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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Wandbehängen in strahlenden Farben. Und alles war so glänzend und strahlend und neu wie an dem Tag, an dem es hergestellt worden war – was schließlich bei dem größten Teil auch stimmte.
    »Das Mädchen hatte Kies, und sie war eine Kunstliebhaberin, das ist alles«, sagte Lou. »Du kannst mit diese verrückte Geschichte nicht weis machen. Sie war eine Sammlerin, und sie wußte, wo es für sie was gab.«
    »Das allerdings«, stimmte ich zu.
    »Was hast du mit ihr angestellt?«
    »Ich sagte dir doch schon. Ich habe sie durch den Arm geschossen, bevor sie mich erschießen konnte, und sie dann in die Zukunft geschickt.«
    Er packte mich am Jackenaufschlag. »Du hast sie umgebracht. Mark. Du wolltest dieses Zeug für dich selber haben. Deshalb hast du sie erledigt und den Körper irgendwo versteckt.«
    »Warum wirst du nicht wieder Schauspieler, Lou, und überläßt das Detektivspielen jemand, der was davon versteht?« fragte ich. Ich war zu erschöpft, um mir die Mühe zu machen und mich von seinem Griff befreien. »Würde ich sie umbringen und dann dich herrufen? Würde ich nicht zuerst alle diese Sachen herausgeschmuggelt haben? Oder noch besser, sie herausgeschmuggelt und versteckt haben, und keiner – dich ein geschlossen – wäre jemals darauf gekommen, daß ich einmal hier gewesen wäre. Komm, gebrauch’ doch dein bißchen Verstand.«
    »Das ist doch einfach. Du hast die Nerven verloren.«
    »Bis jetzt hab’ ich noch nicht mal die Geduld verloren.«
    ER schob mich ärgerlich von sich weg. »Wenn du sie wegen dieser Schätze umgebracht hast oder wegen irgendwelcher anderer Sachen, dann bin ich nur noch Polizist und du bist nicht mehr mein Freund. Du bist dann nur noch ein gewöhnlicher Mörder, den ich zufällig mal gekannt habe, und ich werd’ dafür sorgen, daß du brätst.«
    »Du hattest schon immer eine Vorliebe für diese Art von Dialog. Los, dann versuch’, mir doch was nachzuweisen, schlepp mich vor den Richter, laß sie den dritten Grad ausprobieren. Aber das alles wird dir nichts nützen.«
    Er ging auf die Treppe zu. »Wir werden ja sehen. Und versuch’ ja nicht abzuhauen, oder ich spicke dich mit blauen Bohnen.«
    Oben in der Diele telefonierte er mit irgend jemand. Mir war es momentan gleichgültig, mit wem. Ich war zu erleichtert, daß ich May Roberts nicht umgebracht hatte. Etwas so Schönes zu zerstören, und wenn es im Grunde noch so böse war, hätte mich den Rest meines Lebens verfolgt. Ich besaß noch einen andern Grund für meine Erleichterung. Wenn ich sie wirklich getötet hätte, und Lou hätte es herausgefunden, dann hätte er mir nie geholfen. Nein, vielleicht sogar doch. Vielleicht hätte er versucht, mich als geistesgestört hinzustellen auf Grund meiner unglaublichen Erklärung.
    Aber ganz besonders konnte ich den Ausdruck auf ihrem Gesicht nicht vergessen, als ich sie durch den Arm geschossen hatte – diesen so wohlgeformten Arm mit dieser so edlen Hand, die zu meiner Begrüßung eine mörderische kleine Pistole umklammert gehalten hatte.
    Jetzt war sie in der Zukunft. Sie würde von ihnen nicht gerichtet werden. Für sie war ein Verbrecher ein Kranker. Sie würden sie mit ihrer unvorstellbar hochentwickelten Therapie behandeln, und sie würde ein nützliches, zufriedenes Mitglied der Gesellschaft werden und ihr Leben in jener Zeit beschließen, in der ich glücklicher gewesen war als je zuvor.
    Ich saß da und versuchte mich mit einem Brandy zu betäuben, der schon lange zusammengetrocknet sein sollte, während Lou Pape an der Tür stand, die Hand nahe der Pistolentasche, und mich mit finsterer Miene betrachtete. Er rührte sich nicht, noch ließ er mich aus den Augen, bis jemand, der mir als Professor Jeremiah Aaronson vorgestellt wurde, hereinkam. Lou führte ihn nach oben.
    Minuten vergingen, bevor ich mir bewußt wurde, was sie vorhatten. Ich rannte hinter ihnen her.
    Ich kam gerade noch zurecht, um zu sehen, wie Aaronson die Haube über den Motoren abnahm und erschrocken vor dem Schauer von Blitzen zurückwich, der plötzlich hochstieg.
    DIE ganze Maschine verschmorte, während wir hilflos zusahen – Motoren, Schalter, Kontrolltafel und Drahtkäfig. Blitze blendeten uns, einzelne Teile wirbelten durch die Luft, bis schließlich nichts mehr übrig war als ein verkohlter und geschmolzener Haufen Metalls.
    »Pech!« sagte Aaronson in einem bitteren Ton. »Eingerichtet, um kurzzuschließen, wenn ein Unbefugter sich damit zu schaffen macht. Es würde mich nicht

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