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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Sitz zurückgeschleudert.
    Er blickte auf und sah den Sperber. »Was, zum Teufel, ist mit dir los?« sagte er ärgerlich. »Ich will doch nur –«, und griff wieder nach dem Zündschlüssel.
    Er bekam wieder einen leichten elektrischen Schlag.
    Jackson war klug genug, um es nicht ein drittes Mal zu versuchen. Er hatte die letzten Nachrichten im Radio gehört, und er wußte, was die Sperber mit unbelehrbaren Leuten anfingen.
    »Du mechanischer Hornochse«, sagte er zu dem wartenden Metallvogel. »Ein Auto ist nicht lebendig. Ich versuche doch nicht, es zu töten.«
    Aber der Sperber wußte nur, daß eine bestimmte Handlung einen bestimmten Organismus in seiner Funktion unterbrach. Das Auto war bestimmt ein lebender Organismus mit bestimmten Funktionen. Bestand es nicht aus Metall, wie die Sperber selbst? Und bewegte es sich nicht?
    MACINTYRE sagte: »Ohne die notwendigen Reparaturen verschleißen sie sich von selbst.« Er schob einen Stoß Blaupausen von sich.
    »Wie bald?« fragte Gelsen.
    »Ein halbes bis ein Jahr. Sagen wir lieber ein Jahr. Wenn nichts dazwischenkommt.«
    »Ein Jahr!« sagte Gelsen. »Und was passiert in der Zwischenzeit? Haben Sie schon das Neueste gehört?«
    »Nein, was?«
    »Die Sperber haben beschlossen, daß auch die Erde ein lebender Organismus ist. Sie erlauben den Bauern nicht mehr, die Felder zu bestellen. Und natürlich fallen jetzt auch alle Tiere unter die Definition – Kaninchen und Käfer, Fliegen, Moskitos, Krokodile, Krähen und Löwen und selbst die kleinsten Lebensformen, wie die Bakterien.«
    »Ich weiß es«, sagte Maclntyre.
    »Und dann sagen Sie mir mit aller Seelenruhe, in einem halben Jahr oder noch später werden sie sich von selbst abgenutzt haben? Was aber soll inzwischen geschehen? Was sollen wir in diesem halben Jahr essen?«
    Der Ingenieur rieb sich das Kinn. »Ich weiß, wir müssen etwas unternehmen, baldigst und gründlich. Das natürliche Gleichgewicht geht sonst völlig zum Teufel.«
    »Baldigst ist nicht das richtige Wort. Auf der Stelle, das klingt besser.«
    Gelsen zündete sich seine fünfunddreißigste Zigarette an diesem Tag an.
    »Wenigstens habe ich die bittere Genugtuung, mich jetzt damit brüsten zu können: Ich habe es Ihnen ja gesagt. Trotzdem bin ich genauso schuldig wie der Rest dieser maschinenanbetenden Narren.«
    Maclntyre hörte nicht mehr zu. Er dachte über die Sperber nach.
    »Wie die Kaninchenplage in Australien.«
    »Die Zahl der Todesfälle steigt von Tag zu Tag. Hunger, Überschwemmungen. Die Ärzte können nicht mehr – Was sagten Sie gerade über die Kaninchen in Australien?«
    »Die Kaninchen waren eine der größten Landplagen auf diesem Kontinent«, sagte Maclntyre. »Jetzt gibt es kaum noch welche.«
    »Warum? Wie wurde das gemacht?«
    »Oh, sie fanden einen Bazillus, der nur Kaninchen angriff. Ich glaube, er wurde von Moskitos übertragen.«
    »Gehen Sie dieser Sache nach«, sagte Gelsen. »Vielleicht stoßen Sie hier auf eine Lösung. Hängen Sie sich ans Telefon, und setzen Sie sich mit den Ingenieuren der anderen Werke in Verbindung. Machen Sie Druck dahinter! Vielleicht können Sie zusammen etwas austüfteln.«
    »In Ordnung«, sagte Maclntyre. Er ergriff einen Notizblock und eilte zum Telefon.
    »WAS habe ich Ihnen gesagt«, meinte der Wachtmeister Celtrics und grinste den Hauptmann triumphierend an. »Habe ich nicht gesagt, die Wissenschaftler wären alle verrückt?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß Sie unrecht hätten, oder?« sagte der Hauptmann.
    »Nein, aber Sie waren sich nicht sicher.«
    »Na ja, jetzt jedenfalls bin ich es. Gehen Sie lieber los. Ein Haufen Arbeit wartet auf Sie.«
    »Hab’s schon gehört.« Celtrics zog seinen Revolver aus der Tasche, schaute ihn kurz durch und steckte ihn wieder zurück.
    »Sind die anderen Jungens auch wieder da, Hauptmann?«
    Der Hauptmann lachte freudlos auf. »Wir haben unser Personal um fünfzig Prozent erhöhen müssen. Augenblicklich haben wir mehr Morde als je zuvor.«
    »Habe ich mir gedacht«, sagte Celtrics. »Die Sperber sind zu sehr damit beschäftigt, Autos zu beschützen und Spinnen vom Fliegenfang abzuhalten.«
    Er ging zur Tür und drückte die Klinke nieder. Dann drehte er sich noch einmal um.
    »Glauben Sie mir, Hauptmann, Maschinen sind dumm.«
    Der Hauptmann nickte.
    EIN paar tausend Sperber, die Millionen von Morden verhindern wollten. Ein hoffnungsloses Unternehmen. Aber die Sperber hofften nicht. Sie kannten weder das befriedigende Gefühl, das einer

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