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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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zuarbeitete. Und dann hörte ich plötzlich Monroe meinen Namen rufen, und aus dem Lautsprecher kam ein entsetzliches Knattern. Ein Störsender! Er war erwischt worden, und wer immer ihn erwischt hatte, hatte im gleichen Moment sein Funksprechgerät mit Hilfe eines stärkeren Senders ausgeschaltet.
    Und dann war wieder alles totenstill.
    Nach ein paar Minuten berichtete ich Tom, was sich zugetragen hatte. Er sagte nur: »Armer Monroe.« Ich konnte mir den Ausdruck seines Gesichtes gut vorstellen.
    »Hör' zu, Tom«, sagte ich, »wenn du jetzt startest, wirst du immer noch nichts von Bedeutung zu melden haben. Nachdem sie Monroe gefangen genommen haben, werden die Burschen in der anderen Kuppel uns bestimmt suchen kommen. Ich denke, wir lassen sie nahe genug herankommen, damit wir wenigstens erfahren, wie sie aussehen – zumindest, ob es Menschen sind oder nicht. Jede noch so kleine Information ist wichtig. Ich werde es dir zurufen, und du hast dann noch genügend Zeit, um abzuhauen? Einverstanden?«
    »Sie sind der Boss, Oberst«, sagte er gedrückt. »Viel Glück.«
    Und dann hieß es einfach nur warten. Noch hatten wir keine Luft in unserer Kuppel. Ich saß da in meinem Raumanzug und grübelte über das Schicksal unserer Expedition nach. Neun Jahre strengster Geheimhaltung, alle die Unsummen von Geld und die nervenaufreibenden Forschungsarbeiten – und jetzt das. Jetzt, wo ich darauf wartete, jede Minute durch das Feuer aus einer unvorstellbar fremden Waffe den Tod zu finden, verstand ich Monroes letzte Bitte. Oft hatten wir das Gefühl gehabt, daß unser Projekt so geheim war, daß unsere Vorgesetzten es sich wünschten, daß nicht einmal wir wissen würden, woran wir arbeiteten. Wissenschaftler sind auch Menschen – sie brauchen Anerkennung wie jeder andere. Ich hatte gehofft, daß unsere Expedition einmal in den Geschichtsbüchern Erwähnung finden würde, aber es sah nicht danach aus.
    ZWEI Stunden später landete der Einsitzer zwischen Schiff und Kuppel. Die Schleuse ging auf, und durch die offene Kuppeltür konnte ich Monroe aussteigen und auf mich zukommen sehen.
    Ich warnte Tom, auf der Hut zu sein. »Es kann ein Trick sein – vielleicht im er unter Hypnose …«
    Er benahm sich allerdings nicht so, als wäre er hypnotisiert oder mit Drogen gefüttert worden – jedenfalls nicht ganz so. Er drängte sich an mir vorbei und nahm auf einer Kiste Platz, die an der Wand der Kuppel stand. Seine Füße legte er auf eine kleinere Kiste.
    »Nun, wie geht es Ihnen, Ben?« fragte er. »Alles noch in Ordnung?«
    Ich grunzte. »Nun?« Ich weiß, daß meine Stimme ein bißchen brüchig klang.
    Er tat erstaunt. »Nun, was? Oh, ich verstehe. Die andere Kuppel – Sie wollen wissen, wer drin ist, nicht wahr? Nun, Sie haben das Recht, neugierig zu sein, Ben. Der Kommandant einer so streng geheimen Expedition wie der unseren – Projekt: Feind hört mit, wie? – findet Lebewesen auf dem Mond. Und er dachte doch, er wäre der erste. Ganz natürlich, daß er jetzt gerne wissen…«
    »Major Monroe Gridley!« sagte ich drohend. »Sie werden jetzt Haltung annehmen und Meldung erstatten. In dieser Sekunde!« Ehrlich. Ich spürte, wie mir die Adern am Hals anschwollen.
    Monroe lehnte sich nur bequemer zurück. »Ja, das ist genau die Methode unserer glorreichen Armee«, kommentierte er mich voller Bewunderung. »Wie die Rekruten sagen, es gibt eine richtige Methode und eine falsche Methode und eine Armee-Methode. Nur, daß es auch noch andere Methoden gibt.« Er lachte. »Eine Menge anderer Methoden.«
    »Er ist verrückt«, hörte ich Tom über das Telefon flüstern. »Ben, der arme Kerl hat durchgedreht.«
    »Es sind keine Marswesen in jener anderen Kuppel, Ben«, fing Monroe – anscheinend wieder vernünftig geworden – an. »Nein, es sind Menschen, und von der Erde. Raten Sie mal, woher.«
    »Ich bringe Sie um«, warnte ich ihn. »Ich schwör es, ich bringe Sie um, Monroe. Woher sind sie – Rußland, China, Argentinien?«
    Er verzog sein Gesicht. »Was ist denn schon so geheimnisvolles an diesen Orten. Weiter – raten Sie noch mal.«
    Ich starrte ihn lange und durchbohrend an. »Der einzige andere Ort …«
    »Na, sicher«, sagte er. »Sie haben's erraten, Oberst. Die andere Kuppel gehört der Marine. Der gottverdammten US-Marine!«
     

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