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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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wir glauben, daß wir es dem Mars oder der Kolonie zu verdanken haben. Und darum, jetzt wo das Baby endlich da ist, hoffe ich, daß niemand etwas dagegen hat, wenn wir es Sun Lake Kolonie Kandro nennen.«
    Jim brach unvermittelt ab, und einen langen Augenblick starrte die Menge schweigend zu ihm empor, und jeder dachte dieselben grimmigen Gedanken.
    Dann fuhr Jim fort: »Vielleicht denkt ihr, gerade jetzt ist das keine gute Idee. Aber wir fühlten, Polly und ich – nun ja, wir wissen, unsere Lage sieht im Augenblick nicht sehr rosig aus. Aber…« seine Stimme hob sich – »… so leicht werden wir es dem Kommissariat auch wieder nicht machen, wenn sie uns hier vom Mars herunterbekommen wollen.«
    »Da hast du verdammt recht!« schrie Nick Cantrella. Er stellte sich breitbeinig vor die Menge. »Meint hier etwa einer, daß der Junge nicht Sun Lake Kolonie Kandro heißen soll?«
    Die Menge, dir eben noch so gedrückt geschwiegen hatte, brach in laute Rufe der Zustimmung und Zuversicht aus, die Tonys Herz höher schlagen liefen, obwohl er wußte, daß dafür kein Grund vorhanden war.
    TONY brachte den Handwagen zurück ins Spital und machte sich dann auf den Weg ins Labor, wo die Vorbereitungen zur Suche inzwischen getroffen worden waren.
    Er fand ein höllisches Durcheinander vor. Alle Arbeiten waren eingestellt, damit die entschlossene Suche nach dem Marcaine ungehindert vorgenommen werden konnte. Nick Cantrella war gerade dabei, ein Inventar aufzustellen.
    »Mache deine Kontrolle diesmal besonders gründlich«, sagte er zu Tony. »Wir werden eine Menge Zeug in die Hand nehmen, das wir schon lange nicht mehr benutzt haben. Und wir werden in jede Ecke kriechen.«
    »Sind die Radiometer schon alle zurück?« fragte Tony.
    »Ja. Wir haben an die Männer des Suchkommandos neue ausgegeben.«
    »Darum werde ich mich zuerst kümmern«, entschied der Arzt und ging hinüber in den Ankleideraum, wo die gebrauchten Radiometer-Röhrchen in ihren Ständern standen. Gewöhnlich wurden sie nur bei der Frühkontrolle nachgeprüft, aber heute war ein Ausnahmetag.
    Keines der Röhrchen zeigte Strahlungseinwirkungen.
    Tony nahm sich eines der frischen Röhrchen aus dem Regal an der gegenüberliegenden Wand und begab sich auf seinen Rundgang. Nachmittags konnte er auf seinen Strahlenanzug verzichten. Die Techniker hatten den ganzen Tag über hier gearbeitet, und wenn ihre Radiometer nichts Verdächtiges zeigten, dann konnte wohl kein heißes Material herumliegen. Der Zweck der Nachmittagskontrolle war eigentlich nur der, eventuell beginnende Reaktionen rechtzeitig aufzuspüren, bevor sie Gelegenheit hatten, sich zu einem tatsächlichen Gefahrenherd zu entwickeln. Alles, was für mehr als zwölf Stunden gestrahlt hatte, konnte tödlich sein.
    NACH einer Stunde war er fertig und gab die Erlaubnis zum Beginn der Suchaktion. Dann ging er zurück in die Siedlung.
    An diesem späten Nachmittag rief die vertraute wilde Schönheit der Marslandschaft nicht den üblichen Optimismus in Tony hervor. Während er in der hereinbrechenden Dämmerung den Weg zur Kolonie zurücklegte, wanderte sein Blick hinüber zu den fernen Rimrockhügeln, und seine Gedanken beschäftigten sich bitter mit dem, was hinter ihnen lag.
    Tony war schon einmal in der neuen Stadt von Pittko Drei gewesen, damals, als ein zu hastig aufgebauter Hochofen explodiert war. Die Behandlung der dabei Verletzten hatte die Kräfte des jungen Doktors von Pittko Drei überschritten, und er hatte Tony um Hilfe gebeten. Die Unerfahrenheit des jungen Arztes, ebenso wie der fehlerhafte Hochofen, waren typisch. Der ganze Platz war nur ein Provisorium, bis er für Pittko einen Profit zeigen würde. Wenn das allerdings der Fall war, dann würden feste Gebäude die jetzigen Baracken ersetzen, und eine gutfunktionierende Verwaltung würde der augenblicklich da drüben herrschenden Anarchie ein Ende bereiten.
    Aber im Moment war die Stadt nichts weiter als eine wild zusammengewürfelte Ansammlung von windschiefen Hütten, die man aus einem Dutzend verschiedener Werkstoffe hastig zusammengeschlagen hatte; was eben immer in Marsport gerade zur Verfügung gestanden hatte, wenn ein neues Gebäude benötigt wurde. Da drüben dachte man nicht an die Zukunft, sorgte man nicht für Dauerhaftigkeit, plante man nicht voraus.
    Wenn sich der Platz als unrentabel herausstellen sollte, würde man das Lager auflösen und an einen anderen Ort verlegen, wo es ergiebigere Erzlager gab. Wenn andererseits die Stadt

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