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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Rest von uns?«
    »Jetzt hören Sie mal her!« schrie Porter. »Ich will wissen, worum, es hier eigentlich geht. Wie kann denn überhaupt jemand durch die Steuerdüsen zurück ins Schiff? Was ist, wenn die Kloros sie plötzlich benützen, während einer von uns drin ist?«
    »Das, mein lieber Porter, ist der Teil des Unternehmens, der es erst spannend macht.«
    »Aber er würde wie ein Krebs gesotten werden!«
    »Ein schöner Vergleich, aber ungenau. Der Dampfstoß würde nur eine kurze Zeit dauern, vielleicht nur ein oder zwei Sekunden. Solange würde die Isolierung des Anzugs halten. Außerdem würde der Stoß mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern in der Minute auf Sie treffen, so daß Sie schon längst aus der Düse herausgeblasen wären, bevor Sie überhaupt eine Chance hätten, warm zu werden. Tatsache ist, Sie würden sich ein paar Kilometer vom Schiff entfernt im Raum wiederfinden und vor den Kloros völlig sicher sein. Natürlich können Sie dann nicht mehr zum Schiff zurück.«
    Auf Porters Stirn perlte dicker Schweiß. »Mir können Sie keine Angst einjagen, Stuart.«
    »So, wirklich? Dann möchten also Sie vielleicht gehen? Haben Sie sich auch richtig klar gemacht, was es heißt, im Weltraum gestrandet zu sein? Sie sind ganz allein, wissen Sie. Wirklich ganz allein. Der Dampfstrahl aus der Steuerdüse hat sie sehr wahrscheinlich so abgestoßen, daß Sie einen Purzelbaum nach dem anderen schlagen. Aber das werden Sie nicht merken. Es wird Ihnen vorkommen, als hingen Sie völlig reglos im Raum, während die Sterne rasend schnell um Sie kreisen, so daß Sie sie nur noch als helle Streifen am Himmel sehen. Und dieser wilde Tanz wird nie zur Ruhe kommen. Und dann wird endlich Ihre Heizung aussetzen, oder Ihr Sauerstoff wird zu Ende gehen, und dann werden Sie langsam sterben –
    sehr, sehr langsam. Sie haben Zeit, eine Menge Zeit. Oder wenn Sie es eilig haben sollten mit dem Sterben, dann können Sie Ihren Anzug öffnen. Das ist allerdings auch nicht sehr angenehm. Ich habe die Gesichter von Männern gesehen, deren Anzug beschädigt wurde. Das war kein schöner Anblick, glauben Sie mir. Aber jedenfalls würde es schneller gehen. Und dann –«
    Aber Porter hörte nicht mehr hin. Er wandte sich schwerfällig ab und ging zu einer der Kojen, wo er sich niederwarf.
    »Wieder ein Versager«, sagte Stuart leichthin. »Eine Heldentat – Zuschlag für den Höchstbietenden. Immer noch kein Angebot?«
    Polyorketes mischte sich jetzt ein, und seine rauhe Stimme ließ die Worte noch drohender erklingen.
    »Reden Sie nur so weiter, Mister Großmaul. Hauen Sie nur immer auf Ihre große Pauke. Es wird nicht lange dauern, und dann wird Ihnen einer hier die Zähne einschlagen. Ich wüßte einen, der das liebend gerne jetzt schon tun würde, wie, Mr. Porter?«
    Der Blick, den Porter Stuart zuwarf, bestätigte die Wahrheit von Polyorketes Worten, aber er sagte nichts.
    Stuart ließ sich nicht beirren. Er sagte: »Nun, und wie ist es mit Ihnen, Polyorketes? Sie sind doch hier der Mann voll Saft und Kraft. Wollen Sie, daß ich Ihnen in den Anzug hineinhelfe?«
    »Ich werde es Ihnen sagen, wenn ich Hilfe brauche.«
    »Und Sie, Leblanc?«
    Der junge Mann wich ängstlich zurück.
    »Nicht mal, um Margaret wiederzusehen?«
    Aber Leblanc konnte nur wortlos den Kopf schütteln.
    »Mullen?«
    »Nun – ich versuche es.«
    »Sie, was?«
    »Ich sagte ja, ich werde es versuchen. Schließlich war es meine Idee.«
    Stuart schaute ihn ganz entgeistert an. »Sprechen Sie im Ernst? Wieso ausgerechnet Sie?«
    Mullens dünne Lippen stülpten sich vor.
    »Weil es kein anderer tut.«
    »Aber das ist doch kein Grund.«
    Mullen zuckte die Achseln.
    Stuart hörte das Stapfen eines Stockes hinter sich. Windham drängte sich an ihm vorbei.
    Er sagte: »Haben Sie wirklich die Absicht, zu gehen, Mullen?«
    »Ja, Oberst.«
    »In diesem Falle, verflixt, lassen Sie sich die Hand schütteln. Sie imponieren mir. Sie sind ein – ein Mann, bei Gott. Tun Sie’s, und viel Glück. Wir werden Ihnen den Daumen drükken.«
    Unbeholfen entzog sich Mullen dem harten und pumpenden Griff des anderen.
    Und Stuart stand einfach da. Er befand sich in einer für ihn sehr ungewohnten Situation. Es war die eine Lage von allen, der er nur sehr selten gegenüber stand.
    Er wußte nichts zu sagen.
    DIE gespannte Atmosphäre im Raume hatte sich gelockert. Trübsinn und Verzweiflung und Haß waren verschwunden. An ihre Stelle war die Aufregung getreten, die eine

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