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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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möglicherweise einmal mit einer Katastrophe enden kann, aber darüber mache ich mir kein Kopfzerbrechen. Ich werde es nicht mehr erleben. Aber auch ich möchte die Sterne. Diese Patronen hier enthalten keine Kugeln.« Er zeigte auf die Pistole an seinem Gürtel. »Meine ganze Munition ist entschärft. Eine Direktive dagegen haben sie vergessen, mir mitzugeben.«
    »Wie steht es damit«, sagte Falk. »Sie haben doch eine Direktive, die Ihnen verbietet, das Tor zu benutzen. Richtig?«
    Der andere nickte.
    »Schön. Aber gibt es einen Grund, warum ich Sie nicht betäuben und Sie dann mit mir nehmen könnte?«
    Wolfert lächelte gezwungen und schüttelte den Kopf. »Es ist besser, jemand bleibt hier zurück.«
    »Warum?«
    »Weil Sie vielleicht doch eine Chance haben, das Geheimnis zu finden. Das hoffen Sie doch auch, oder? Sie suchen nicht nur nach einem Versteck – das könnten Sie auch auf der Erde finden. Sie suchen nach Wissen, und trotz allem, was ich Ihnen gesagt habe, hoffen Sie, damit zurückzukommen.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Falk.
    Wolfert zuckte die Achseln und wich Falks Blick aus. »Nun, in diesem Fall ist es besser, wenn hier jemand auf Sie wartet, dem Sie vertrauen können. Jemand, dessen Patronen harmlos sind. Wenn ich mit Ihnen gehen würde, dann würden Sie bestimmt dafür sorgen, daß ein anderer Mann als ich mein Nachfolger wird.« Er blickte Falk kurz in die Augen. »Glauben Sie nicht, daß ich Ihnen leid tun muß. Ich fühle mich hier völlig zufrieden. Wenn ich allein bin, heißt das.«
    Nach einigen Minuten des Schweigens sagte Falk: »Wolfert, ich mag Sie mehr als jeden anderen Mann, den ich jemals kennengelernt habe. Ich hoffe, Sie glauben mir.«
    Wolfert holte seinen Pfeifenreiniger aus der Tasche und fing an, seine Pfeife zu bearbeiten. Er sagte: »Ich fürchte, ich kann von Ihnen leider nicht dasselbe sagen. Aber das ist nicht persönlich gemeint. Ich hasse Sie, weil Sie Herr Ihrer selbst sind.«
    Er wandte sich Falk zu und streckte seine Hand aus. »Abgesehen davon halte ich Sie für einen feinen Kerl.«
    Falk ergriff die Hand. »Ich hoffe, Sie hier noch vorzufinden, wenn ich zurückkomme.«
    »Ich werde hier sein«, sagte Wolfert und kratzte in seiner Pfeife herum. ,»Wenigstens noch dreißig Jahre, wenn nichts dazwischenkommt. Wenn Sie bis dahin noch nicht zurück sind, dann glaube ich, brauche ich mit Ihrer Rückkehr nicht mehr zu rechnen.«
    FALK leistete einer Anregung von Wolfert Folge und zog sich einen der leichten Marsanzüge über, statt des Raumanzugs, den er in dem Frachter getragen hatte. Dieser, der von den Besatzungen der irdischen Raumstationen getragen wurde, war viel zu plump für den Gebrauch auf einem Planeten. Der leichtere Anzug bot genügend Schutz in einer dünnen Atmosphäre und war außerdem mit einigen Geräten ausgerüstet, die dem anderen fehlten: Einem Helmscheinwerfer, Bergschuhen, eingebautem Kompaß und Vorrichtungen, die eine Nahrungsaufnahme erlaubten, auch wenn, der Träger noch in dem Anzug steckte. Zu dem Anzug gehörten zwei Sauerstoffflaschen, aber er besaß auch eine Luftverdichtungsanlage, die den Träger von dem mitgenommenen Sauerstoff unabhängig machte, falls nur eine Atmosphäre mit genügend natürlichen Sauerstoffen vorhanden war.
     

     
    »Sie werden sich einen Planeten mit natürlichen Reserven suchen müssen«, sagte Wolfert. »Wenn alle Planeten, auf denen Sie sich wiederfinden, schon alt und tot sind, dann werden Sie es in nicht allzu langer Zeit ebenfalls sein. Aber dieser Anzug wird Ihnen wenigstens ermöglichen, sich bis dahin am Leben zu erhalten. Ich würde Ihnen gern meine Pistole mitgeben, aber ohne Munition nützt Sie Ihnen nichts.«
    Er schaltete die Stromfalle ab, und Falk betrat das Tor. Zum letzten Mal schaute er sich in der kahlen Zelle um, winkte Wolfert noch einmal kurz zu und legte dann seine behandschuhte Hand auf den Hebel.
    »Also dann«, sagte er.
    Wolfert nickte ernst.
    Falk schaltete seinen Helmscheinwerfer ein, legte seine freie Hand auf den Kontrollkasten an seiner Hüfte und drückte den Hebel herunter.
    Wolfert verschwand. Einen Augenblick später wurde er sich bewußt, daß der Hebel nicht länger mehr unter seiner Hand ruhte. Verwirrt drehte er sich um. Der Hebel hatte wieder seine ursprüngliche Lage angenommen.
    Dann erinnerte er sich an das seltsame Grau, das Wolfert verschlungen hatte, und er wandte sich wieder dem Eingang zu. Er sah eine grauweiße, nichtssagende Leere. War das eine Art

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