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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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gelösten Aufgabe folgt, noch das bedrückte nach einem Fehlschlag. Geduldig und unermüdlich gingen sie an die Arbeit und folgten jedem Reiz, den ihre elektronischen Sinnesorgane witterten.
    Natürlich konnten die wenigen nicht überall gleichzeitig sein. Aber das war auch nicht nötig. Die Menschen lernten schnell, was die Sperber nicht leiden konnten, und sie unterließen die entsprechenden Handlungen.
    Denn jetzt machten die Sperber ernst. In ihren ursprünglichen Anweisungen war eine Bestimmung gewesen, einen Mörder zu töten, wenn alle anderen Mittel nicht halfen.
    Warum einen Mörder laufen lassen?
    JETZT zeigte sich der Pferdefuß. Die Sperber erkannten, daß die Zahl der Morde und Gewaltverbrechen, seitdem sie mit ihrer Arbeit angefangen hatten, in geometrischer Reihe angestiegen war. Das stimmte auch in einem gewissen Sinne, weil die immer wieder von ihnen erweiterte Definition eines Mordes die Möglichkeiten für einen Mord vergrößerte. Aber die Sperber erkannten nicht diesen eigentlichen Grund. Sie schlossen daraus nur, daß ihre ursprünglichen sanfteren Methoden versagt hatten. Eine einfache Überlegung. Wenn A nicht wirkt, dann versuche es mit B. Die Sperber versetzten jetzt ihren Opfern elektrische Schläge, die tödlich wirkten.
    Die Schlachthöfe in Chikago stellten ihre Arbeit ein, und das Vieh in den Ställen verhungerte, weil die Farmer des Mittelwestens weder Heu machen noch Getreide einbringen konnten.
    KEINER hatte je den Sperbern gesagt, daß alles Leben auf sorgfältig im Gleichgewicht stehenden Morden beruht.
    Hunger ging die Sperber nichts an. Um Hunger kümmerten sie sich nicht, denn Hunger war das Ergebnis einer Handlung, die unterlassen wurde.
    Ihr Interesse galt nur Handlungen, die begangen wurden.
    Die Jäger saßen zu Hause, starrten haßerfüllt den Silberpunkten am Himmel nach und wünschten sich, sie abschießen zu können. Aber sie verzichteten wohlweislich darauf, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Die Sperber waren schnell bei der Hand, wenn sie eine Mordabsicht witterten.
    Fischerboote trieben träge auf ihren Ankerplätzen in San Pedro und Glaucester. Fische waren lebende Organismen.
    Die Farmer fluchten und spuckten und starben, während sie ihre Ernte einzubringen versuchten. Getreide war lebendig und deshalb schutzbedürftig. Kartoffeln lagen den Sperbern genauso am Herzen wie alle anderen Lebewesen.
    Der Tod eines Grashalms galt genauso viel wie ein Attentat auf den Präsidenten.
    Und natürlich lebten auch gewisse Maschinen. Auch die Sperber waren Maschinen, die lebten.
    Die Sperber bemühten sich redlich, alle ihre Schützlinge zu bewachen. Wölfe wurden getötet, während sie ein Kaninchen fingen, Kaninchen, während sie Gras fressen wollten. Schlinggewächse wurden hingerichtet, weil sie ihre Wirtsbäume zu ersticken drohten. Ein Schmetterling starb, weil er eine Rose aussaugen wollte.
    Die Kontrollen kamen nur sporadisch, weil es viel zu wenig Sperber gab. Eine Milliarde Sperber hätte die ehrgeizige Aufgabe nicht erfüllen können, an der sich wenige Tausend versuchten.
    Das Ergebnis war die mörderische Diktatur einer kleinen Minderheit. Zehntausend Blitze zuckten täglich über das Land und fanden ihre Opfer.
    Blitze, die Bewegungen vorausahnten und Absichten bestraften.
    »BITTE, meine Herren«, sagte der Regierungsvertreter, »die Zeit drängt.«
    Die sieben Fabrikanten verstummten.
    »Bevor wir diese Besprechung offiziell eröffnen«, sagte plötzlich der Präsident von Southern Consolidated, »möchte ich etwas klarstellen. Wir fühlen uns für den bedauerlichen Stand der Dinge nicht verantwortlich. Es war ein Regierungsprojekt, und die Regierung muß auch die Verantwortung auf sich nehmen, sowohl moralisch wie auch finanziell.«
    Gelsen zuckte innerlich die Schultern. Es war unglaublich. Vor ein paar Wochen hatten sich diese Männer noch nach der Gelegenheit gedrängt, die Erlöser der Welt zu werden. Jetzt, als die Sache schiefgegangen war, wollten sie sich vor der Verantwortung drücken.
    »Meine Herren«, sagte der Regierungsvertreter, »das ist doch jetzt nicht so wichtig. Es gibt dringendere Probleme zu lösen. Wir müssen uns beeilen, damit nicht noch größeres Unglück geschieht. Ihre Ingenieure haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ich bin stolz auf die Zusammenarbeit, die Sie in dieser Notlage unter Beweis gestellt haben. Sie werden hiermit ermächtigt, den unterbreiteten Plan zu verwirklichen.«
    »Einen Augenblick«, sagte Gelsen.
    »Wir

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