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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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und mit dir, Joe. Anna, willst du bitte versuchen, ob du Nick erreichen kannst? Er soll hierher kommen.«
    IM Wohnzimmer sagte er zu Gracey: »Du brauchst jetzt nicht mehr auf die beiden aufzupassen. Dafür ist es vielleicht besser, wenn du mich im Auge behältst. Ich komme mir vor wie Alexander, Napoleon und der große Chan in einer Person.«
    »Nun, du grinst wirklich wie ein Irrer«, stimmte ihm der Agronom kritisch zu. »Was hast du jetzt wieder ausgeheckt?«
    »Warte noch eine Minute. – Hast du ihn erreichen können?«
    fragte er Anna, als sie wieder hereinkam.
    »Er ist schon unterwegs«, nickte sie. »Tony, um was geht es?«
    »Sofort«, sagte der Arzt. »Wir wollen nur noch auf Nick warten, dann brauche ich es nicht zweimal zu erzählen.«
    Ungeduldig lief er im Zimmer auf und ab und dachte dabei an die Möglichkeiten, die sich plötzlich vor ihm eröffnet hatten. Es mußte gehen, es würde gehen.
    Als Cantrella endlich eintraf, wandte er sich an die beiden Männer.
    »Jetzt hört einmal zu. Angenommen, ich könnte euch ein Stück lebendes Gewebe mit einem Prozentsatz des Oxygen Enzyms besorgen – und ich meine nicht nur Spuren, sondern einen annehmbaren Prozentsatz – wo würden wir dann – ich meine, könnten wir dann OxEn herstellen?«
    »Den lebenden Virus?« fragte Gracey. »Nicht das kristallisierte OxEn?«
    »Den lebenden Virus.«
    »Wir hätten mehr als die Hälfte der Strecke des Herstellungsprozesses hinter uns, den die Kelsey Leute in Louisville brauchen. Sie müssen den Virus erst auf langwierige und umständliche Weise isolieren. Erst dann können sie eine reine Kultur züchten, die sie abernten können.«
    »Wie steht es damit, Nick?« verlangte Tony. »Könnte unser Labor aus dem lebenden Virus eine Kultur züchten, aus der wir dann OxEn herauskristallisieren können?«
    »Sicher. Das ist der einfachere Teil des ganzen Prozesses. Seit wir uns einmal darüber unterhalten haben, habe ich mich eingehend informiert.«
    »Jetzt hör’ einmal zu, Tony!« explodierte Gracey. »Was sollen diese Fragen? Woher willst du deinen lebenden Virus bekommen? Du weißt doch, das ist ein sehr seltenes Tierchen. Und du weißt auch, daß wir immer neuen Nachschub haben müssen. Früher oder später mutiert er, und dann mußt du mit deiner Kultur von vorn anfangen.«
    »Das laß meine Sorge sein. Ich habe so eine Ahnung, daß ich den Virus bekommen kann. Ich danke euch. Das war alles, was ich wissen wollte.«
    Er ließ sie stehen und ging ins Kinderzimmer. »Polly, ich nehme deinen Sohn noch einmal für ein paar Minuten mit, nur ein paar Minuten. Ich möchte noch einmal seine Lunge untersuchen und überhaupt sehen, ob ihm nichts passiert ist. – Anna!«
    Sie war schon dabei, Polly das Baby abzunehmen.
    Tony nahm sich die Marcainekiste und ging auf die Tür zu.
    »He, Doc! » rief Gracey. »Jetzt renne doch nicht weg!«
    Tony streifte ihn im Vorbeieilen und rief nur noch über die Schulter zurück: »Alles andere erfährst du später!«, dann war er schon auf der Straße.
    MIMI saß noch mit Brenner in Tonys Wohnzimmer. Bedrückt sagte sie: »Hallo, Tony! Mr. Brenner hat uns ein Angebot gemacht. – Oh, es ist Sunny!«
    »Der Kleine, was?« sagte Brenner munter. »Hab’ schon von ihm gehört.«
    Mit einem brüsken: »Entschuldigung!« ging Tony an den beiden vorbei und sagte zu Anna: »Mache den Operationstisch fertig! Stell den Sterilisator an, und ruf mich dann!«
    Anna nickte und ging mit dem Baby in das Spital. Tony stellte die eingewickelte Marcainekiste in einer Ecke ab und begann sich dann die Hände zu waschen.
    »Was sagtest du gerade?« fragte er Mimi.
    »Mr. Brenner hat uns fünf Millionen und fünfhunderttausend für Sun Lake geboten. Ich sagte ihm, der Rat würde entscheiden und eine allgemeine Abstimmung vornehmen.«
    Es hat sich also nichts geändert, dachte Tony bitter. Immer noch die alten Probleme.
    »Ich bin fertig«, sagte Anna durch die Spitaltür. Schweigend folgte er ihr, und schweigend zog er seine Handschuhe an. Dann sagte er: »Die Byers Kürette und ein kleines Spekulum.« Er sprach mit gedämpfter Stimme, denn drüben im Bett lag Graham und schlief.
    Anna rührte sich nicht. »Keine Narkose?« sagte sie.
    »Nein, wir kennen ihre Körperchemie nicht gut genug.«
    »Nein, Tony. Bitte nein!«
    Tony gab keine Antwort. Er war entschlossen, aus den Ruinen Sun Lakes zu retten, was zu retten war. Und Sunny gehörte dazu. Endlich drehte sich Anna um, suchte die zwei genannten Instrumente

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