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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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einzelnen Menschenarten. Emmer, ein Neandertal-Typus und unser Archäologe, stehen ungefähr an dem einen Ende dieser Skala. Ich bin von der Erde – ich stehe ungefähr in der Mitte, aber mehr auf Emmers Seite. Meredith, unsere Sprachwissenschaftlerin, befindet sich auf der andern Seite der Mitte. Und noch weiter dem andern Ende zu steht Kelburn, unser Mathematiker.
    Gleichlaufend damit finden wir eine entsprechende Fähigkeit, sich mit den anderen Rassen fortpflanzen zu können. Emmer verfehlt gerade noch um Haaresbreite, sich mit meiner Rasse fortpflanzen zu können; aber es besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß ich mit Meredith Kinder zeugen könnte – und sie wiederum mit Kelburn.«
    TAPHETTA raschelte fragend mit seinen Sprechbändern. »Aber ich dachte, man hätte nachgewiesen, daß die menschliche Rasse sich auf einem einzigen Planeten entwickelt hat, und daß man auf diesem eine ungebrochene Entwicklungslinie über fast eine Milliarde Jahre zurückverfolgen konnte?«
    »Sie denken hierbei an die Erde«, sagte Halden. »Menschen brauchen eine bestimmte Art von Planeten. Falls – wie wir meinen – wir einmal vor undenklichen Zeiten auf hundert verschiedenen Planeten abgesetzt worden sind – wir wissen nicht, wer es getan hat –, dann war zu erwarten, daß unter all den Planeten einer war, der schon eine ähnliche Lebensform selbständig hervorgebracht hatte. Das traf auf die Erde zu. Als die Menschen ankamen, war tatsächlich schon ein menschenähnliches Wesen vorhanden. Unsere früheren Entwicklungstheoretiker begingen den Fehler, diese Wesen mit zur menschlichen Rasse zu zählen, und kamen so zu einer Milliarde Jahre. Wir wissen heute, daß das falsch war.
    Auf allen anderen von Menschen bewohnten Planeten läßt sich unsere Rasse aber nur ein paar hunderttausend Jahre zurückverfolgen. Der Mensch ist plötzlich da, und es läßt sich keinerlei Verwandtschaft mit anderen der dortigen Lebensformen nachweisen. Wir müssen daraus schließen, daß der Mensch ursprünglich auf keinem der Planeten entstand, auf denen er jetzt gefunden wird. Statt dessen entwickelte er sich irgendwo anders und verstreute sich später durch dieses ganze Gebiet der Milchstraße. Unerklärlich bleibt nur, wie das überhaupt geschehen konnte, da zu dieser Zeit keine der menschlichen Rassen die Raumfahrt kannte.«
    »Und deshalb, um diese einmalige Rasse zu erklären, die auf Tausende von Lichtjahren entfernten Planeten aufwuchs und sich trotzdem untereinander fortpflanzen kann, haben Sie in dieses Bild den legendären Stammvater eingefügt?« sagte Taphetta. »Mir scheint das eine nicht ganz gerechtfertigte Vereinfachung zu sein. «
    »Können Sie eine andere Erklärung finden?« fragte Kelburn. »Irgend jemand oder irgend etwas muß unsere Rasse so weit verstreut haben. Wir haben es hier nicht mit dem Ergebnis einer zufälligen parallelen Entwicklung zu tun – nicht, wenn mehr als hundert verschiedene menschliche Rassen davon betroffen sind und nur die menschlichen Rassen und sonst niemand.«
    »Nun, ich muß gestehen, ich kann mir auch keine andere Erklärung ausdenken«, sagte Taphetta und ordnete seine Bänder in eine andere Lage. »Um ehrlich zu sein, niemand sonst interessiert sich allzusehr für die Theorien, die die Menschen über ihren Ursprung aufstellen.«
    Taphettas Einstellung war verständlich. Die Menschheit war die rein zahlenmäßig absolut führende Rasse in der ganzen bekannten Galaxis, wenn es auch noch andere Rassen gab – wie zum Beispiel die Bandwesen –, die noch höher entwickelt waren als die Menschen. Aber gerade wegen ihrer Zahl wurden sie überall ein wenig gefürchtet. Wenn sich alle menschlichen Rassen jemals zusammenschließen würden – aber bis jetzt waren sie sich nur in bezug auf ihre gemeinsame Abstammung einig.
    Sam Halden nahm den Faden der Unterhaltung wieder auf. »Sie haben sicher schon von dem sogenannten Fruchtbarkeitsprinzip der angrenzenden Rassen gehört?« fragte er Taphetta.
    »Ja, oberflächlich. Die meisten Wesen, die einmal mit Menschen zusammengekommen sind, wissen davon.«
    »Wir besitzen neue Daten und sind in der Lage, sie besser auszulegen. Die Theorie besagt ungefähr, daß alle betreffenden Menschenrassen, die sich untereinander fortpflanzen können, sich einmal räumlich näher gewesen sein müssen. Wenn die planetarische Rasse F sich mit den Rassen A bis M paaren kann, Rasse G dagegen mit den Rassen B bis 0, dann können wir annehmen, daß – gleichgültig, wo

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