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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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leid, Mann«, sagte Brenner. »Sie können es anscheinend nicht begreifen. Diese Kiste ist ein Beweisstück eines Verbrechens, und ich nehme sie mit.«
    »Mr. Brenner«, sagte Jim Kandro mit heiserer Stimme, »ich kann Sie nicht mit der Kiste hinaus lassen. Wir brauchen sie für Sunny. Ich habe es Ihnen gesagt. Geben Sie die Kiste her!« Er streckte fordernd seine große Hand aus.
    »Wie steht es damit, Mrs. Jonathan?« sagte Brenner und übersah verächtlich die drohende Haltung, die Kandro eingenommen hatte. »Zwei und eine halbe Million. Ein vernünftiger annehmbarer Preis. Der junge Vater hier würde froh sein, wenn er sie bekommen könnte.«
    »Ich bekomme sie schon. Keine Angst«, grollte Jim. »Los, her damit!«
    Er war kaum noch einen Meter von Brenner entfernt, dessen Augen immer noch spöttelnd auf Mimi Jonathan ruhten.
    Kandro trat noch einen Schritt näher, und plötzlich lag eine große böse aussehende Pistole in Brenners Hand. »Dieses Spielzeug hier«, sagte er, »ist vollautomatisch. Sie feuert, solange ich den Abzug niederdrücke. Ich kann damit dem ganzen Raum eine Dusche verabreichen. Und jetzt hört genau zu, was ich euch sage. Ich werde jetzt gehen, und ich werde die Kiste mitnehmen. Und versucht ja nicht, mich irgendwie aufzuhalten, denn dann habe ich ein Recht, von meiner Waffe Gebrauch zu machen. Ihr wißt besser als ich, was für Fingerabdrücke die Behörden auf dieser Kiste finden werden. Ich habe euch auf frischer Tat ertappt, und ich werde keinerlei Schwierigkeiten haben, das meinem Mann Bell zu beweisen.«
    Mimi Jonathan sagte mit klarer vernehmlicher Stimme: »Sie wollen uns also vom Mars herunterjagen, Mr. Brenner?«
    »Wenn es nötig ist, genau das.« »Das heißt also, Sie werden uns einen Tritt versetzen, und wir werden den Mars nie wiedersehen, und alle die Opfer, die wir hier gebracht haben, waren umsonst?«
    »Stimmt genau. Es kommt aber ….« Er wurde von Hank unterbrochen, von dem plötzlich die Starre der letzten Stunden abfiel. Wie ein Tiger sprang er Brenner an und warf ihn nach hinten über. Die Pistole spuckte knatternd ihren Kugelregen los, aber Hank fing mit seinem Körper alle Geschosse auf. Doch selbst noch im Tode umklammerten seine Hände die Kehle Brenners.
    Dann war wieder Schweigen, in das Sunny Kandro seine Angst hineinschrie. Mimi lehnte sich gegen die Wand und schloß die Augen. Sie hörte Tonys Flüstern: »…Luftröhre zerdrückt… Hals gebrochen… Bauch glatt heraus.« Sie schüttelte sich und hoffte und fürchtete, diese Schuld bis an ihr Ende allein tragen zu müssen.
    KOMM, Polly, du gehst hier weg!« Kandro führte seine Frau, die Sunny krampfhaft an sich preßte, in das Wohnzimmer.
    Draußen preßten sich Gesichter an das Fenster, und sie hörten Nick Cantrella rufen: »Laßt mich durch, verdammt noch mal, macht Platz!« Als er endlich hereingekommen war, riegelte er die Tür hinter sich ab. »Was, um Himmels willen, ist denn hier passiert? Ich wollte die Gewebeprobe abholen und jetzt –«
    »Nur ein kleiner nützlicher Mord«, sagte Graham von seinem Bett her. »Hank Radcliffe, Held der Kolonie, opferte sein Leben, um die Welt vor Brenner zu retten.« Er fluchte bewundernd. »Was für eine Geschichte! Der Tod Hugo Brenners. Ein Augenzeugenbericht von Douglas Graham. Hat denn Brenner nicht gewußt, wer ich bin?«
    Mimis Kopf ruckte in seine Richtung. »Ich glaube nicht«, sagte sie nachdenklich. »Ich jedenfalls hatte ihm nichts gesagt.«
    »Sie sind ziemlich angeschlagen«, sagte Tony. »Er hat Sie unmöglich erkennen können. Nick, komm, wir wollen die beiden hinaustragen.«
    »Angeschlagen ist richtig«, keuchte Graham vor unterdrücktem Lachen. »Aber jetzt glaube ich, das war die Sache wert. Vielen Dank, meine Freunde. Hier zu liegen und zuhören zu können! Mein Gott!«
    »Ich weiß, wer Sie verprügelt hat.« Anna mußte schreien, um sich in dem allgemeinen Durcheinandergerede verständlich zu machen. In das plötzlich eintretende Schweigen sagte sie: »Tony, habe ich es dir noch nicht gesagt? Ich glaube, ich habe es während deiner Abwesenheit herausgefunden. Sie haben es getan. Anscheinend wollte er dem Baby schaden, oder sie dachten es jedenfalls.«
    »Sie?« fragte der Reporter mit Verachtung in der Stimme. »Wieder einmal die Marszwerge, was? Sie können gut raten, Miß Willendorf; aber diesmal haben Sie danebengeraten. Das einzige, was ich mit dem Kandro Baby vorhatte, war, es zurück auf die Erde zu bringen, wo es die richtige Pflege

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