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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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aufgepflanzt hatten – unverzüglich all den Arbeiten zu, die wir auf der Erde schon hunderte Male probeweise durchexerziert hatten.
    Major Monroe Gridley machte die große Rakete mit ihrer kleinen Wohnzelle wieder für die Rückreise zur Erde startklar, die er übrigens allein antreten würde.
    Oberstleutnant Thomas Hawthorne untersuchte jeden Zentimeter unserer Vorräte und unseres transportablen Wohnquartiers auf eventuelle während der Landung eingetretene Schäden.
    Und ich, Oberst Benjamin Rice, Kommandant des Armeestützpunkts Nr. l auf dem Mond, wuchtete auf meinem schmerzenden Rücken eine riesige Kiste nach der anderen aus dem Schiff zu einer vielleicht sechzig, siebzig Meter weit entfernten Stelle, wo wir unsere Plastikkuppel errichten wollten.
    Wir alle waren mit diesen Aufgaben – wie geplant – ungefähr zur gleichen Zeit fertig und begannen mit Phase Zwei.
    Monroe und ich machten uns an den Bau der Kuppel. Die Teile waren natürlich alle vorfabriziert, trotzdem war der Zusammenbau eine mühselige Sache, denn das Ding war recht umfangreich. Dann waren wir auch damit fertig, und jetzt kam der schwierigste Teil der ganzen Angelegenheit: die Installation und Inbetriebnahme der ganzen kompletten Maschinerie, die das Leben auf dem Mond erst möglich machte.
    Inzwischen hatte Tom Hawthorne seine untersetzte Gestalt in der kleinen Einsitzer-Rakete verstaut, die auch als Rettungsboot fungierte.
    Nach unserem Arbeitsplan sollte er in einem dreistündigen Flug die Umgebung unserer Kuppel erkunden. Das war zwar vermutlich nur eine unnütze Vergeudung von Zeit, Treibstoff und Arbeitskraft, aber doch wieder auch eine notwendige Vorsichtsmaßnahme.
    Seine Aufgabe war es, nach eventuellen glotzäugigen Ungeheuern Ausschau zu halten, die möglicherweise auf der Mondoberfläche herumspazieren könnten, hauptsächlich aber doch, zusätzliche geologische und astronomische Daten für den Bericht zur Verfügung zu stellen, den Monroe dann zum Armeehauptquartier auf der Erde zurückbringen sollte.
    Tom war schon nach vierzig Minuten zurück. Sein rundliches Gesicht hinter der. durchsichtigen Sichtscheibe seines Kugelhelms war kreideweiß. Und die gleiche Farbe hatten unsere, nachdem er uns von seiner Entdeckung erzählt hatte.
    Er hatte eine zweite Kuppel gesehen.
    »Auf der anderen Seite des Mare Nubium – in den Riphanischen Bergen«, berichtete er aufgeregt. »Sie ist ein bißchen größer als unsere und oben abgeflacht. Und sie ist auch nicht durchsichtig mit gelegentlichen Farbklecksen – sie ist ein stumpfes, dunkles Grau. Mehr war leider nicht zu sehen.«
    »Keine Markierungen auf der Kuppel?« fragte ich besorgt. »Kein Anzeichen irgendwelcher Menschen – oder Wesen – in der Nähe?«
    »Weder, noch, Oberst.« Zum ersten Mal während unseres ganzen Fluges redete er mich mit meinem Dienstrang an, was im Grunde wohl ausdrücken sollte: »Mann, in deiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken!«
    »Sagen Sie, Tom«, mischte sich Monroe ein, »es könnte nicht einfach eine regelmäßig geformte Bodenerhebung sein?«
    »Ich bin Geologe, Monroe. Ich kann sehr gut zwischen natürlicher und künstlicher Topographie unterscheiden. Außerdem – «, er blickte hoch, »mir fällt gerade noch was ein, was ich vergessen hatte zu sagen. Neben der Kuppel befindet sich ein nagelneuer kleiner Krater – genau wie ihn der Auspuff einer Rakete hinterlassen würde.«
    »Raketenauspuff?« hakte ich ein. »Raketen, wie?«
    TOM grinste ein wenig mitleidig. ›Raumschiffauspuff‹ hätte ich sagen sollen. Schließlich kann man an dem Krater allein nicht erkennen, was für eine Art Triebwerk sie benutzten. Jedenfalls ist es nicht der gleiche Krater, den unsere Heckdüsen hinterlassen – falls das irgendwie weiterhilft.«
    Natürlich tat es das nicht. Folglich zogen wir uns in unser Schiff zurück und hielten einen Kriegsrat ab. Und ich meine wirklich Kriegsrat. Tom und Monroe nannten mich in jedem zweiten Satz Oberst. Ich dagegen redete sie so oft wie möglich beim Vornamen an.
    Trotzdem, die Entscheidung blieb mir überlassen. Was zu tun war, meine ich.
    »Also, schaut her«, sagte ich schließlich. »Das sind die einzelnen Möglichkeiten. Sie wissen, daß wir hier sind – entweder, indem sie uns landen gesehen haben oder Toms Rakete entdeckten – oder sie wissen nicht, daß wir hier sind. Sie sind entweder Menschen von der Erde – in diesem Falle gehören sie höchstwahrscheinlich einer feindlichen Nation an – oder sie sind

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