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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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geschlungen hatten, und trotz der ausdrucksvollen Gesten, mit denen sie ihre Reden unterstrichen, zweifelte Falk, daß er die Leute gefunden hatte, die er suchte.
    Sie glichen zu sehr den Menschen.
    Einer wandte sich ab, während die anderen sich weiter unterhielten, kam dann zurück, drängte sich zwischen die zwei, wobei er wild gestikulierte. Er wurde niedergeschrieen, ließ die beiden stehen und wanderte rastlos um die Gruppe herum. Seine Bewegungen ähnelten denen einer Henne. Bei jedem Schritt streckte er seinen Hals vor und zog ihn dann wieder ein.
    Von den fünf anderen schienen zwei miteinander zu streiten, zwei standen schweigend daneben, und einer stand ein wenig abseits und schaute sich in der Gegend um.
    Sie sahen komisch aus, so wie Affen komisch aussehen, weil sie dem Menschen ähneln. Wir lachen über unsere Spiegelbilder. Selbst die einzelnen Rassen der Menschheit lachen sich gegenseitig aus, statt sich um Verständnis zu bemühen.
    Es sind Touristen, dachte Falk. Einer möchte zum Lido; der zweite möchte lieber erst den Canale Grande sehen; der dritte ist wütend wegen der vertrödelten Zeit; die nächsten zwei mögen sich nicht einmischen, und dem letzten ist alles egal.
    Er war sich nicht schlüssig, wie sie wohl auf ihn reagieren würden. Vielleicht würden sie ihn als Andenken mitnehmen wollen. Er konnte es zwar nicht erwarten, jene Gebäude näher in Augenschein zu nehmen, aber es war besser, abzuwarten, bis diese Wesen wieder gegangen waren.
    Während er wartete, testete er die Atmosphäre. Der Druckmesser zeigte einen etwas geringeren Druck als auf der Erde an; die Litmuspapiere blieben unverändert; das Streichholz brannte mit heller Flamme, nicht anders, als es das auf der Erde getan hätte. Falk öffnete vorsichtig das Helmventil und schnupperte.
    Nach der abgestandenen Luft im Anzug war der erste Atemzug wie Wein. Die Luft war frisch und lind und voller Blütenduft. Falk öffnete den Helm und schlug ihn zurück.
    Er spähte wieder hinter der Wand hervor und bemerkte mit Entsetzen, daß die Gruppe auf ihn zukam. Er zog seinen Kopf zurück, schaute sich instinktiv nach dem Hebel um und sah dann wieder hinaus.
    Sie rannten jetzt. Sie hatten ihn gesehen. Sie rannten sehr unbeholfen, und ihre Köpfe wippten dabei ununterbrochen vor und zurück. Der vorderste öffnete und schloß sein dreieckiges Maul, und Falk hörte ein leises Japsen. Falk verließ mit einem Satz die Zelle, machte eine scharfe Wendung nach rechts und rannte los.
    Das am nächsten stehende Gebäude mit einer sichtbaren Öffnung stand unglücklicherweise in einiger Entfernung zwischen ihm und den Echsen. Er warf einen Blick zurück, als er etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte. Der Abstand zwischen den einzelnen Echsen hatte sich inzwischen beträchtlich vergrößert, aber die vorderste war nur noch wenige Meter hinter ihm.
    Sie liefen schneller, als er gedacht hatte. Falk beugte sich vor und versuchte, trotz seiner schweren Stiefel, einen Sprint. Er war fast an dem Haus angelangt, als er noch einmal zurückblickte. Die erste Echse war nur noch einen Schritt hinter ihm. Eine froschähnliche Hand streckte sich nach ihm aus.
    Falk wirbelte herum und schlug seine Faust mit dem Mut der Verzweiflung der Echse auf die Schnauze. Er hörte einen schrillen Schrei, sah, wie sie zusammenbrach, und dann war er schon durch die Tür.
    Die Tür schloß sich geräuschlos hinter ihm – eine Scheibe aus dem gleichen glasartigen Stoff und demselben Blau wie die Wände glitt herunter und versiegelte die Öffnung. Sie war durchsichtig, und er konnte draußen die dunklen Gestalten der Echsen erkennen, die sich um die Türe drängten, sie abtasteten und miteinander gestikulierten. Es war offensichtlich, daß sich die Türe nicht für sie öffnen würde.
    Ob sie sich für ihn öffnen würde, wenn er wieder hinaus wollte, war eine andere Sache.
    Er schaute sich um. Das Gebäude bestand aus einem einzigen riesigen Raum, so lang und so breit, daß er kaum die gegenüberliegende Wand ausmachen konnte. Über den Fußboden verstreut lagen Kisten und Kasten, Regale, kleine Häufchen irgendwelcher Gegenstände. Fast alle bestanden aus dem gleichen glasartigen Material wie Haus und Tür.
    In dem Raum lag kein bißchen Staub, und das brachte ihn plötzlich zum Bewußtsein, daß auch die Tore völlig sauber gewesen, waren. Wie das möglich war, konnte er nicht einmal ahnen. Er sah sich einen der Gegenstände an. Es war eine Art Regal, das allem

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