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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Das war der Preis, den sie für die erworbene Intelligenz hatten zahlen müssen, und deshalb stellten sie eigentlich nur in der geschlossenen Umgebung des Schiffes eine Bedrohung dar. Eine etwas größere Fruchtbarkeit jedoch, und die Tiere wären eine beachtliche Gefahr für die Hydroponischen Gärten und somit für die Luftversorgung des Schiffes gewesen.
    Nach und nach – über eine Zeitspanne von mehreren Wochen – ließ dann der Schaden an den Pflanzen nach. Die Fallen hatten die sowieso nicht zahlreichen Schädlinge genügend dezimiert, und die Gefahr war eingedämmt. Man brauchte sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen, es sei denn, die Tiere würden von neuem mutieren, was allerdings unwahrscheinlich war.
    KELBURN blickte den Piloten finster an.
    »Wo sind wir jetzt?« fragte er, und auf seinem Gesicht zeichnete sich Argwohn ab.
    »Sie brauchen nur die Instrumente zu befragen«, antwortete Taphetta. Er kauerte auf seinem Sitz und atmete behaglich durch seine Million Luftporen.
    »Meine Berechnungen ergaben einen bestimmten Stern als den am meisten wahrscheinlichen. Wir hätten ihn schon vor zwei Tagen erreichen sollen – und ich habe nicht das leiseste Anzeichen von ihm entdecken können.«
    »Das konnten Sie auch nicht«, gab ihm Taphetta recht. »Wir halten Kurs auf einen Stern, der auf Ihrer Liste der wahrscheinlichen Sterne an fünfter Stelle steht.«
    Kelburn begriff sofort, was Taphetta damit meinte.
    »Dann wissen Sie also, wo sich der gesuchte Stern befindet?« fragte er.
    »Nun, ich bin mir nicht sicher, ob es der Stern ist, nach dem Sie suchen. Aber auf einem der Planeten dieses fraglichen Sterns bestand einstmals eine große Zivilisation.«
    »Sie wußten das und haben uns nichts davon gesagt?«
    »Warum sollte ich?« Taphetta schien leicht erstaunt. »Bevor Sie den Vertrag unterschrieben hatten, gab es für mich aus verständlichen Gründen dazu keine Veranlassung. Und danach – nun, ich habe mich bemüht, Sie auf dem schnellsten Weg an Ihr Ziel zu bringen. Ich hielt es nicht für nötig, Ihnen etwas vor unserer tatsächlichen Ankunft zu sagen. Habe ich dabei etwas falsch gemacht?«
    Natürlich nicht, dachte Kelburn. Es zeigte sich nur wieder, wie verschieden die Gedankengänge eines »Nicht Menschen« von denen eines Menschen waren. Früher oder später hätten sie sicher auch von selbst diesen Planeten gefunden, aber Taphetta hatte ihnen bei ihrer Suche Monate erspart.
    »Was für ein Planet ist es denn?« fragte Emmer.
    Taphetta knisterte mit seinen Bändern. »Ich kann es nicht sagen. Ich habe früher einmal dieses Gebiet durchflogen und sah ihn nur aus der Ferne.«
    »Und Sie sind nicht gelandet?« fragte Emmer ungläubig.
    »Warum hätte ich es tun sollen? Wir sind berühmte Navigatoren, weil wir uns darauf spezialisiert haben und fast nichts anderes tun. Wenn wir auf jedem Planeten landen würden, der irgendwie interessant aussieht, kämen wir nicht weit. Außerdem ist es nicht ratsam, in einem unbekannten Sektor auf einem unbekannten Planeten zu landen – besonders wenn das Schiff unbewaffnet ist.«
    »Und wann werden wir ankommen?« fragte Kelburn.
    »Kommen Sie morgen um diese Zeit zu mir. Ich denke, ich kann Ihnen dann den Planeten schon auf dem Sehschirm zeigen.«
    Taphetta streckte eins seiner Kopfbänder aus und drehte einen Knopf des Bildeinstellers. Der Schirm leuchtete auf, und vor ihnen schwamm ein Planet gegen die Schwärze des Weltraums.
    Taphetta drehte weiter an dem Vergrößerer, und das Land schien auf sie zuzustürzen. Es gab keine andere Zivilisation in der ganzen bekannten Milchstraße, die in einem solchen großen Maßstab baute. Selbst auf diese Entfernung konnten sie es erkennen: Städte mit mächtigen, hochaufragenden Gebäuden, und riesige Straßen breiteten sich über den Planeten. Es bestanden keine Zweifel mehr. Sie hatten ihr Ziel erreicht.
    »Jetzt werden Sie also ergründen können, warum Ihre Vorfahren weggelaufen sind«, sagte Taphetta.
    »Eine neue Theorie«, sagte Kelburn. »Warum glauben Sie, daß sie weggelaufen sind?«
    »Dieser Planet hat keine Atmosphäre mehr. Wenn Ihre Berechnungen stimmen, dann muß es jedoch vor zweihunderttausend Jahren noch eine ausgedehnte Lufthülle gegeben haben. Ein Planet dieser Größe verliert seine Luft nicht so schnell. Das dauert Jahrmillionen. Wir haben es also hier mit einem künstlich geschaffenen Zustand zu tun. Und wer unterzieht sich der Mühe, einen ganzen Planeten unbewohnbar zu machen? Höchstens jemand,

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