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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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zu wissen.
    »Na, also.«
    »Aber du bist ein blöder Kerl, wenn du je denkst, daß so ein Püppchen wie diese da was von dir wissen möchte. Ich will damit nicht sagen, daß du auf Frauen keinen Eindruck machen könntest, aber sie ist mehr Bestie als Frau. Du müßtest viel reicher sein und besser aussehen als sie, fürs erste …«
    »Nicht, nachdem meine Freunde mit ihr fertig sind. Sie weiß dann, wer zu ihr paßt, und ich werde genau der Mann sein, den sie haben möchte.« Ich fuhr mir über meinen kahlen Schädel. »Mit Haaren auf dem Kopf würde ich so alt aussehen wie ich wirklich bin, und das ist zufällig um ein Jahr jünger als du, vergiß das nicht. Sie würde mich schon mögen – sie haben unsere Gefühlsquotienten miteinander verglichen. Wir wären ein ideales Paar. Das einzige Hindernis war nur meine Glatze. Aber sie hätten mir meine Haare wiedergeben können, und dann hätten wir zusammengepaßt wie Gin und Zitrone.«
    LOU hob seine schwarzen Augenbrauen. »Hätten sie dir wirklich deine Haare wiedergeben können?« »Ganz gewiß. Und jetzt willst du sicher wissen, warum ich sie nicht ließ.« Ich schaute durch das Fenster auf die rauchige Stadt. »Ganz einfach. Sie konnten mir nicht sagen, ob ich jemals wieder zurückkommen könnte. Ich wollte kein Risiko eingehen. Solange die Möglichkeit bestand, daß ich in meiner eigenen Zeit bleiben mußte, hatte ich keine Lust, meinen Lebensunterhalt zu verlieren. Wobei mir einfällt, hast du hier noch etwas zu tun?«
    »Nein, Wir werden im Haus eine Wache postieren, und all ihr Besitztum und die Kunstschätze werden vorläufig vom Staat übernommen werden, bis sie wieder zurückkommt…«
    »Bestimmt nicht.«
    »… oder gesetzlich für tot erklärt wird.«
    »Und ich?«
    »Ohne Beweise können wir dir nichts anhaben.«
    »Gut. Dann wollen wir gehen.«
    »Ich muß zurück zum Dienst«, sagte er,
    »Das ist vorbei. Ich habe mehr als 15 000 Dollar in Bargeld und auf Konten. Das reicht, um dich und mich zu finanzieren.«
    »Oder um sie deswegen umzubringen.«
    »Um dich und mich zu finanzieren«, wiederholte ich störrisch. »Ich hab’ dir doch gesagt, ich hatte das Geld schon, bevor sie mich in die Zukunft schickte.«
    »Schon gut, schon gut«, unterbrach er mich. »Fangen wir nicht wieder damit an. Wir haben keine Leiche gefunden, also bist du frei. Was soll das heißen, um uns beide zu finanzieren?«
    Ich faßte seinen Arm und bugsierte ihn die Treppe hinunter und auf die Straße.
    »Diese Stadt hat noch niemals einen so schlechten Polizisten gehabt wie dich«, sagte ich. »Warum? Weil du ein Schauspieler bist und kein Polizist. Du wirst jetzt zurück zur Bühne gehen, Lou. Mein Geld wird uns beide über Wasser halten, bis wir eine Chance bekommen.«
    Er schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an, eine Angewohnheit, die er bei der Polizei angenommen hatte. »Das ist doch keine Bestechung, oder?«
    »Nein es eine Art Stiftung zum Andenken an eine Menge armer unschuldiger Leute und eine kranke, gequälte Frau.«
    Wir gingen schweigend nebeneinander her. Es war unsere Art des Schweigens; die schlanken Autos und gedrungenen Lastwagen lärmten und die Fußgänger schwatzten, aber ein ausgebildeter Stanislawsky-Schauspieler wie Lou würde das gar nicht bemerken, während er eine gegebene Situation durcharbeitete.
    »Ich will dir nichts vormachen, Mark«, sagte er schließlich. »Ich hab’ nie aufgehört, mich nach den Brettern zu sehnen. Ich nehme dein Angebot an – unter zwei Bedingungen allerdings.«
    »Schön, und die wären?«
    »Daß das Geld, was du mir gibst, nur ein Darlehen ist.«
    »In Ordnung. Und die andere?«
    Er wollte sich gerade eine frische Zigarette zwischen die Lippen stecken. Er hielt sie noch einen Augenblick in der Hand, während er sagte: »Daß immer, wenn du in Zukunft in der Zeitung von einem alten Mann liest, der mit 30 000 Dollar in der Tasche verhungert ist, du schnell die Theaterseite aufschlägst und die Sache vergißt.«
    »Das brauch’ ich dir nicht zu sagen.«
    ER senkte die Zigarette, blieb stehen und schaute mir voll ins Gesicht.
    »Du meinst, du willst das nicht?« »Nein, das nicht«, sagte ich. »Ich meine, es wird nicht dazu kommen. Ich hin also zufriedengestellt. Du brauchst mir nicht glauben. Keiner würde das.«
    Er zündete die Zigarette an und stieß einen ganz feinen dünnen Faden Rauch aus. Dann grinste er. »Du hättest nicht Lust, mit mir darum zu wetten?«
    »Nicht mit einem Freund. Ich weiß, daß ich

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