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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Stück Metall auf die Schiffswände einzuschlagen. Einer der Wände versteifte sich instinktiv, und das Metall brach.
    »Laßt ihn in Ruhe«, sagte Sprecher. »Gebt ihm erst mal Zeit, sich zu beruhigen.«
    SPRECHER beriet sich mit Denker, aber sie kamen zu keinem Entschluß, was sie mit dem Treiber anfangen sollten. Er wollte sich nicht an das Netz anschließen lassen. Jedesmal, wenn Sprecher einen seiner Fäden auf ihn zukriechen ließ, wich er mit allem Anzeichen wilder Furcht zurück. Momentan stand es unentschieden.
    Denker sprach sich gegen den Plan aus, einen anderen Treiber zu suchen. Er betrachtete das Benehmen dieses einen als typisch für alle auf diesem Planeten: die Suche nach einem anderen würde nur Zeit kosten und nichts einbringen. Außerdem durfte ein neuer Planet eigentlich nur von einer Kontaktgruppe besucht werden.
    Wenn sie sich nicht mit diesem Treiber verständigen konnten, dann würde es ihnen bestimmt auch mit keinem anderen auf diesem Planeten gelingen.
    »Ich glaube, ich weiß, woran es liegt«, sagte Auge. »Diese Treiber hier haben eine mechanische Zivilisation entwickelt. Denkt mal eine Minute darüber nach, wie sie das erreicht haben. Sie entwickelten den Gebrauch ihrer Finger, so wie Doktor, um Metall zu formen. Sie benutzen ihre Augen so wie ich meine Sehorgane. Und vermutlich noch eine Menge anderer Organe.« Er machte eine Pause, um seinen folgenden Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Diese Treiber sind unspezialisiert!«
    Sie diskutierten darüber mehrere Stunden. Die Wände beharrten hei ihrer Meinung, daß kein intelligentes Geschöpf unspezialisiert sein könne. In der ganzen Galaxis war dafür kein Beispiel vorhanden. Aber der Beweis stand vor ihnen – die Städte der Treiber, ihre Fahrzeuge… dieser Treiber, der für alle übrigen stand, schien für eine Unmenge der verschiedensten Arbeiten ausgerüstet zu sein.
    Für alles – außer ein Schiff anzutreiben.
    Denker fand eine teilweise Erklärung. »Wir haben es hier nicht mit einem primitiven Planeten zu tun. Er ist schon relativ alt und sollte schon vor Jahrtausenden in die Galaktische Gemeinschaft aufgenommen worden sein. Da das nicht der Fall war, wurden die Treiber ihres Geburtsrechtes beraubt. Ihre Fähigkeit, ihre Spezialität war, ein Schiff zu treiben. Aber sie hatten keine Schiffe. Es ist nur natürlich, daß sie eine von der Norm abweichende Kultur entwickelt haben.
    Wie diese Kultur in ihren Einzelheiten aussieht, können wir nur erraten. Aber alle Anzeichen sprechen dafür, daß diese Treiber hier nichts von Zusammenarbeit mit anderen halten.«
    Denker hatte die Angewohnheit, die vernichtendsten Behauptungen mit einer harmlos klingenden Selbstverständlichkeit von sich zu geben.
    »Es ist völlig denkbar«, fuhr Denker fort, »daß diese Treiber mit uns nichts zu tun haben wollen. In diesem Fall stehen unsere Chancen, einen zweiten Treiber-Planeten zu finden, zweihundertdreiundachtzig zu eins.«
    »Wir können nicht sicher sein, ob er mit uns nicht doch zusammenarbeiten will«, sagte Sprecher, »bis wir ihn nicht an das Kommunikationsnetz angeschlossen haben.« Es wollte ihm kaum in den Kopf, daß es intelligente Wesen geben sollte, die eine Zusammenarbeit mit anderen intelligenten Wesen ablehnen würden.
    »Aber wie?« fragte Nährer. Sie faßten einen Plan. Doktor ging langsam auf den Treiber zu, der mißtrauisch zurückwich. In der Zwischenzeit schob Sprecher einen seiner Fäden durch die Schiffswand, um das Schiff herum und hinter dem Rücken des Treibers wieder herein.
    Der Treiber zog sich bis zu einer Wand zurück – und Sprecher steckte ihm den Faden in den Kopf – in die Kommunikationsbuchse im Zentrum des Gehirns.
    Der Treiber brach zusammen.
    ALS er wieder zu sich, kam, mußten Nährer und Doktor die Glieder des Treibers festhalten, um zu verhindern, daß er den Kommunikationsfaden wieder herausriß. Sprecher bemühte sich indessen die Sprache des Treibers zu lernen.
    Es war nicht schwer. Alle Treibersprachen gehörten der gleichen Familie an, und diese hier machte keine Ausnahme. Sprecher konnte genug Gedankenfetzen finden, um ein erstes Gerüst der Sprache zu erhalten.
    Er machte einen ersten Versuch der Verständigung.
    Der Treiber schwieg.
    »Ich glaube, er ist hungrig«, sagte Nährer. Sie riefen sich ins Gedächtnis zurück, daß fast zwei Tage vergangen waren, seit sie den Treiber an Bord genommen hatten. Nährer produzierte eine Standardtreibernahrung und bot sie dem Treiber an.
    »Mein

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