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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Schwierigkeiten auf sie warteten.
    Endlich fand Emmer die Lösung. »In diesem Gebäude war kein Vakuum. Wir haben zwar jetzt die Luft herausgelassen und können deshalb nichts hören. Aber ich glaube, wenn es einen Träger für die Schallwellen gäbe, würde das anders sein. Legt einmal eure Hände gegen die Wand.«
    Eine spürbare Erschütterung lief durch das ganze Gebäude. Bevor sie die Tür geöffnet hatten, war davon nichts zu bemerken gewesen. Vermutlich hatte das öffnen irgendeinen Mechanismus ausgelöst. Das Vibrieren hörte plötzlich auf. Nach einer gewissen Zeit begann es von neuem.
    War das vielleicht die Botschaft, auf die sie so sehnsüchtig warteten?
    Hastig brachten sie einen Lufterzeuger in die Halle. Dann stellten sie eine Übersetzungsmaschine auf und schlossen die Tür. Es blieb keiner zurück. Man konnte nicht wissen, ob man so leicht wieder hinauskam wie man hereingekommen war.
    Sie warteten zwei Tage, während die Töne aufgenommen wurden. Die Wartezeit schien sich endlos auszudehnen.
    MEREDITH war aufgeregt, wenn auch nicht besondersglücklich. Sie mußte untätig warten, bis die Übersetzungsmaschine ihre Arbeit abgeschlossen hatte. Halden schluckte Anti-Schlaftabletten, auch Emmer mußte sich zwingen, die Wartezeit mit Fassung zu ertragen. Nur Taphetta schien von dem Ganzen nicht sonderlich berührt zu sein. Für ihn war es eine interessante und möglicherweise einträgliche Entdeckung, aber lange nicht so einschneidend, wie sie für die Menschen sein würde.
    Die Stunden krochen dahin. Doch endlich öffneten sich die Türen wieder, die Luft zischte heraus, und der mechanische Übersetzer wurde auf das Schiff zurückgeholt, wo Meredith ihn übernahm. Noch ein halber Tag verstrich, bis sie die anderen in ihr Labor einlud.
    »Die Maschine ist gerade bei den letzten Sätzen«, sagte sie. »Es hat den Anschein, als wäre die Botschaft noch zusätzlich verschlüsselt worden. Aber es kann nur noch ein paar Minuten dauern.«
    Sie nahmen ihre Plätze ein und warteten.
    Endlich: »Die Übersetzung ist abgeschlossen«, verkündete die Maschine.
    »Fang an!«, sagte Meredith.
    »Die Sprache wird beschleunigt, um sie dem menschlichen Tempo anzupassen«, sagte der Übersetzer. »Soweit wie möglich werden die Spracheigenschaften des Originals berücksichtigt.
    Die Maschine hustete und begann: »Wir haben absichtlich den Zugang zu unseren Aufzeichnungen und Kulturgütern erschwert. Wenn Sie diese Botschaft entziffert haben, werden Sie am Schluß Instruktionen finden, die Ihnen den Rest unserer Kultur erschließen. Als fortgeschrittene Rasse sind Sie uns willkommen. Für jeden sonst haben wir eine Überraschung vorbereitet.
    Für uns selbst gibt es jetzt nichts anderes mehr als einen geordneten Rückzug an einen Ort, der es uns erlaubt, weiterhin in Frieden zu leben. Das bedeutet, daß wir die Milchstraße verlassen müssen. Aber auf Grund unserer langen Lebensspanne sind wir dazu fähig, und man wird uns nicht folgen können.«
    Taphetta raschelte überrascht mit seinen Bändern. Kelburn runzelte die Stirn. Die anderen rührten sich nicht.
    Der Übersetzer fuhr fort:
    »Unsere Lebensvorgänge laufen so langsam ab, wie bei keinem anderen Geschöpf, das wir kennen. Wir leben mehrere tausend Jahre eines jeden bekannten Planeten. Auf der andern Seite ist unsere Vermehrungsquote so außerordentlich gering, daß wir im günstigsten Fall unsere Zahl erst in zweihundert Generationen verdoppeln können.«
    »Das klingt nicht so, als ob sie Meisterbiologen waren«, sagte Taphetta.
    »Soviel wir wissen, sind wir im Augenblick die einzige intelligente Rasse«, fuhr der Übersetzer fort, »obwohl einige andere gute Ansätze einer Entwicklung dahin zeigen. Vielleicht haben unsere Kundschafter einmal Ihren Ahnen auf einem entlegenen Planeten gegenübergestanden. Wir waren niemals zahlreich, und da wir uns langsam bewegen und auch langsam fortpflanzen, besteht die Gefahr, laß wir in absehbarer Zukunft von unserem eigenen Planeten verdrängt werden. Wir ziehen es deshalb vor, freiwillig das Feld zu räumen, solange wir noch können. Der Grund für unsere Flucht entstand auf unserem eigenen Planeten tief unter unseren Städten – in den Abwässerkanälen und den großen Maschinensälen, die uns mit Energie versorgen. Wir hatten aufgehört, sie regelmäßig zu überprüfen, weil wir sie automatisiert hatten. Diese Anlagen waren so konstruiert, daß sie eine Million Generationen ohne Reparaturen auskommen

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