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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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haben würde – anstatt hier mit Marcaine gefüttert zu werden – als willkommener Entschuldigungsgrund für seine Mama.«
    »Hör’ zu, du lügnerischer Hund!« Nick trat drohend auf Graham zu. »Wenn Sie denken, Sie könnten hier noch mehr Lügengeschichten verzapfen, nur weil Sie im Bett liegen, dann sind Sie schief gewickelt. Ich habe keine Hemmungen, eine Ratte endgültig zu zertreten, wenn sie einmal am Boden liegt.«
    »Nick, sei still!« Mimis Stimme kam über das Zimmer wie ein Peitschenschlag. »Du weißt nicht, was er gehört hat, was Brenner in seiner Gegenwart gesagt hat. Ich kann mir nicht denken, wie uns jemand daraus einen Strick drehen kann.«
    »Vielen herzlichen Dank, Madame.« Graham grinste mit schmerzverzogenem Gesicht. »Es beruhigt mich ungeheuer, zu wissen, daß hier wenigstens einer noch seinen gesunden Menschenverstand besitzt. Sagen Sie mir bloß nicht, daß auch Sie an diesen Blödsinn mit den Zwergen glauben.«
    »Ich – ich weiß nicht«, antwortete Mimi. »Wenn es nicht Tony und Anna wären, dann würde ich kein Wort davon glauben. Aber sie haben schließlich das Baby zurückgebracht.«
    »Zurück? Woher zurück?«
    Tony wurde sich zum ersten Male bewußt, daß Graham ja gar keine Ahnung davon hatte, daß Sunny gekidnappt worden war. Und auch die anderen wußten noch nicht, was sich in der Höhle zugetragen hatte.
    »Hört mal alle her!« sagte er. »Wenn ihr jetzt einmal für ein paar Minuten still sein könnt, dann haben Anna und ich euch eine Menge zu erzählen. Aber wir wollen zuerst die Leichen in das Wohnzimmer bringen. Anna, bitte bring eine Decke, die wir drüber legen können.«
    Nick faßte mit an, und sie brachten die beiden Toten hinaus. Dann gingen sie wieder zu den Wartenden zurück, und Tony begann seinen Bericht.
    SO also war es«, beendete Tony die Erzählung ihrer Erlebnisse in der Höhle. Dann wandte er sich ausschließlich an Graham.
    »Ich glaube, Sie sollten wissen, daß Anna mich überreden wollte, unser Erlebnis ganz zu verschweigen, oder zumindest vor Ihnen, und Sie in dem Glauben zu lassen, daß es tatsächlich keine Zwerge gäbe. Anna hatte Angst, wie die Welt wohl auf die Existenz der Zwerge reagieren würde. Auch ich habe Angst. Wie leicht kann es geschehen, daß sie ausgebeutet und ausgenutzt werden, so wie es bei vielen Völkern der Erde schon mehr als einmal der Fall war. Was Sie schreiben, wird einen großen Einfluß auf die künftige Gestaltung der Dinge haben.«
    Tony hielt inne und sagte dann: »Was werden Sie schreiben?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das jetzt schon weiß.«
    Graham versuchte den Kopf zu heben, ließ ihn aber schnell wieder sinken. »Das ist entweder die unverschämteste und zugleich die beste Lügengeschichte, die mir je untergekommen ist – sie erklärt jeden einzelnen Punkt, den man euch Leuten vorwerfen könnte, angefangen von dem Diebstahl des Marcaine bis zu dem Überfall auf meine Wenigkeit –; oder die erregendste Neuigkeit des ganzen Jahrhunderts. Und ich weiß wirklich nicht, welche der beiden Möglichkeiten nun zutrifft.«
    Er verfiel in ein nachdenkliches Schweigen, das vom Donnern eines Flugzeugs unterbrochen wurde. Einen Augenblick später hörten sie das Geräusch eines zweiten und dann eines dritten.
    »Das wird Bell sein.« Mimi stand müde auf. »Ich muß sagen, ich bin völlig durcheinander. Was tun wir jetzt?«
    »Bell kommt«, erinnerte sie Tony, »um Graham zu helfen. Vielleicht überlassen wir es unserem Gast, sich mit dem Kommissar zu befassen?«
    Der Journalist schwieg mit steinernem Gesicht.
    »Wir dürfen die zwei Leichen im Wohnzimmer nicht vergessen«, sagte Nick. »Der Kommissar wird bestimmt darüber etwas wissen wollen. Das ist eine interkoloniale Sache und fällt in sein Kompetenzbereich.«
    »Wissen Sie«, fing Graham plötzlich an. »Wenn ich dumm genug wäre, Ihre Geschichte mit den Marszwergen zu glauben, und wenn Ihr kleines Experiment mit der Lunge des Babys Erfolg hat, könnte Sun Lake einen ziemlichen Aufschwung erleben.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Gracey.
    »Nun, Brenner meinte, Ihr Labor wäre einfach ideal für die Marcaine-Produktion, und soweit ich verstanden habe, hoffen Sie, auch OxEn herstellen zu können, falls dieses Stück Lungengewebe wirklich etwas taugt. Wenn also an dieser Geschichte mit den Zwergen etwas dran ist, dann haben Sie hier ein Geschäft, das Trillionen wert ist. Sie könnten den ganzen Mars mit OxEn beliefern – und zu was für einem Preis! Im

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