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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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»Mache ihm begreiflich, daß wir versuchen, herauszufinden, was es ist.« Er deutet auf seine Augen. »Zeige es uns«, sagte er zu dem Zwerg und versuchte dabei, ihm den Gedanken, das Bild des Sehens zu übermitteln.
    Er und Anna wiederholten es auf alle erdenklichen Arten, bis plötzlich der Zwerg aufsprang und im hinteren Teil des Tunnels verschwand.
    »Hat er es verstanden?« wollte Tony wissen. »Kommt er zurück?«
    »Ja, es ist alles in Ordnung«, sagte Anna. »Er kommt wieder.«
    Das folgende Schweigen in dem unterirdischen Gang war fast unerträglich.
    Tony lehnte sich ermattet zurück. Es war also wahr. Seine verrückte Theorie hatte sich bewahrheitet – es gab wirklich intelligentes Leben auf dem Mars – eine Lebensform, hochentwickelt, daß sie telepathisch war, und ohne daß andere niedere Lebewesen vorhanden waren, aus denen sie sich entwikkelt haben konnten. War das auch wirklich die richtige Erklärung? Aber er konnte keine andere finden.
    Der kleine Bursche kam endlich zurück. Er schleppte etwas in seinen Armen – eine Kiste. Große schwarze Buchstaben standen auf der Seite.
    Vorsicht! Gefahr! Marcaine Behälter
    Unbefugten ist das öffnen verboten!
    Brenner - Pharmazeutische Werke
    TONY half Anna beim Aussteigen, die in ihren Armen das kostbare Bündel mit Sunny trug. Sie schaukelte ihn hin und her und flüsterte ihm kleine Koseworte zu. Der Doktor dagegen hütete sich, seine Last unnötig zu bewegen. Er hob sie noch sorgfältiger vom Auto herunter, als er Anna herunter geholfen hatte. Die Kiste mit Marcaine war zwar fest in eins seiner Hemden eingewickelt, das den Marcaine-Staub vor dem Entweichen bewahren sollte, aber er ging trotzdem kein unnötiges Risiko ein.
    Sie legten die paar Schritte zum Haus der Kandros zurück, und Anna sagte dabei: »Tony, wie in aller Welt können wir es ihnen erklären?«
    »Ich sagte dir schon, ich weiß es auch noch nicht. Darüber können wir uns später Kopfzerbrechen machen. Fürs erste haben wir das Baby, und wir haben das Marcaine.«
    »Aber Jim und Polly werden alle Einzelheiten wissen wollen.«
    »Wissen wollen oder nicht«, sagte Tony scharf. »Kandro wird tun, was ich ihm sage. Sie werden natürlich Mund und Nase aufsperren, wenn sie erfahren, daß es richtiges Marcaine ist, womit sie Sunny füttern müssen, aber damit müssen sie sich abfinden.«
    Sie kamen am Haus der Kandros an und betraten das Wohnzimmer. Joe Gracey saß in einem Stuhl – allein.
    »Gott sei Dank«, sagte er, als er sie sah, und rief dann: »Polly! Jim!«
    Die beiden kamen aus dem Kinderzimmer, und Polly stürzte auf ihr Baby zu.
    »So, hier habt ihr ihn wieder«, sagte Tony. »Polly, du kannst ihm gleich etwas zu trinken geben. Jetzt hört aber erst einmal genau zu, was ich euch zu sagen habe. Dieser junge Mann, wie ihr wißt, ist in manchen Dingen etwas ganz Besonderes. Er kann zum Beispiel die Marsluft atmen, und es hat sich herausgestellt, daß es noch etwas anderes gibt, das er braucht. Etwas, das für andere Leute schlecht, für ihn aber lebensnotwendig ist – so wie die Marsluft. Es ist – Marcaine.«
    Polly wurde bleich. Jim grunzte unglaublich und runzelte die Stirn. Eindringlich fragte er: »Doktor, was geht hier überhaupt vor? Wer hat ihn gestohlen. Wir haben ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    Anna kam Tony zu Hilfe. »Ihr werdet vorläufig gar nichts erfahren«, sagte sie barsch. »Wenn ihr denkt, das sei ungerecht, dann ist das euer Pech. Ihr habt euer Baby zurück. Jetzt laßt den Doktor in Ruhe, bis er bereit ist, euch mehr darüber zu erzählen.« Jim öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Polly fragte nur verschüchtert: »Tony, bist du auch sicher?«
    »Völlig sicher. Und es wird in keiner Weise dieselbe Wirkung auf ihn haben, die es auf dich gehabt hat. Es ist richtiges Marcaine, aber er muß es haben – oder sterben.«
    »Wie OxEn«, sagte Kandro. 
    »Auf eine Art ist das nur gerecht –«
    Tony sprach weiter zu Polly: »Ich denke, du mußt das Baby nun doch entwöhnen. Du kannst unmöglich Sunny zuliebe auch Marcaine nehmen; aber für den Moment kannst du ihn ruhig stillen. Ich glaube, du hast noch genügend von dem Zeug in deiner Milch.«
    Kandro, versuchte sich immer noch an den neuen Gedanken zu gewöhnen. »Sunny braucht kein OxEn, deshalb muß er etwas anderes nehmen.«
    »Ja«, sagte Tony. »So wie wir OxEn –« Er brach ab. Ein unglaublicher Gedanke, war ihm gekommen. Er zwang sich, unbeteiligt dreinzuschauen.
    »Ich muß mit Nick sprechen

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