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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Dieses Wesen war eine Art Schnecke – und sind Sie jetzt, was es beschreibt? Vielleicht in Ihrer etwas aggressiven Art, aus Stolz und Hochmut heraus – aber dieser Stolz war unangemessen.«
    »Wir können nicht alle Planeten zerstören, auf denen wir die Plage unfreiwillig abgesetzt haben. Es sind zu viele. Die Sterne wandern, und wir könnten ein paar davon übersehen. Bevor wir die letzten vernichtet haben, würden uns einige vielleicht entkommen. Wir wissen, wir stehen vor einer unmöglichen Aufgabe, und deshalb verlassen wir dieses Milchstraßensystem. Vorher haben wir allerdings dafür gesorgt, daß die Plage sich nie die Erkenntnisse unserer Zivilisation zu eigen machen kann.«
    »Hören Sie nicht hin«, sagte Taphetta von neuem und streckte seine Greifbänder aus. Er rüttelte an der Maschine, bis sie verstummte.
    »Sie brauchen es niemand zu sagen«, raschelte Taphetta. »Machen Sie sich über mich keine Sorgen. Ich werde schweigen. Aber ich sehe an Ihren Mienen, daß Sie es jedermann erzählen werden, was Sie hier gefunden haben. Dieser Stolz, den Sie haben, läßt wohl nichts anderes zu. Sie werden ihn brauchen.«
    Taphetta saß vor ihnen – eine riesige Phantasieschleife, mit der man ein Geschenk schmückt.
    Die Menschen dachten flüchtig an diese Ähnlichkeit. Aber jeder von ihnen wußte dabei, daß es für sie – die Angehörigen der größten Rasse im ganzen Milchstraßensystem, nicht länger mehr gefürchtet wegen ihres geheimnisvollen Ursprungs, verachtet statt dessen – in Zukunft keine Geschenke mehr geben würde.
     

WISSENSWERTES
 
DER TOD UNSERER SONNE
 
    von WILLY LEY
 



 
    EINES der ersten Bücher, die ich mir in meinem Leben kaufte, war ein schmales Bändchen des deutschen Astronomen Wilhelm Meyer. Es nannte sich Weltenende , ein Pappband mit einem melancholischen Titelbild, das unser Thema ergreifend illustrierte. Eine kleine Gruppe abgemagerter Menschen kauerte im Schnee neben einem abgestorbenen Baum, und tief am Horizont stand eine riesige tiefrote Sonne.
    Es war dies das gleiche Bild, das uns H. G. Wells in seiner Zeitmaschine mit Worten geschildert hat. Sie werden sich vielleicht der Geschichte entsinnen: Nachdem er auf seiner Reise in die Zukunft den letzten Menschen begegnet war, läßt sich der Zeitreisende von seiner Maschine in die allerfernste Zukunft der Erde tragen. Zuerst sieht er noch die blinkende Aufeinanderfolge von Tag und Nacht, die er schon von früheren Zeitreisen her kannte, aber als die Maschine immer mehr in die Zukunft eindringt, tritt eine allmähliche Veränderung ein:
    Das Lichtband, das die Sonne angedeutet hatte, war längst verschwunden, denn die Sonne ging nicht mehr auf und unter – sie stieg und fiel nur mehr im Westen und wurde immer breiter und roter. Jede Spur des Mondes war ausgelöscht. Das Kreisen der Sterne wurde immer langsamer, bis sie endlich zu kriechenden Lichtpunkten wurden. Zuletzt – kurz bevor ich, haltmachte – – blieb die Sonne, rot und sehr groß, bewegungslos am Horizont stehen, eine riesige Wölbung, die eine dumpfe Hitze ausstrahlte und hin und wieder sogar momentan erlosch. Einmal hatte sie für kurze Zeit wieder strahlender geglüht, aber bald kehrte sie in ihre finstere Rotglut zurück. Ich merkte an dieser Verlangsamung ihres Steigens und Sinkens, daß die Arbeit des Flutziehens getan war: die Erde ruhte nun mit der einen Seite zur Sonne, so wie es in unserer Zeit der Mond in bezug auf die Erde tut.
    Wenn ich dieses alte deutsche Titelbild oder die Zeitmaschine heute zum ersten Male in die Hand bekäme, könnte ich beide allein durch die Annahme einer riesigen tiefroten Sonne datieren. Beide – Roman und Bild – würden ungefähr in die Zeit von 1880 bis 1900 füllen, eben wegen dieser sterbenden roten Sonne, die um so viel größer erscheint als augenblicklich, weil die Erde sich ihr auf einer immer enger werdenden Spirale genähert hat. Tatsächlich stammt das Bild aus dem Jahren 1903, und der Roman wurde 1895 geschrieben – nur zehn Jahre später hätte der Maler eine andere Episode des Buches illustriert, und Wells hätte an der Richtigkeit seiner Darstellung gezweifelt.
    DIE grundsätzliche Frage, ob die Sonne überhaupt eines Tages sterben würde, war damals zu der Zeit, als Wells seinen Roman schrieb, relativ neu, so seltsam das heute klingen mag. Erst wenige Jahrzehnte war dieses Thema der Gegenstand zweifelnder Spekulationen und sorgenvoller Berechnungen gewesen. In früheren Zeiten hatte diese Frage

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