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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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der vor einem andern davonläuft und befürchtet, daß dieser andere den Planet übernehmen will.«
    »Vielleicht haben sie es getan, um das, was sie zurückließen, mit Hilfe des Vakuums vor dem Verfall zu bewahren?« meinte Halden.
    »Vielleicht«, sagte Taphetta, aber es war augenfällig, daß er anderer Meinung war.
    DIE fehlende Atmosphäre hatte ihr Gutes. Sie brauchten sich keine Sorgen zu machen, daß die Schädlinge aus dem Schiff entweichen konnten. Der Nachteil war, daß sie Raumanzüge tragen mußten. Sie landeten auf einem der riesigen freien Plätze innerhalb einer der Städte.
    Rings um sie erhoben sich mächtige Bauwerke, eine unübersehbare Menge von den unterschiedlichsten Gebäuden, keins von ihnen kleiner als fünf Stockwerke hoch, alle mit schräg ansteigenden Rampen an Stelle von Treppen.
    Aber die Gebäude waren leer. Auf dieser atmosphärelosen Welt gab es keinen Rost, keinen Verfall, aber es war auch nichts zu sehen, was verfallen oder verrosten konnte. Wie auf Emmers Planet fanden sie kein einziges Bild, kein Werkzeug, nichts, was einer Statue glich, und obwohl sie Orte fanden, an denen früher Maschinen gestanden haben mußten – jetzt waren sie kahl und verlassen. Hier und da an unzugänglichen Plätzen entdeckten sie Klumpen zerschmolzenen Metalls. Die Folgerung war zwingend: wo die betreffende Maschine nicht hatte entfernt werden können, hatte man sie einfach an Ort und Stelle zerstört.
    Die Gründlichkeit, mit der hier vorgegangen worden war, war verwirrend. Das hatte kein Feind getan. Der hätte auch die Häuser zerstört. Aber die Gebäude waren alle intakt, sie waren nur leer. Die Bewohner selbst mußten alles ausgeräumt haben.
    Ein ganzes Volk hatte sein Bündel geschnürt, war fortgezogen und hatte hinter sich nur hallende leere Gebäude zurückgelassen.
    Die Bewohner hatten gehofft, auf dieser Welt viel lernen zu können, aber es gab nichts, wovon sie lernen konnten. Leere Gebäude geben keine großen Geheimnisse preis. Um mehr über eine Zivilisation zu erfahren, braucht man wenigstens ein paar ihrer Kunsterzeugnisse, Werkzeuge, Schriftfragmente.
    Draußen vor den Städten fanden sie Überreste der Tier- und Pflanzenwelt, die darauf schließen ließen, daß der Verlust der Atmosphäre als plötzliche Katastrophe gekommen war. Sam Halden, der Biologe, hatte sich mit ihnen näher beschäftigt, aber auch sie hatten keine näheren Anhaltspunkte über die Natur der Ereignisse ergeben. Der unbekannte Vorfahr hüllte sich immer noch in den Schleier des Geheimnisses.
    Für die anderen, Emmer, Meredith und Kelburn, gab es keine Arbeit. Es war Kelburn, der sich in dem Beiboot des Schiffes auf der andern Seite des Planeten umgesehen hatte und. den ersten versprechenden Fingerzeig ausfindig machte. Er fand eine Art Maschine, und sie war noch intakt.
    Die Mannschaft wurde hastig zurückgerufen, alle Geräte wieder ins Schiff eingeladen, und dann machten sie sich auf den Weg dorthin.
    Die Maschine war ungeheuerlich groß – wie alles auf diesem Planeten. Sie stand allein auf einer weiten Ebene – ein riesiger Zylinder, der fast bis in die Wolken ragte. Unten am Fuß befand sich eine Tür, die groß genug war, um ein Raumschiff durchzulassen. Allerdings war sie verschlossen. Kelburn stand neben dem turmhohen Eingang – eine Zwergengestalt in einem Raumanzug. Als die drei anderen, bei ihm eintrafen, sagte er: »Es wird schwierig sein, die Tür aufzubekommen, aber wir werden es schon schaffen.«
    HALDEN schaute sich um. »Da oben steht eine Art Inschrift«, sagte Kelburn. »Vielleicht sind es Anweisungen, wie man sie öffnen kann?«
    »Ich möchte sagen, wir haben es hier mit einem elektronischen Schloß zu tun«, hörten sie plötzlich Taphettas Stimme in ihren Helmradios. »Ich schlage vor, wir experimentieren auf dieser Linie.«
    Taphetta hatte recht. Es dauerte zwar mehrere Tage, bis sie das Kombinationssignal ausfindig gemacht hatten, auf das die Tür ansprach, aber dann schwangen plötzlich die großen Türflügel langsam auf, und aus dem Innern entwich zischend Luft.
    Innen wurden sie von neuem enttäuscht. Sie standen in einer kahlen Halle, von der eine Rampe nach oben führte, die aber an der Decke endete.
    Sie hätten sich ihren Weg in die oberen Gemächer sicherlich erzwingen können, aber sie hatten keine Lust, ein unnötiges Risiko einzugehen. In Anbetracht der Vorsichtsmaßregeln, die ihnen das Eindringen in die Anlage so erschwert hatten, war anzunehmen, daß weitere

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