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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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heimliche Verschwörung mit sich bringt. Selbst Polyorketes beteiligte sich an den Vorbereitungen. Er befingerte die Raumanzüge und machte kurze kritische Bemerkungen, welchen davon er am besten geeignet fand.
    Mullen hatte beim Anziehen mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Anzug war ihm natürlich viel zu groß, und trotz-
    dem sie die verstellbaren Gelenke fest anzogen, hing er immer noch etwas lose um seinen kleinen Körper. Er stand jetzt wartend da. Nur noch der Helm fehlte, den Stuart mit Anstrengung in seinen schwächlichen Händen hielt. Stuart sagte:
     



 
    »Besser, Sie kratzen sich jetzt nochmal ihre Nase, falls sie jucken sollte. Für eine Weile ist das die letzte Gelegenheit.«
    Er fügte nicht hinzu: vielleicht für immer, aber er dachte es.
    Mullen sagte mit seiner leisen Stimme: »Ich denke, ich nehme vielleicht besser noch einen zweiten Sauerstoffbehälter mit.«
    »In Ordnung.«
    »Mit einem verstellbaren Ventil.«
    Stuart nickte. »Verstehe, was Sie meinen. Wenn Sie vom Schiff weggeblasen werden sollten, dann können Sie mit seiner Hilfe versuchen, wieder zurückzukommen.«
    Sie setzten Mullen den Helm auf und schnallten den Ersatzzylinder an seiner Hüfte fest. Polyorketes und Leblanc hoben ihn hoch und schoben ihn in den B-Schacht, dessen dunkle Öffnung ihnen unheilvoll entgegengähnte. Die Wände waren in einem traurigen Schwarz gestrichen, und Stuart meinte fast, einen schwachen Geruch von Verfall zu entdecken. Das war aber natürlich nur Einbildung.
    Als Mullen schon halb im Schacht verschwunden war, hielt er Polyorketes und Leblanc zurück. Er klopfte gegen Mullens Sichtscheibe.
    »Können Sie mich hören?«
    Mullen nickte.
    »Ist die Luft gut? Sonst alles in Ordnung?«
    Mullen hob seinen gepanzerten Arm in einer beruhigenden Geste.
    »Passen Sie auf, daß Sie nicht aus Versehen das Radio einschalten. Die Kloros könnten Sie vielleicht hören.«
    Zögernd trat er zurück. Polyorketes breite Hände ließen Mullen weiter hinunter, bis sie endlich den dumpfen Aufschlag seiner Füße gegen das Außenventil hören konnten. Mit einer an den Nerven zehrenden Endgültigkeit klappte dann das Innenventil zu. Die Silikondichtung machte ein leises, seufzendes Geräusch, als sie einschnappte. Sie schraubten das Ventil fest. Stuart stand an dem Kippschalter, der das Außenventil kontrollierte. Er legte ihn um, und der Druckmesser, der den atmosphärischen Druck in dem Schacht anzeigte, fiel auf Null. Ein kleines Lämpchen glühte rot auf. Es warnte und sagte ihnen, daß jetzt das Außenventil offenstand. Dann schloß sich das Ventil langsam wieder, das Licht verschwand, und der Druckmesser kletterte wieder auf seinen alten Stand.
    Sie öffneten das Innenventil, und der Schacht war leer.
    Polyorketes brach als erster das Schweigen.
    »Dieser kleine Bursche. Er ist wirklich weg. Wer hätte ihm das zugetraut.« Sein Gesicht trug einen verwunderten Ausdruck. »So ein kleiner Kerl und so viel Schneid.«
    Stuart sagte: »Hört zu. Wir treffen am besten hier drin ein paar Vorsichtsmaßnahmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Kloros das Öffnen und Schließen der Schleuse bemerkt haben. Wenn das der Fall ist, werden sie nachsehen kommen, und wir müssen Mullens Abwesenheit zu erklären versuchen.«
    »Wie?« fragte Windham.
    »Sie werden Mullen nicht sehen. Wir sagen, daß er austreten gegangen ist. Die Kloros wissen, daß es zu den Besonderheiten der Menschen gehört, eine Belästigung an einem solchen Ort schwer zu verübeln, und sie werden also nicht nachprüfen. Wenn wir sie damit abspeisen können –«
    »Und was ist, wenn sie warten, oder die Raumanzüge zählen?« fragte Porter.
    Stuart zuckte die Achseln. »Wollen wir hoffen, daß sie das nicht tun. Und hören Sie, Polyorketes, machen Sie uns um Gottes willen keine Scherereien, falls sie kommen sollten.«
    Polyorketes grunzte. »Wo der kleine Kerl da draußen ist! Wofür halten Sie mich denn?« Er starrte Stuart an, aber alle Feindseligkeit hatte seinen Blick verlassen. Dann begann er, in seinem krausen Haar herumzukratzen. »Wissen Sie, ich habe ihn nie für voll genommen. Ich dachte, er wäre ein Waschlappen. Ich schäme mich direkt.«
    Stuart räusperte sich. »Hören. Sie, Polyorketes, ich habe da ein paar Dinge gesagt, die – jetzt, wo ich es mir überlege – doch nicht so spaßhaft klangen. Ich möchte mich entschuldigen.«
    Er drehte sich abrupt um und ging zu seiner Koje. Er hörte, wie ihm jemand folgte und fühlte eine

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