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Galaxis Science Fiction Bd. 12

Galaxis Science Fiction Bd. 12

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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mit dieser Furcht und diesen Zweifeln gelebt. Sie hatten aus Furcht sich gegenseitig bekämpft, aus Zweifel und Argwohn heraus sich getötet.
    Er erkannte die Wahrheit.
    Martinson – Spezialist, Treiber – wurde eins mit der Mannschaft, verschmolz mit ihr, umarmte im Geiste Denker und Sprecher.
    Urplötzlich schoß das Schiff mit achtfacher Lichtgeschwindigkeit vorwärts. Es beschleunigte immer weiter.
     

Pst! FEIND HÖRT MIT (PROJECT HUSH)  
    WILLIAM TENN
 
    (Illustriert von DICK FRANCIS)
     
    Bekanntlich darf bei den Amerikanern jeder mal einen Schuß zum Mond probieren – die Luftwaffe, das Heer, die Marine. Nun ja, was dabei herauskommt…
    NENNEN Sie mich ruhig einen Kleinigkeitskrämer, einen Perfektionisten, aber ich bin nun mal der Meinung, wenn man schon etwas tut, dann kann man es auch gleich richtig tun. Was jedenfalls die Sicherheitsmaßnahmen betraf, die man für unser Vorhaben getroffen hatte, so war ich mit allen zufrieden außer mit einer – dem unserem Projekt von der Armee offiziell verliehenen Namen.
    Projekt: Feind hört mit!
    Ich habe keine Ahnung, wer dieser Schlaumeier war, der sich diesen großartigen Namen ausgedacht hat, und ich werde mich hüten, danach zu fragen – aber er hätte es wirklich besser wissen sollen. Verflixt, wenn man schon ein Unternehmen geheimhalten will, dann gibt man ihm keine solche auffällige Bezeichnung. Man sucht sich etwas Neutrales aus, so wie damals im zweiten Weltkrieg das Manhattan-Projekt oder das Unternehmen Overlord – alles Namen, die harmlos klingen und keine ungebührliche Neugier erregen.
    Nun, dieser idiotische Name war einmal da, und wir mußten uns damit abfinden. Eine der Folgen waren zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, so zum Beispiel statt des sonst üblichen monatlichen Besuches bei unseren Psychologen ein wöchentlicher – Traum- und Hypnoanalyse! Natürlich durfte auch der kommandierende General unseres Versuchsgeländes bei Androhung eines Kriegsgerichtsverfahrens keinerlei Fragen stellen, was wir anderen hier eigentlich trieben. Ja, er hatte darüber hinaus noch den ausdrücklichen, besonderen Befehl, ja seine Phantasie abzustellen, falls er gelegentlich einmal eine Explosion hören sollte. Auf der anderen Seite wollte so ein Schwachkopf in Washington doch wirklich und wahrhaftig unser Projekt im Militärbudget unter seinem richtigen Namen führen! Wir mußten verflixt schnell schalten, das können Sie mir glauben, damit es dann doch in der Sparte: ,Verschiedene Forschungsaufgaben‹ verschwand.
    Nun, es gelang uns, diesen unverzeihlichen Schnitzer gerade noch zu verhindern, und unserer Arbeit stand nichts mehr imWege. Über die A-Bombe, die H-Bombe und die C-Bombe brauche ich Ihnen ja wohl nichts zu berichten. Entsprechende Informationen wurden schon vor längerer Zeit freigegeben. Von den anderen Waffen, die inzwischen entwickelt wurden und noch entwickelt worden, haben Sie allerdings wohl genausoviel oder genausowenig Ahnung wie wir. Viel weniger vermutlich, denn uns hatte man wenigstens in vorsichtigen Worten angedeutet, daß derartige Waffen in Arbeit waren. Unser Projekt ,Feind hört mit‹ sollte die Antwort auf diese neuen Waffen sein.
    Unser Ziel war es nicht, einfach nur den Mond zu erreichen. Das hatten wir mit einer unbemannten Rakete schon im Juni 59 fertiggebracht. Ihre Instrumente hatten uns fleißig alle möglichen Meßwerte über Temperatur, Bodenbeschaffenheit, kosmische Strahlung usw. zurückgemeldet. Unglücklicherweise wurde die Rakete dann einige Zeit später durch einen Steinschlag außer Betrieb gesetzt.
    Eine unbemannte Rakete konnte gegen die neuen Waffen nichts ausrichten. Nein, wir mußten den Mond erreichen – und bei diesem Wettrennen jedes andere Land schlagen –, um dort eine feste Station einzurichten, und das alles, ohne daß jemand von unserer Absicht auch nur das Geringste ahnte.
    Sie werden jetzt wohl begreifen, warum wir vom Projekt ,Feind hört mit‹ (wirklich ein idiotischer Name!) so auf Geheimhaltung bedacht waren. Nun, als es dann endlich soweit war, waren wir ziemlich sicher, daß es uns gelungen war, jedes denkbare Loch, durch das etwas hätte nach außen sickern können, gründlich zu verstopfen.
    Das war es auch wirklich. Kein Mensch hatte eine Ahnung, daß wir gestartet waren.
    WIR landeten in der Nähe eines der nördlichen Ausläufer des Mare Nubium, in der Höhe des Regiomantanus, und wandten uns – nachdem wir mit dem dazugehörigen heroischen Zeremoniell unsere Flagge

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