nick. Erinnere dich, was ich dir gestern über die Tollers erzählt habe. So ergeht es jedem, der glaubt, es allein schaffen zu können. Sie altern doppelt so schnell wie auf der Erde. Schau dir den alten Learoyd an, der uns die Erze liefert. Er kann nicht viel über die sechzig sein. Ich weiß, er war ungefähr einundzwanzig, als er zum Mars kam, und er war einer der ersten. Aber erst vor ein paar Monaten habe ich den Mann einmal eingehend untersucht, Nick, und er sieht nicht nur wie ein Achtzigjähriger aus, sondern – wenn ich es nicht anders wüßte – würde ich meinen ärztlichen Ruf wetten, daß er bald auf die Neunzig geht, so ist er beieinander.«
    Nick pfiff leise durch die Zähne. »Ist es wirklich so schlimm?«
    »Was erwartest du dir? Chronischer Vitaminmangel, Mangel von ununterbrochener Arbeit. Der Preis ist hoch, wenn man direkt vom Land leben will. Höher, als die ganze Sache wert ist.«
    »Sechs Monate«, sagte Nick mit leiser Stimme. »Wir verlieren unsere Geschäftsverbindungen, wir zahlen Konventionalstrafen, die unsere Ersparnisse auffressen – was ist, wenn wir unsere Kunden informieren, was uns passiert ist?«
    Tony wollte etwas sagen, aber Nick beantwortete sich seine Frage selber.
    »Zwecklos. Sie würden es später trotzdem nicht riskieren, uns neue Aufträge zu geben, weil sie befürchten müßten, daß so etwas wieder vorkommen kann. Und wir haben nicht so hohe Rücklagen, daß wir abwarten könnten, bis über die ganze Angelegenheit Gras gewachsen ist. Tony, wir sind geliefert.«
    »Es gibt noch eine Möglichkeit. Wir müssen die Kolonie durchsuchen.«
    »Zum Teufel, du weißt genau, daß keiner unserer Leute das Zeug hat.«
    »Hole die Ratsmitglieder zusammen! Ich bestehe auf einer Durchsuchung.«
    AM späten Vormittag hatte Mimi Jonathan die Suchaktion soweit vorbereitet, daß es losgehen konnte. Tony machte es sich inzwischen in der Funkbude bequem und versuchte, Leutnant Nealey in Marsport zu erreichen. Er feuerte eine Botschaft nach der anderen ab, aber der Funker bei Pittko, der die Funksprüche wieder vermittelte, gab viermal dieselbe

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