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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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haben wirklich keine Zeit für lange Reden.«
    »Der Plan taugt nichts.«
    »Glauben Sie nicht, daß er funktionieren wird?«
    »Natürlich wird er funktionieren. Aber ich fürchte, wenn wir ihn in die Tat umsetzen, heißt das, den Teufel mit Beelzebub austreiben.«
    Die Fabrikanten sahen drein, als könnten sie Gelsen mit Genuß erwürgen, aber Gelsen ließ sich nicht beirren.
    »Sind wir denn noch nicht schlau geworden?« fragte er. »Haben wir denn immer noch nicht gelernt, daß wir menschliche Probleme nicht mit Hilfe von Maschinen lösen können?«
    »Mr. Gelsen«, sagte der Präsident von Monroe, »ich würde mir Ihre Gedanken gern näher erläutern lassen, aber unglücklicherweise sterben in jedem Augenblick unschuldige Menschen, die Ernten worden ruiniert, und in manchen Gebieten unseres Landes herrscht schon Hungersnot. Wir müssen den Sperbern unverzüglich Einhalt gebieten.«
    »Auch Mördern muß Einhalt geboten werden. Ich entsinne mich, wie wir alle darin übereinstimmten. Aber Maschinen sind nun einmal nicht die Lösung dieses Problems.«
    »Was würden Sie vorschlagen?« fragte der Regierungsvertreter.
    GELSEN schöpfte tief Atem. Was er jetzt sagen wollte, verlangte seinen ganzen Mut.
    »Lassen Sie die Sperber sich von selbst erschöpfen«, sagte er.
    Der folgende Tumult konnte von dem Regierungsvertreter nur mit Mühe beschwichtigt werden.
    »Wir haben eine Lektion bekommen. Wir sollten sie auch beherzigen«, drängte Gelsen. »Warum geben wir nicht zu, daß wir uns geirrt haben? Fangen wir von vorn an. Sicherlich können wir Maschinen benutzen, aber nicht als Richter über uns selbst.«
    »Lächerlich«, sagte der Regierungsvertreter kalt. »Mr. Gelsen, Sie sind überarbeitet. Ich würde Ihnen raten, einmal auszuspannen. Dann sehen Sie ein, daß Sie sich von Hirngespinsten haben Angst einjagen lassen.«
    Er räusperte sich. »Sie alle werden vom Präsidenten angehalten, den unterbreiteten Plan unverzüglich auszuführen.« Er sah Gelsen scharf an. »Es nicht zu tun, würde Hochverrat bedeuten.«
    »Ich werde mein bestes tun«, sagte Gelsen müde.
    »Das würde mich freuen. Der Präsident erwartet, daß Sie noch in dieser Woche die ersten Lieferungen bereitstehen haben.«
    Gelsen verließ das Zimmer allein. Er war verwirrt. Hatte er recht gehabt, oder waren es wirklich nur Hirngespinste? Sicherlich hatte er sich nicht klar genug ausgedrückt.
    Wußte er denn selbst, was er wollte?
    Gelsen fluchte lautlos vor sich hin. Warum konnte er einer Sache niemals absolut sicher sein?
    Er schritt schneller aus. Ein Flugzeug brachte ihn zurück zu seiner Fabrik.
    DER Sperber operierte nur noch gelegentlich. Viele seiner empfindlicheren Teile waren nicht mehr richtig justiert. Teilweise waren sie infolge ununterbrochenen Gebrauchs abgenutzt und ausgefallen. Aber unermüdlich folgte er jeder Aufforderung, wenn er einen Reiz witterte.
    Eine Spinne griff eine Fliege an. Der Sperber eilte dem Opfer zu Hilfe.
    Aber da wurde er eines andern Dinges über sich gewahr. Er flog eine schnelle Kurve.
    Ein scharfes Knattern ertönte, und ein elektrischer Blitz verfehlte um Haaresbreite seinen Flügel. Ärgerlich spuckte er eine tödliche Schockwelle.
    Aber der Angreifer war schwer isoliert. Wieder knatterte ein Blitz.
    Der Sperber fiel. Aber vorher gelang es ihm noch, eine Warnung auszusenden: Dringend! Eine neue Bedrohung für lebende Organismen, und diese ist die tödlichste von allen.
    Andere Sperber im ganzen Land nahmen die Botschaft auf. Ihre Lernkreise versuchten, die Warnung zu verarbeiten.
    »NA, Chef, heute haben sie wieder fünfzig erledigt«, sagte McIntyre, während er die Tür zu Gelsens Büro hinter sich schloß.
    »Das ist ja großartig«, sagte Gelsen, ohne den Ingenieur anzublicken.
    »Na ja, es geht.« Maclntyre setzte sich. »Mein Gott, bin ich müde. Gestern waren es zweiundsiebzig.«
    »Ich weiß.«
    »Morgen werden sie schon wieder aufholen«, sagte Maclntyre voller Vertrauen. »Die Falken sind speziell für die Jagd auf Sperber gebaut. Sie sind stärker, schneller und besser gepanzert. Das hätten wir also geschafft.«
    »Ja, das hätten wir geschafft.« Gelsens Stimme klang belegt.
    »Die Sperber sind allerdings auch nicht ohne«, mußte Maclntyre zugeben. »Sie haben schnell gelernt, in Deckung zu gehen, wenn sie einen der Falken sehen. Sie benutzen eine Menge Tricks. Sie wissen ja, jeder, der abgeschossen wird, berichtet noch schnell den anderen über seine Erfahrungen.«
    Gelsen antwortete

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